Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung
Priorität.
Und wenn er sie anschrie? Unsicher blickte sie in seine Augen, doch er verbarg meisterhaft seine Gefühle und Absichten.
Sollte sie Dean oder Miles bitten, ihn zu entfesseln? Ob es in dem Haus einen Platz gab, der ihr eine Versteckmöglichkeit bot? Aber nein, sie war so weit gegangen, jetzt musste sie mutig den Rest zu Ende gehen.
„Ich löse das Tuch aber du darfst mich nicht anschreien.“
Seine dunklen Augenbrauen schossen nach oben.
Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie drei Anläufe benötigte, bis sie den Knoten löste.
Sie steckte ihm ein Stück Melone in den Mund. Falls er schreien wollte, nun konnte er es nicht. Viola beschloss, zuerst seine Beine loszubinden. Auch hier brauchte sie mehrere Versuche. Die Handgelenksfesseln saßen so fest, dass sie die Verbandsschere zu Hilfe nahm und die gesamte Zeit bewegte er nicht einen Muskel. Stille quoll ihr entgegen.
Mit weichen Knien ging sie zu der Kommode. Dann nahm sie die Gerte und den Plug und legte sie neben John auf das Bett. Sie sank auf die Knie, senkte den Kopf, die innere Stimme sprach ihr Mut zu.
„Bitte bestrafe mich.“
Er zeigte keine Reaktion. Sie riskierte einen kurzen Blick. Unterdrückte er etwa ein Lächeln?
„Ich war sehr ungehorsam. Genau genommen war ich …“
„Schweig!“
Er blieb hinter ihr stehen und sie reagierte mit einem leichten Zittern. Er berührte sie an der Schulter, lachte, denn sie bebte.
„Die Gerte stellt dein Mittel der Wahl dar? In der Hoffnung, dass ich nicht meine Hand benutze?“
Seine Handfläche strich über ihren schweißnassen Nacken. Er sank auf die Knie, zog ihren Oberkörper zurück.
„Nun kniest du hier auf dem Boden, unterwürfig, geil und unbefriedigt. Um meine Aufmerksamkeit heischend, kannst es kaum erwarten, dass ich mich dir annehme.“
Er überstreckte sie so weit, dass ihr Kopf auf seinem Schoß lag. Er blickte ihr in die Augen. „Ich muss zugeben, so eine Schiava ist mir noch nicht untergekommen. Die Gerte reicht nicht annähernd aus.“ Sein gebieterischer Tonfall ließ sie aufgeregt keuchen. Was plante er?
„Du wirst es tun.“
„Was?“ Sie verstand im ersten Moment nicht, was er meinte. Dann dämmerte er es ihr. Er verlangte, dass sie masturbierte. Vor ihm. Das konnte sie nicht.
Sie lag in seinen Armen, vollständig von ihm kontrolliert.
„Du kannst und ich will es. Ich bestehe darauf.“
Vergeblich versuchte sie, seinen Halt zu sprengen.
„Ich werde dir helfen. Du bist jetzt schon so geil, dass du nur ein wenig Anregung benötigst, um die nächste Klippe zu überwinden. Knie dich auf das Bett, sodass ich dir deinen Arsch versohlen kann.“
Sie war hin- und hergerissen, sie wollte, dass das Spiel weiterging. Sie kniete auf dem Bettrand, legte ihre Wange auf die Bettdecke.
Er nahm nicht die Gerte, er kramte in der Kommode.
„Du wirst dich nicht umdrehen.“
Was konnte er dort rausholen? Was gab es außer einer Gerte, Rohrstock oder einer Peitsche?
Wieso war das ganze Haus mit Foltergeräten bestückt? In jeder Schublade lauerte Gefahr.
Mehrere Riemen, die an ihrem Rücken entlangglitten, beantworteten ihre stumme Frage.
„Weißt du, mein Schatz …“ Die Art, wie er Schatz sagte, ließ sie aufseufzen, so verheißungsvoll, so bedrohlich. Die Schnüre streichelten ihren Po. Sie zitterte unter der Berührung und sehnte die Qual herbei. Wollte, dass das Spiel begann.
„Ich verspüre einen starken Drang, deine Ungehorsamkeiten hart zu bestrafen. Mit dieser hier kann ich mich an dir austoben.“
Zuerst umschmeichelte das Leder ihre Haut, wärmte sie auf und hinterließ Sehnsucht. Die Peinsetzte mit der Häufigkeit der Schläge ein. Vor allem, wenn John ein paar Mal hintereinander auf dieselbe Stelle schlug. Der Schmerz loderte nachhaltig glühend auf. Sie hatte Mühe, die Position zu halten, längst war das weiche Schmerzgefühl in eine intensive Tortur übergegangen, die ihre Sinne eroberte.
Ermattet wollte sie auf den Bauch fallen. Aber seine Hände hinderten sie.
„Ich bin noch nicht fertig mit dir, Schiava.“
Hart rieb er die pulsierende Perle. Er reizte, strich und zupfte, bis sie fast kam.
„Leg dich auf den Rücken, weit gespreizt. Ich will eine Solovorstellung, die nichts verbirgt.“
John warf sie auf die Matratze. Atemlos und beinahe gelähmt verharrte sie.
„Spreizen!“
Er half nach, indem er ihre Beine an den Knien auseinanderdrückte, und blieb zwischen ihren Schenkeln sitzen. Er betrachtete ihre Vulva, verbrannte sie mit der
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