Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
Kaffeetasse auf den Tisch. Dass sie ihm den Inhalt am liebsten ins Gesicht geschüttet hätte, quoll aus der gesamten Haltung.
Für einen Moment sah sie zur Küchentür, die in den Garten führte. Deans zweite Augenbraue schoss nach oben, und Kim schnappte sich zwei der Kissen.
„Mädels“, brüllte sie. Kreischend stürzten sie sich mit Kissen bewaffnet auf die miesen Sklaventreiber.
Zu dumm, dass sie wenig später auf dem Bauch liegend den Boden zierten, die Hände auf dem Rücken gefesselt.
„Das war Kims Idee“, kreischte Viola.
„Das stimmt überhaupt nicht, sie hat das ausgeheckt.“
„Tatsächlich?“ Miles könnte nicht amüsierter klingen.
„Schaut euch diese drei Ärschlein an. Rot gestriemt und immer noch heiß.“ John bekräftigte seine Worte mit einem Klaps auf jeden Po.
Sally unternahm erst gar keinen Versuch, den Schmerzensschrei zu unterdrücken, hoffte, er verspürte Mitleid. Verspürte er nicht, denn seine Handfläche landete ein zweites Mal auf ihrem geschundenen Po.
Hoffentlich hielt Viola den Mund, sie befanden sich bereits in genügend Schwierigkeiten.
Viola probierte, sich auf den Rücken zu drehen, doch John setzte sich auf ihre Oberschenkel.
Sally versuchte, eine Einheit mit dem Parkett zu bilden. Wieso nur hatte sie nicht das Weite gesucht?
Dean blieb hinter ihnen stehen. „Das sollte die drei Übeltäterinnen abkühlen.“
Miles kniete über ihr. Ein eisiger Tropfen landete auf der heißen Rundung. Viola quietschte, während Kim lachend um Gnade flehte. Doch es gab kein Entkommen. Sehr gründlich massierten die Maestros ihnen die Salbe in die Haut. Die Anspannung wich schnurrenden Geräuschen und leisen Seufzern.
Manchmal konnte der Federzirkel der Himmel auf Erden sein.
Miles drückte ihr die Schlüssel in die Hand und gab ihr einen zarten Kuss. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Es war nicht der Jeep, der sie in Unsicherheit versetzte, sondern dass sie das erste Mal auf sich gestellt in die Stadt fuhr.
„Ich kann dich begleiten, wenn du möchtest.“
Sie schüttelte den Kopf, bevor sie der Mut verließ. Séamus war sicher eingesperrt und würde es die nächste Zeit bleiben. Sie musste endlich selbstständiger werden.
Miles winkte ihr zu, als sie die Auffahrt entlangfuhr. Das schmiedeeiserne Tor öffnete sich wie von Geisterhand.
Zunächst wollte sie in den erotischen Buchladen Dark Pageturner , der letzten Monat eröffnet hatte. Danach plante sie, allein einen Latte macchiato zu trinken – eine ultimative Herausforderung.
Sie fand eine Parklücke ganz in der Nähe der Buchhandlung und betrachtete auf dem Fußweg dorthin die Schaufenster der weihnachtlich geschmückten Läden. Fröstelnd zog sie den Kragen der Jacke hoch. Bald würde es schneien. Sie lächelte bei der Vorstellung, im Federzirkel mit Miles und den anderen Maestros eingeschneit zu sein. Und sie fürchtete sich vor der Welt? Die hielt kaum so viel Aufgaben bereit, wie sie tagtäglich im Federzirkel gegenüberstand.
Miles forderte eine Menge von ihr, emotional und körperlich. Jedes Mal, wenn sie eine Grenze erreichte, schubste er sie sanft ein Stückchen weiter, während seine Präsenz sie umfloss, sodass sie ihn immer spüren konnte, immer wusste, er würde sie nicht fallen lassen.
Sämtliche Bewegungen erinnerten sie daran, wie sehr ihr Po schmerzte, was Miles mit ihr getan hatte. Der Gedanke jagte Hitze in ihren Schoß. Mit Stolz trug sie die Striemen. Verglichen mit Viola und Kim war sie glimpflich davongekommen.
Abrupt blieb sie stehen, drehte sich unbehaglich um. Für einen Augenblick hatte sie das Gefühl, dass jemand sie verfolgte. Doch nur Passanten schwirrten um sie herum, die eiligen Schrittes an ihren Bestimmungsort wollten. Regen lag bereits den ganzen Tag in der Luft. Der Himmel nutzte den Moment, um seine Schleusen zu öffnen. Dark Pageturner tauchte vor ihr auf. Die Überdachung vor dem Schaufenster schützte sie vor der Nässe. Sie ließ sich Zeit, die sinnlich dekorierte Auslage zu bewundern.
Viola und Kim hatten ihr nicht zu viel versprochen. Dark Fantasy, Erotic Fantasy und Erotikbücher so weit das Auge reichte. Über die anrüchigen Körperstellen auf den Covern hatte die Eigentümerin schwarze Federn drapiert, sodass die Moralapostel keinen Grund für Beanstandungen fanden.
Federn!
Sie schmunzelte. Dieser Tage schienen sie ihr überall zu begegnen. Wohlige Wärme erfasste sie bei der Erinnerung, was Miles alles mit dem puscheligen Material anstellen
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