Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
konnte.
Handgefertigte Peitschen und lederne Handschellen komplettierten das Bild. Das war aber nicht alles, und was sie noch sah, entlockte ihr ein lautes Lachen. Gestrickte Eierwärmer zierten die Vibratoren, denen die Besitzerin Smarties als Augenersatz aufgeklebt hatte. Offenbar eine sehr humorvolle Lady.
Die Türglocke klingelte melodisch bei Sallys Eintreten. Der Laden war größer als vermutet. Eine gemütliche Sitzgruppe lud zum Verweilen ein. Ein moderner Kaffeeautomat und Tee trugen zu der lauschigen Atmosphäre bei.
Sally wurde augenblicklich aus der angenehmen Stimmung gerissen, weil sie einen Kerl erblickte, der eine dunkelhaarige Frau an eines der Bücherregale drängte. Sie stand erstarrt da. Sally kannte die Haltung nur zu gut. Er hatte die Hände neben ihrem Kopf abgestützt.
Sally rief ein „Hallo“ in den Raum.
Sofort setzte das Arschloch einen Schritt zurück. „Wir sprechen uns noch, Carla.“ Aus seiner gesamten Haltung sickerte Aggressivität. Sally holte zitternd Luft und war froh, als er wütend den Laden verließ und dabei die Tür laut zuknallte.
Carla verharrte wie festgewurzelt. Sally trat langsam näher.
„Alles in Ordnung?“
Erst jetzt schien Carla sie richtig zu bemerken, und ein unechtes Lächeln verzog ihre Mundwinkel. Sie war so groß wie Sally, fast so kurvig wie Viola. Der enge schwarze Rock und das passende Shirt schmeichelten den Kurven. Carla schnappte nach Atem, und Tränen glänzten in den sanften braunen Augen.
„Das war mein Ex.“ Dann riss sie sich zusammen, bemühte sich um eine professionelle Miene, und versagte auf ganzer Linie.
„Was für eine Warze.“ Ohne zu überlegen, legte Sally ihr eine Hand auf die Schulter. Zur Hölle mit den Konventionen.
„Eine Warze?“
„Ja, auf dem Arsch eines Hängebauchschweins.“
Sie tauschten einen vielsagenden Blick aus und brachen in Lachen aus. Es zerstörte das Eis.
Die Dunkelhaarige reichte ihr die Hand. „Ich bin Carla.“
„Sally. Meine Cousine Kim und meine Freundin Viola waren letztens hier einkaufen.“
„Die beiden, die mit den Sullivans liiert sind.“
Carlas Augen glitzerten. „Die haben meinen Laden fast leer gekauft, und so viel gelacht habe ich schon lange nicht mehr.“ Sie warf den Kopf zurück, und ihr Busen presste gegen das weiche Material. „Tee oder Kaffee?“
Die Türglocke klingelte, und als Sally sich umdrehte, wandte ihr die Kundin den Rücken zu, um eines der Bücherregale zu betrachten.
„Ein anderes Mal gerne. Ich wollte gleich noch ins Teacosy .“ Sie musste die Aufgaben erfüllen, die sie sich selbst auferlegt hatte.
Die Glocke ertönte erneut, und die Frau verließ das Geschäft.
„Kann ich Sie beraten bei der Auswahl der Romane?“
Sally mochte Carla auf Anhieb, und bald waren sie tief in ein Gespräch über erotische Literatur vertieft, boten sich kurz darauf das Du an.
„Ich lasse die Schätze in den Federzirkel bringen, die kannst du unmöglich mit dir herumschleppen.“
Als Sally ihre Geldbörse aus der Tasche kramte, winkte Carla ab.
„John bezahlt die Rechnungen.“ Carla riss die Augen weit auf. „Er hat gesagt, wenn du dich weigerst, soll ich dir ausrichten, er hätte kein Problem damit, die Peitsche rauszuholen.“ Sie kicherte nervös. „Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Scherz war.“ Ihre Pupillen glänzten verlangend.
„War es nicht.“
Carla ließ fast das Buch fallen, das sie in den Händen hielt.
„Wegen der Warze.“ Sally sah sie beschwörend an. „Brauchst du in dieser Hinsicht Hilfe?“
Carla schüttelte den Kopf, doch die Körpersprache war ein einziger Hilferuf. Sally kannte die Anzeichen nur zu gut. Die kleine Büchermaus würde Unterstützung bekommen, ob sie wollte oder nicht.
Sally kritzelte etwas auf eine Visitenkarte. „Auf der Rückseite steht meine Mobilfunknummer.“
Der Federzirkel würde mit Leichtigkeit herausfinden, was es mit Carla und der Warze auf sich hatte. Eine gründliche Warzenentfernung stand bevor.
Sally verließ den Laden mit dem angenehmen Gefühl, eine gute Freundin gefunden zu haben. Vor nicht allzu langer Zeit war sie einsam gewesen. Jetzt kreuzten nur noch nette Menschen ihren Weg.
Ihr Slip rieb über den Po, und die Nippel waren so gereizt, dass jede Bewegung sie daran erinnerte, was Miles mit den empfindlichen Spitzen angestellt hatte.
„Du wirst es tagelang spüren, Schiava. Und der Gedanke macht mich unendlich geil.“ Nicht nur ihn.
Seufzend meisterte sie den Weg in das Teacosy .
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