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Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Titel: Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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klang so viel Hoffnung in der Stimme, dass er kurz die Augen schloss. Das erste Mal seit Wochen dachte er an seine Kindheit. Das Gespenst sprang auf ihn und hielt ihn in einem eisernen Griff.
    Er wusste, wie es war, auf sich gestellt einem Monster gegenüberzustehen, das so viel stärker war als man selbst. Die ohnmächtige Verzweiflung, der Drang, niemanden mit den schrecklichen Geschehnissen zu belasten, gepaart mit furchtbarer Scham, die einen erdrückte.
    „Wo bist du, Kleines?“
    Sie schluchzte auf, unterdrückte verzweifelt die Tränen, er hörte es.
    „Ich bin unterwegs. Aber heute Abend bin ich allein.“
    „Soll ich nicht sofort kommen.“
    „Das geht nicht. Ich sehe dich gegen acht Uhr.“ Sie unterbrach die Verbindung.
    Bellend legte Giotto den Kopf schief. Für einen Moment betrachtete der Hund ihn, ehe er Miles anstupste.
    „Ich weiß, mein Freund. Doch du kannst mir nicht helfen.“
    Er ging in die Hocke, um den Vierbeiner zu umarmen. Hechelnd presste ihm Giotto die nasse Nase in die Halsbeuge. Miles schmunzelte, denn der Hund roch nach Johns teurem Duschgel.
    Zu seinem Entsetzen standen die dunklen Brüder sowie die drei Nixen diskutierend in der Küche.
    Hatte Sally ihn verraten?
    „Ich setze Timothy darauf an“, sagte John weich. Er umarmte Sally, die entspannt gegen ihn lehnte.
    „Was gibt es? Miles sah sie fragend an. Sally erzählte ihm von dem Kerl aus dem Dark Pageturner .
    Sally grinste verschwörerisch. „Außerdem besitzt Carla eine devote Ader, doch ich glaube, sie hat noch nichts ausprobiert. Ihr hättet sehen sollen, welchen Glanz ihre Augen hatten, als sie mir von dem Telefonat mit Maestro John berichtete.“
    Beiläufig nahm sie einen Teigspachtel auf und schlug auf Deans Hand, der nach einem Keks griff.
    „Ouchie,“ äußerte er grinsend. Dean wandte sein bestes Maestrofunkeln an. Sally reagierte mit einem Geräusch, das dermaßen verrucht war, dass die Brüder einen entsetzten Blick austauschten.
    „Böser Maestro.“
    Ihr Lachen ging in ein Quietschen über, als Dean sie um den Tisch herum verfolgte, sie nach wenigen Schritten in die Arme zog. Er hob sie von den Füßen und küsste sie auf den Mund. „Du kannst froh sein, dass dein Arsch noch die Striemen von Miles trägt. Doch die vergehen, und dann, kleine Subbie, leiste ich Maestro Miles bei der nächsten Session Gesellschaft.“ Mit dunkler Mimik sah er zu Kim. „Kim wird alles erleiden, was wir dir antun, denn dieses freche Grinsen auf dem Gesicht lasse ich nicht durchgehen.“
    Kim lief zu der Keksdose und holte einen Dean heraus. Genüsslich biss sie ihm den Kopf ab, ehe sie kichernd aus der Küche rannte, dabei fast an den Krümeln erstickte.
    Die geruhsamen Tage mit gehorsamen Schiavas gehörten endgültig der Vergangenheit an.
    Er spürte die Aufmerksamkeit seiner Brüder auf sich. Shit, John sah ihn mit gefährlich glitzernden Augen an.
    „In die Bibliothek! Sofort!“
    Miles spielte mit der Vorstellung zu flüchten. Dann straffte er die Schultern, bemerkte schmunzelnd, dass Dean hinter ihm lief und John vor ihm.
    Sally sah dermaßen erleichtert aus, dass er den Kopf schüttelte.
    Er fasste es nicht, aber John schubste ihn, sodass er auf einen der Sessel plumpste.
    „Sally sah so schuldbewusst und besorgt aus, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe, sie zu verhören.“ Grimmig verschränkte John die Arme vor dem Brustkorb. „Du redest jetzt oder ich zwinge Sally dazu.“
    Miles sprang fast von der Sitzfläche, als Dean ihm die Handflächen auf die Schultern legte. „Wie soll es sein, Bruder?“ Dean klang nicht amüsiert.
    Miles rollte mit den Augen. Sie hatten ihn an den Eiern gepackt. „Es ist Deborah.“
    John schenkte ihm einen von diesen lasernden Johnblicken. Miles verstand, wieso jede Schiava erbleichte, selbst die frechste. Er klärte seine Brüder auf, und seinem Zorn zum Trotz durchflutete Erleichterung ihn.
    „Du fährst nicht allein zu dieser falschen Schlange.“ John sah aus, als ob ihm die Vorstellung zusagte, ihn an den albernen Marterpfahl zu binden.
    Stur biss Miles die Zähne zusammen. John seufzte tief.
    „Dean und ich warten im Wagen vor der Tür. Wir geben dir zwanzig Minuten.“ John war angepisst und unternahm gar keinen Versuch, es zu verbergen.
    „Dean, hol Sally her. Ich möchte die Geschichte von ihr hören. Das sind mir ein paar Zufälle zu viel.“
    Dean legte den Arm um Sally, die so erleichtert aussah, dass ihm erst jetzt bewusst wurde, was er von ihr verlangt hatte.

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