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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Angst haben, das ist nicht der Eiswolf. Das sind nur Wind und Schneeflocken.“
    „Eben!“ rief Alani verzweifelt. „Der Eiswolf sendet sie uns, sie bringen den Tod!“
    „Nein“, sagte Fee und lächelte ihm beruhigend zu, „das sind ganz natürliche Sachen. Wenn die Temperatur in den Wolken unter einen bestimmten Wert sinkt, entsteht Schnee. Das sind nur kristallisierte Wassertröpfchen, die aus den Wolken… fallen“, endete sie lahm, denn Alanis verständnisloses Gesicht verriet ihr deutlich, dass er keine Ahnung hatte, wovon Fee sprach.
    Schlotte hielt sich die Hand vor den Mund, aber ihre Schultern zuckten verräterisch.
    „Heißt das, der Eiswolf gebietet auch über die Wolken?“ fragte Alani, bemüht, Sinn in den Unsinn zu bringen, den Fee ihm da erzählte.
    „Nein, nein.“ Fieberhaft überlegte Fee, wie sie einem Kind, das keine Vorstellung von Physik hatte und sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen konnte, dass die flauschigen Schäfchenwolken am Himmel aus Wasser bestanden, erklären konnte, wo der Schnee herkam. Zum Glück fiel ihr eine Alternative ein.
    „Frau Holle gebietet über die Wolken!“ verkündete sie mit Überzeugung in der Stimme.
    „Wer ist denn Frau Holle?“ Alani sah Fee skeptisch an.
    „Frau Holle ist die gute Göttin, die dafür sorgt, dass es uns Menschen auf der Erde gut geht. Sie lebt in den Wolken und wenn es schneit, dann ist es nicht der Eiswolf, sondern Frau Holle, die ihre Betten aufschüttelt, dass die Federn fliegen.“
    Gespannt wartete Schlotte auf Alanis Reaktion. Er enttäuschte sie nicht.
    „Was denn für Federn?“
    „Na, die Federn, die sie in ihren Bettdecken hat, damit es schön warm ist.“
    „Wer steckt sich denn Federn ins Bett?“
    Schlotte lachte laut auf über Alanis Gesichtsausdruck, der deutlich verriet, dass dies eine der dümmsten Ideen war, die er je gehört hatte. Die Dorfbewohner schliefen unter gewebten Wolldecken und Fellen. Sie hielten sich Gänse, aber jetzt, wo sie drüber nachdachte, fiel Fee auf, dass sie die Federn zum Herstellen der Fiederung von Pfeilen nutzten, dass sie aber noch nie gesehen hatte, dass sie sich damit Bettzeug füllten. Wahrscheinlich war das auch wieder eine von den Sachen, die sie nicht erwähnen durfte, weil sie sonst möglicherweise die natürliche Entwicklung der Dinge durcheinander brachte und die Menschen dann Dinge besaßen, die es eigentlich noch nicht geben durfte.
    „Wo ich herkomme tun das viele“, erklärte Fee also nur ganz vage, „Gänse haben an bestimmten Stellen ganz weiche Federn, die…“
    „Gänse!“ rief Alani entsetzt. Fee fuhr erschrocken zusammen. „Frau Holle ist mit Gänsen im Bunde?“
    „Äh… ja?“
    „Wildgänse ziehen im Herbst über unser Land und auf ihren Schwingen kommt der Tod! Sie bringen die Kälte und sie …“
    „Alani, das gibt doch gar keinen Sinn“, unterbrach Fee, „Gänse ziehen doch auch im Frühling über euer Land, und ihr habt doch auch im Dorf welche…“
    Alani ließ sich nicht beirren.
    „Sie bringen die Kälte und ihr Schrei kündigt das Kommen des Eiswolfes an. Weißt du nicht, dass Gänse aus der Totenwelt gekommen sind? Deshalb geleiten sie die Seelen der Verstorbenen über das Wasser ins Reich der Toten. Du darfst niemals eine Gans schlachten, außer im Winter und dann nur zum Totenfest. Deine Frau Holle muss eine schreckliche Göttin sein.“
    Schlotte liefen vor unterdrücktem Gelächter die Tränen über die Wangen. Verdammt, dachte Fee. Wer hätte denn auch solche mythologischen Entgleisungen erwartet? Gänse, zum Teufel!
    „Sie ist mit den Gänsen im Bunde und gebietet über die Wolken, aus denen die Abbilder der Reißzähne des Eiswolfes kommen! Sie muss noch mächtiger und böser als der Eiswolf selbst sein!“ Entsetzt sprang Alani auf und um Schlottes Selbstbeherrschung war es geschehen. Sie kippte vor Lachen von ihrem Stein und verpasste zu ihrem Bedauern das Ende von Fees Unterhaltung mit Alani. Als sie sich wieder aufgerappelt hatte, sah sie ihn zwischen den Bäumen verschwinden und in die Richtung des Dorfes zurücklaufen.
    „Das stimmt nicht, Alani“, rief Fee ihm hilflos hinterher, „Frau Holle ist eine gute Göttin! Eine ganz liebe! Du brauchst keine Angst zu haben! Komm zurück!“
    Traurig sah sie zu Schlotte hinüber.
    „Er glaubt jetzt, Frau Holle steckt hinter allem.“
    „Gut gemacht, Fee.“ Schlotte zupfte sich grinsend etwas Laub vom Ellenbogen. „Was sollte das überhaupt?“
    „Naja, ich dachte, ich

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