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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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kamen, würde sie nach Kreta gehen und sich die minoische Bronzezeit ansehen, so! Besser, als hier im Wald zu versauern.
    „Wie heißt euer Land?“, fragte Telfonal. Fee warf einen Blick auf das hübsche Gesicht mit den forschenden dunklen Augen. Sie verstand Schlotte, er konnte einem wirklich auf die Nerven gehen!
    „Gondor“, antwortete sie und machte sich wieder an ihre Wurzeln.
    „Gondor“, wiederholte der Folm langsam, „warum seid ihr fortgegangen?“
    „Um Ning zu helfen“, gab Fee die Antwort, die sie miteinander abgesprochen hatten, „das haben wir doch schon hundertmal erzählt.“
    „Ich glaube, Schlotte vermisst Gondor“, sagte Telfonal leise, „sie sieht so traurig aus. Ich mache mir Sorgen um sie.“
    Fee nickte. „Geh rüber zu ihr. Sprich mit ihr.“
    „Wirklich?“
    „Na klar, warum denn nicht.“ Es machte ja eh alles keinen Unterschied. Sie würden hier eh nicht wegkommen. Schlotte konnte sich genauso gut mit dem jungen Mann trösten. Das war schließlich das einzig Gute an dieser furchtbaren Zeit, es gab kein HIV. Und kein Ozonloch. Aber da hörte es auch schon auf. Fee sah zu, wie Schlotte Telfonal wegschickte. Armer Mann, er meinte es wirklich nur gut. Aber sie konnte Schlotte verstehen, sie selbst hatte genau so wenig Lust, sich hier mit einem Mann zu trösten. Was war nur aus ihr geworden? Wenn sie daran dachte, wie sie in Bonn gelebt hatte... sie hatte keine Lust mehr darauf.
    Dann kehrten zwei junge Frauen, die zum Jagen tief in den Wald gegangen waren, nicht zurück. Die Sonnenkrieger suchten sie mehrere Tage lang und fanden keine Spuren von ihnen. Schließlich mussten sie akzeptieren, dass die Schlangenleute sie entführt hatten. Lenyal selbst hatte sich nicht wieder gezeigt. Fee war das ganz recht so. Monal und Ning überwanden die Entfremdung, die Siwins Tod zwischen ihnen verursacht hatte, und nahmen Nings Training wieder auf. Da Fee keinen eigenen Haushalt zu versorgen hatte, begannen die Dorfbewohner, ihre Kinder zu ihr zu schicken. Auf diese Weise kamen sie ihnen bei der täglichen Arbeit nicht in die Quere, und Fee machte es Spaß, mit den Kindern zu spielen. Nur die ganz Kleinen blieben bei ihren Eltern, der Rest folgte Fee treu auf Schritt und Tritt. Ganz besonders Alani hatte Fee adoptiert und er beäugte die anderen Kinder oft eifersüchtig. Fee achtete sorgfältig darauf, dass er nicht zu kurz kam. Manchmal ging sie mit ihm in den Wald, nicht zu weit vom Dorf entfernt, und spielte mit ihm am Bach, nur sie zwei, und sie erzählte ihm Geschichten. Einmal, als sie zusammen Blätter im Wasser treiben ließen, kam Schlotte dazu, ließ sich auf einem Findling nieder und lauschte, was Fee da erzählte.
    „… als es schließlich dunkel wurde, schlief sie vor Erschöpfung ein. Sie war immerhin den ganzen Tag durch den Wald gelaufen, sie hatte keine Ahnung, dass sie dem Herzen des Waldes ganz nahe war und wie sie je wieder hinausfinden sollte. So müde war sie, dass sie nicht einmal Angst mehr hatte, und sie schlief im weichen Moos ein. Als sie wieder erwachte, sah sie zu ihrer Überraschung, dass in einem Kreis lauter Elfen um sie herum standen“, Fee grinste Schlotte kurz zu, „jede hielt eine Laterne in der Hand und keine sprach ein Wort.“
    „Was sind Elfen?“ fragte Alani neugierig.
    „Es sind Naturgeister, die…“
    „Geister?“ rief Alani erschrocken, und griff nach dem Amulett um seinen Hals.
    „Gute Geister“, versicherte Fee schnell, „die Pflanzen zum wachsen bringen und die Jahreszeiten machen. Sie lassen die Blumen blühen, und die Sonne scheinen, sie bringen die wunderschönen Sterne der Schneeflocken…“
    „Sie sind vom Gefolge des Eiswolfes?“
    Alanis Augen waren kugelrund und Fee konnte sehen, dass er Angst hatte.
    „Eiswolf?“ fragte sie und warf einen verständnislosen Blick zu Schlotte hinüber, die interessiert zuhörte und aussah, als ob sie sich ein Grinsen verkneifen musste.
    „Ja, der Eiswolf!“ rief Alani. „Er bringt den Winter, er bringt Hunger und Tod! Er hält das Land unbarmherzig zwischen seinen Klauen und jedes Jahr fallen ihm viele der Kinder der Sonne zum Opfer.“
    „Aha, der Eiswolf“, wiederholte Fee ratlos. Schlotte biss sich auf die Unterlippe.
    „Sein Atem ist eiskalt!“ rief Alani nun und sein ganzes kleines Gesicht drückte Panik und Verzweiflung aus. „Wenn sein Atem über das Land weht, gefriert die Erde und die Schneeflocken sind Bilder seiner Reißzähne!“
    „Weißt du, Alani, du musst keine

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