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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Ihre Chronologien sind alle Mist!'“
    „,Und Sichelhorte gibt’s überhaupt nicht.'“
    Während die Sonnenmenschen zusahen, wie die Sonne hinter dem Brocken unterging, erstickten Schlotte und Fee beinahe vor Lachen. Dann züngelten Flammen auf, Fleisch wurde gebraten. Die Menschen holten Trommeln und Flöten hervor und begannen zu spielen. Fee und Schlotte organisierten sich etwas zu essen und sahen den Tanzenden zu.
    „Tja, irgendwie“, sagte Fee mit vollem Mund, „hab ich das Gefühl, uns fehlt der nötige Ernst für die Sache. Andere Studenten würden sich wahrscheinlich ein Bein abhacken für die Gelegenheit an einer echten Bronzezeitzeremonie auf dem Mittelberg teilzunehmen.“
    „Wenn wir wieder zu Hause sind“, sagte Schlotte, „schreib ich ein Buch. Glaubt mir ja doch keiner.“
     
    Nings Training zeigte Wirkung. Er bekam Muskeln, wirkte stark und sehnig. Das ganze Dorf sprach voller Begeisterung von dem jungen Kampfesfürsten, seiner Klugheit, seiner Kraft und seinem Geschick auf der Jagd. Fee hatte nicht viel mit ihm zu tun. Sie sah ihn manchmal beim Training mit Monal, wenn die beiden Brüder von der Jagd zurückkehrten oder bei Feierlichkeiten im Dorf. Er schien optisch tatsächlich nicht viel älter als Monal, was er wohl der Ernährung, Hygiene und ärztlichen Versorgung des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu verdanken hatte. Die Männer des Dorfes von Anfang 30 sahen in Fees Augen sehr viel älter aus als Ning.
    Die Schlangenkrieger verübten weitere Angriffe auf das Dorf. Die Sonnenkrieger hatten die Überfälle abgewehrt, ohne dass weitere Menschen zu Tode gekommen wären. Dann griff Lenyal das Dorf gegen Ende August erneut an und tötete an einem einzigen hellen, heißen Tag Monals Frau Siwin und Mauri, seinen fünfjährigen Sohn. Nach der Bestattung schlich Monal durchs Dorf wie betäubt, und Ning sah nicht viel besser aus. Ihre Trainingseinheiten brachen ab. Fee bekam jedes Mal, wenn sie einen von beiden im Dorf sah, das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können. Der schwarze Reiterkrieger hatte begonnen, seine Drohung wahr zu machen und alle zu töten, die Ning nahestanden. Slowen bestätigte ihr dies. „Die Art und Weise, wie er angreift, hat sich geändert“, erklärte sie, „in den drei letzten Jahren haben sich seine Angriffe generell gegen das Dorf gerichtet. Er wollte uns schaden, auf welche Weise und wo er uns traf, war ihm egal. Aber die letzten drei Male waren die Angriffe speziell gegen Nings Familie gerichtet. Und jetzt hat er es geschafft, ihn zu treffen. Der arme Monal.“
    Die Tatsache, dass es Lenyal überhaupt gelang, ins Dorf einzudringen und es lebend wieder zu verlassen, verdeutlichte Fee, wie schlimm die Lage war. Ihr war übel.
    „Dann bist du auch in Gefahr. Und Alani. Weil wir bei dir leben.“
    Slowen lächelte ihr zu.
    „Noch weiß er nicht, dass es dich überhaupt gibt. Und in Gefahr war ich vorher auch.“
     
    Schlotte sprach nicht mehr von Bonn und von ihrem Freund. Auch Fee verdrängte die Gedanken an zu Hause. Es schien von Tag zu Tag unwahrscheinlicher, dass sie heimkehren und ihre Familie wiedersehen würde. Und Ela wurde tatsächlich schwanger. Fee und Schlotte schüttelten nur die Köpfe, als die Dorfältesten dies verkündeten. Beide gaben sich Mühe, sich im Dorf zu integrieren, und verbrachten viel Zeit mit den Frauen und Kindern, doch beiden fiel es schwer zu akzeptieren, was passiert war. Sie verloren Gewicht und bekamen dunkle Ringe unter den Augen. Sie machten Witze darüber, was sie tun würden, wenn sie wieder in ihrer eigenen Zeit wären. Aber sie sprachen nicht mehr von den Menschen zu Hause.
    „Was ist das für ein Land, aus dem ihr gekommen seid“, fragte Telfonal Fee eines Tages, „wenn ihr beide miteinander sprecht, was für eine Sprache ist das? Ich habe so etwas noch nie gehört. Keiner der Händler aus den Ländern am südlichen Meer spricht so und auch niemand aus den Wäldern im Osten.“
    „Tja“, machte Fee vage. Sie kniete in Slowens Beet und wischte mit den Fingern Erde von den Wurzeln, die sie gerade ausgegraben hatte. Zu ihrer Linken saß Schlotte unter Slowens Vordach. Eigentlich sollte sie Getreide zu Mehl mahlen, aber sie hielt den Mahlstein nur locker im Schoß und starrte brütend auf den leeren Dorfplatz. „Unser Land liegt noch weiter südlich. Jenseits des südlichen Meeres.“ Eine großartige Idee kam Fee in den Kopf, als sie an das Mittelmeer dachte. Wenn sich hier nichts tat und sie nicht nach Hause

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