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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Fee.
    „Ja, er ist großartig“, sagte Diamal bewundernd, und der Ältere fügte hinzu: „Er ist ein sehr guter Anführer. Du kannst dich nicht an seinen Vater erinnern, Diamal, aber wir dachten, Gurnal wäre ein Anführer, wie man nur einmal einen erlebt. Und dann kam Lenyal und übertraf ihn noch.“
    Fee lächelte ihm zu. Eigentlich, sagte sie sich, bräuchte es sie nicht zu überraschen, dass sein Volk ihn liebte. Es war ja nur sie, die nicht wusste, ob er tatsächlich ein Psychopath war oder nicht.
    „Wie heißt du?“, fragte sie.
    „Verendal“, antwortete der ältere Mann lächelnd. „Seit Lenyal uns führt ist es mit uns bergauf gegangen. Und die Unmenschen vom Sonnenvolk haben keine Macht mehr über uns.“
    Sie blickte wieder zu Lenyal hinüber. Er kämpfte nicht mehr mit der Frau, sondern sprach mit ihr.
    „Das ist Svepja“, erklärte Verendal, „Lenyals beste Schülerin.“
    „Lernen alle Frauen hier im Dorf mit dem Schwert zu kämpfen?“
    „Natürlich“, sagte Diamal und lächelte selbstgefällig, „ich weiß, im Sonnendorf machen sie das nicht. Barbarisch. Kannst du kämpfen?“
    „Nein“, sagte Fee und ärgerte sich über sein überhebliches Grinsen, „es hat mir niemand beigebracht. Ich hab oft genug darum gebeten.“ Lenyal rieb sich mit Schnee den Schweiß ab. Fee nahm an, dass seine Trainingseinheit beendet war und er ins Dorf zurückkehren würde. Sie hatte keine Lust, ihm zu begegnen. Sie schenkte Diamal ein schiefes Lächeln. „Neun zu eins.“ Damit drehte sie sich um und ging.
    „Was ist das?“, rief er ihr nach.
    „Das Grundverhältnis von Kupfer zu Zinn“, antwortete sie ohne sich noch einmal umzudrehen, „um Bronze herzustellen. Probier's aus.“
     
    Später am Tag brachte Neni sie zu Lenyal. Er lebte auf einem Hof am Dorfrand. Wie die anderen Häuser auch war es ein Wohnstallhaus, aber Fee fand das Haus überraschend klein. Nur vier Rinder waren im hinteren Teil des Hauses aufgestellt. Sie hatte erwartet, dass Lenyal im größten Haus am Dorfplatz leben würde, so wie Ning. Als sie hereinkam, saßen Lenyal und Masral am Feuer. Außer ihm lebten in dem kleinen Haus noch Lenyals Schwester Freja, und die Magd Juja. Fee sah auf den ersten Blick, dass Freja krank war. Sie war mager, ihre Haut war grau und ihr Haar zu dünn. Außerdem stellte sich heraus, dass Masral Lenyals Bruder war.
    Fee nahm an, dass Lenyal ihr wieder irgendwelche Fragen stellen wollte. Umso überraschter war sie, als er wortlos mit Masral aus dem Haus ging. Verwundert sah sie ihm nach. Juja ging in den hinteren Teil des Hauses und begann, die Rinder zu füttern. Fee war verwirrt. Niemand sagte ihr irgendetwas, was sollte sie hier?
    „Sie reiten aus“, sagte Freja, stützte sich mit den Händen ab und stand mühsam auf, „wie ich höre, hast du ihm heute morgen beim Kampfunterricht zugesehen.“
    „Woher weißt du denn das?“
    Freja grinste ihr schief zu. Sie hatte die schwarzen Haare ihres Bruders, aber Fee konnte mehr von ihrer Kopfhaut sehen, als gut war. Freja sammelte die Schalen ein, die die Familie hatte stehen lassen und stellte sie beiseite.
    „Du kennst Lenyals schwarzen Wallach, Kalaro, aber er besitzt noch mehr Pferde. Sie müssen bewegt werden.“
    Freja hustete. Fee runzelte die Stirn. Freja setzte sich wieder vorsichtig auf den Boden, rollte ein Fell zusammen und stopfte es sich in den Rücken.
    „Setz dich doch“, sagte sie und Fee setzte sich zu ihr.
    „Das da ist dein Alkoven“, sagte sie und deutete auf die letzte Nische in der Wand. Überrascht sah Fee sie an.
    „Ich soll hierbleiben?“
    „Ja, das wäre großartig. Seit es mir so schlecht geht, kann ich kaum noch mit anpacken und Juja braucht jemanden, der ihr hilft. Neni sagt, du bist ganz hilfsbereit und nicht dumm.“
    „Wie hat sie dir das denn gesagt?“
    Freja lächelte.
    „Neni ist meine Großmutter. Seit wir Kinder waren, haben wir sie verstanden.“
    „Warum lebt sie dann allein? Und nicht hier, mit euch?“
    „Sie will es so. Und sie ist im Moment nicht gut auf Lenyal zu sprechen.“
    „Was?“ Fee ertappte sich dabei, amüsiert zu sein. „Wieso das denn?“
    „Weil er dich hergebracht hat. Sie hat ihm gesagt, dass du nicht Ennaj bist, dass er die Sache ruhen lassen und das Sonnendorf in Frieden lassen soll. Aber er ist besessen von dem Gedanken an Rache.“ Freja seufzte. „Früher war er ganz anders. Aber seit Ennaj ermordet wurde...“
    „Erzähl mir davon“, bat Fee. Freja grinste ihr schiefes

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