Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
Vom Netzwerk:
hinlegen.“ Lenyal und Masral verließen nach dem Essen das Haus, um zum Kampftraining zu gehen. Fee wusch zusammen mit Juja ab.
    „Hast du auch gelernt zu kämpfen?“, fragte Fee leise, um Freja nicht zu stören.
    „Natürlich“, antwortete Juja und schob sich eine hellbraune Haarsträhne aus dem Gesicht, „als ich jünger war. Ich war nicht besonders gut und auch nicht sehr interessiert, ich hab nur das gelernt, was jeder lernt.“
    „Wieso arbeitest du als Magd?“, fragte Fee.
    „Ich wollte Lenyal helfen“, antwortete Juja sofort, „als seine Mutter letztes Jahr starb. Kurz danach kam Freja wieder nach Hause, weil sie zu krank wurde, um allein zu leben. Da war es gut, dass ich da war, denn mit Freja“, sie senkte traurig ihre Stimme, „wird es jeden Tag schlimmer. Masral ist in ihr Haus gezogen, kümmert sich um ihren Hof, ihre Tiere und ihre Pferde.“
    „Hat er vorher hier gelebt?“
    „Oh nein, er lebt eigentlich mit seiner Frau und deren Kindern.“
    „Sind es nicht seine Kinder?“
    „Natürlich nicht, es sind ihre.“
    Das wurde zu kompliziert. „Was hat Freja?“, fragte Fee mitfühlend.
    „Sie kann nichts bei sich behalten. Sie hat keinen Appetit und wenn sie etwas herunterwürgt, kommt es auf die eine oder andere Weise wieder heraus.“
    Fee seufzte traurig. Sie hatte keine Ahnung von Medizin, aber wenn das vor einem Jahr angefangen hatte und immer schlimmer wurde, dann war das vielleicht ein Krebs oder so etwas. In den Eingeweiden? Sie senkte unwillkürlich ihrerseits die Stimme.
    „Sie wird sterben, oder?“
    Juja sah sie an.
    „Ja.“
    „Dann hat Lenyal niemanden mehr, außer seinem Bruder.“
    „Und mir“, sagte Juja selbstbewusst, „vielleicht werde ich ihn heiraten. Es wird Zeit, dass er wieder heiratet. Und Kinder aufzieht.“
    „Seid ihr einander versprochen?“
    Juja wischte die letzte Schale sauber und lachte leise.
    „Er weiß gerade mal so, dass ich existiere“, sagte sie sachlich, „aber ich glaube nicht, dass er gemerkt hat, dass ich eine Frau bin. Er nimmt keine Frauen wahr. Für ihn existiert nichts außer den Pferden, dem Dorf und seiner Rache.“
    Juja stand auf und schüttete den kleinen Eimer vor dem Haus aus. Dann lehnte sie sich gegen den Türrahmen der offenen Tür und ließ den Blick über das Dorf vor sich schweifen.
    „Ich möchte gerne meine eigene Familie haben.“
    Fee betrachtete Juja. Sie sah unheimlich jung aus, Fee schätzte sie auf nicht viel älter als vierzehn, höchstens fünfzehn. Aber sie verhielt sich nicht wie ein Teenager, sondern wie eine Frau.
    Kurz danach schickte Juja Fee weg. Sie wollte die Rinderverschläge ausmisten und behauptete, Fee stünde ihr dabei nur im Weg.
    „Ich kann dir doch helfen“, widersprach Fee und Juja lachte. „Nicht heute“, sagte sie gutmütig, „ich bin leiser, wenn ich vor mich hin arbeiten kann, und ich möchte nicht, dass Freja geweckt wird.“
    So legte Fee sich wieder ihr Tuch um und ging zurück zur Palisade. Bevor sie das Tor erreicht hatte, kam Lenyal ihr entgegen. Er führte Kalaro am Zügel und war offenbar für heute schon fertig. Fee war überrascht. Lenyal hatte sie bereits gesehen.
    „Was tust du hier?“, fragte er.
    „Ich wollte zum Tor“, antwortete Fee wahrheitsgemäß.
    „Wolltest du fliehen?“
    „Nein.“ Fee verschränkte die Hände vor der Brust. Sein Haar war nass – war es eigentlich jemals trocken? – , vom Schwitzen vermutlich, denn heute schneite es nicht. „Ich wollte euch beim Üben zusehen. Gestern habe ich Diamal und Verenmal kennen gelernt, die beiden sind nett. Und es ist sehr interessant, euch beim Kämpfen zuzusehen.“
    „Willst du für Ning spionieren?“ Fee fiel auf, dass er graue Augen hatte. Und dass diese grauen Augen sie hart wie Stahl ansahen.
    „Nein“, sagte sie verärgert, „ich finde es nur interessant.“
    „Nun, den Weg hättest du dir sparen können“, Lenyal setzte sich wieder in Bewegung, „Diamal und Verenmal stehen heute nicht am Tor.“
    Fee holte ihn ein und ging neben ihm her.
    „Lenyal“, sagte sie, „was wird aus mir? Ich bin vollkommen allein hier, meine Freundin ist beim Sonnenvolk. Ich vermisse sie. Und ich weiß immer noch nicht, warum ich hier bin. Ich bin keine vom Sonnenvolk, sie sind nicht gekommen um mich zu befreien. Sie werden sich auch auf keinen Handel einlassen, wenn du versuchst, mein Leben im Austausch für irgendwas zu bieten.“
    „Gute Idee“, sagte Lenyal. Fee sah sich hilflos um.
    „Ich mag die Leute

Weitere Kostenlose Bücher