Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
Vom Netzwerk:
im Sonnendorf. Und ich mag die Frauen in deinem Haus. Aber ich habe da nicht hingehört und ich gehöre hier nicht hin. Warum bin ich hier, Lenyal?“
    Lenyal öffnete das Gatter, ließ Kalaro in die Koppel, und schloss das Gatter. Einen Augenblick sah er Kalaro nach, dann drehte er sich zu Fee.
    „Wir könnten damit anfangen, dass du mir alles erzählst, was du vom Sonnenvolk weißt. Wenn du keine von ihnen bist, bist du ihnen gegenüber ja nicht zur Loyalität verpflichtet, oder?“
    Fee schlug die Augen nieder. Jetzt verstand sie, warum Ning sie vom Kämpfen und allem anderen ausgeschlossen hatte. Sie wusste nichts über das Sonnenvolk, was für Lenyal von Interesse sein konnte.
    „Natürlich“, antwortete sie unbekümmerter als sie sich fühlte, „ich erzähle dir, was ich weiß. Aber nur, wenn du mir im Gegenzug auch eine Frage beantwortest.“
    Er behielt seinen Gesichtsausdruck gut im Griff. Lediglich eine Augenbraue wanderte minimal nach oben und verriet, dass er überrascht war.
    „Du willst mit mir verhandeln?“
    „Joah“, machte Fee. Lenyal schwieg. Er hatte offenbar die selbe Angewohnheit wie seine Schwester, nur zu antworten, wenn er wollte. Er schlug den Heimweg ein. „Wieviele Krieger hat Ning?“
    „Nicht sehr viele, glaube ich. Ich war nie dabei, wenn sie mit Waffen geübt haben. Du weißt ja, wie groß das Dorf ist. Er hat vielleicht dreißig, wenn es hochkommt vierzig Mann. Dazu vielleicht noch fünfzehn, die nicht mehr kämpfen, aber im Notfall noch einmal könnten. Lernen hier alle Frauen zu kämpfen?“
    Er sah sie von der Seite an und wandte den Blick wieder ab.
    „Ja, das tun sie. Wie stark ist er?“
    „Sehr stark. Aber das ist auch nur mein persönlicher Eindruck.“
    „Ich habe ihn gesehen, als er zurückkehrte. Er ist schwach geworden, weich und völlig aus der Form... was hat er gemacht in den drei Jahren, als er fort war?“
    „Er hat seinen Kopf mit Wissen gefüllt. Er hat seinen Körper in der Zeit nicht geschult. Weiß Ning, dass die Frauen hier kämpfen können?“
    „Ja.“
    „Dann versteh ich nicht, wieso er die Frauen im Sonnendorf nicht das Kämpfen lehrt“, sagte Fee nachdenklich, ging vor und öffnete die Tür zum Haus. Freja war wach und saß an ihrem Platz an der Wand. Lenyal hockte sich zu ihr. Fee ließ den Geschwistern ein wenig Privatsphäre und tat so, als hätte sie an ihrem Alkoven zu schaffen. Dann setzte sie sich zu Freja. Lenyal zog seine Stiefel aus. Juja reichte ihm einen Becher heißen Honigwein.
     
    Fee verbrachte den Nachmittag mit Freja. „Ich war Kriegerin“, erzählte sie ihr, „mit Herz und Seele. Ein paarmal ist es Männern gelungen, sehr tief in mein Herz vorzudringen. Aber ich habe mich nie gebunden, wollte nie heiraten.“ Sie hing ihren Erinnerungen nach, lächelte versonnen vor sich hin. „Aber dass mein Sohn nicht hier ist, wenn ich sterbe“, fuhr sie dann fort, „das tut mir leid.“
    „Wo ist denn dein Sohn?“
    „Er ist mit ein paar Männern in den Süden gereist, um das Geheimnis der Bronzeherstellung zu erlernen.“
    „Ah“, machte Fee, „davon habe ich gehört. Wie alt ist er?“
    „Er muss jetzt siebzehn sein. Er ist der jüngste der Männer, die ausgewählt wurden. Ich hoffe, er erlebt schöne Dinge auf seiner Reise. Ich bin niemals weit gereist.“ Sie grinste ihr schiefes Grinsen. „Wir hatten mit unseren Nachbarn genug zu tun.“
    Fee erwiderte das Lächeln. Sie erriet, dass Freja vom Sonnenvolk sprach.
    „Wie heißt denn dein Sohn?“
    „Osbal. Er ist ein schöner junger Mann.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“
    „Ich bin zu Lenyal und Juja gegangen, als es mit meiner Krankheit schlimmer wurde und ich meine Pferde nicht mehr versorgen konnte“, sagte Freja traurig, „ich vermisse meine schönen Pferde... aber jetzt hat Masral meinen Hof übernommen. Und Lenyal kümmert sich um meine Pferde. Und ich hatte ein gutes, erfülltes Leben. Ich muss nicht uralt werden.“
    Fee biss sich auf die Unterlippe. Die Ruhe, mit der diese Frau der Tatsache, dass sie sterben würde begegnete, berührte sie.
    „Wie alt bist du, Freja?“
    „Ich bin sechsundreißig Jahre alt.“
    „Bist du älter als Lenyal?“
    „Natürlich“, Freja grinste ihr schiefes Grinsen, „Lenyal ist der Jüngste. Unser Kleinster. Für wie alt hast du ihn denn gehalten?“
    Fee zog eine Grimasse.
    „Ich habe keine Ahnung, wie alt ich ihn schätzen soll. Beim Sonnenvolk wird automatisch der älteste Sohn Anführer.“
    „Tatsächlich?

Weitere Kostenlose Bücher