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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Länge der Koppel. Fee sah, dass dieses Gebilde offenbar besonders gut in Schuss gehalten wurde, und dass in Körben unter dem Unterstand frisches Heu bereitgelegt war. Männer und Frauen betraten die Koppel, legten ihren Pferden Zaumzeug an und führten sie über den gefrorenen Schlamm davon. Neugierig folgte Fee ihnen. Sie kam bis zum Tor. Die Menschen führten die Pferde zum offenen Platz vor der Palisade, zwei bewaffnete Krieger jedoch warfen Fee misstrauische Blicke zu, als diese sich näherte.
    „Schon gut“, sagte Fee, die Lenyals Worte noch im Ohr hatte, zog ihr Tuch enger um sich und lehnte sich gegen den Torpfosten, „ich werde nicht versuchen zu fliehen. Ich will nur zusehen.“
    Bewundernd beobachtete Fee das Training der Reiterkrieger vom Schlangenvolk. Fee hatte in ihrem Leben nicht eine Reitstunde gehabt und keine Ahnung von Pferden, aber dass diese Menschen herausragende Reiter waren, erkannte sie. Und nicht nur das, sie konnten auch kämpfen vom Pferderücken aus. Mit roter Farbe waren auf den Birkenstämmen am Waldrand Markierungen angebracht worden. Manche schossen vom galoppierenden Pferd aus mit Pfeil und Bogen darauf und Fee sah nicht viele Pfeile, die ihr Ziel verfehlten. Andere kämpften mit Schwertern miteinander und dirigierten, so schien es Fee, ihre Pferde nur mit den Knien und den Beinen. Oder Gedankenübertragung. Sie sah Kinder dazwischen und Frauen. Anders als Ning schien Lenyal auch Frauen im Kampf auszubilden.
    „Habt ihr Befehl, mich zu töten, falls ich versuchen sollte zu fliehen?“, fragte Fee.
    „Nein. Wir haben Befehl dich aufzuhalten, nicht zu töten.“
    Sie konnte Lenyal sehen, der mitten unter den Reitern von Rohan war. Es war einfach, ihn von den Kämpfern zu unterscheiden. Sein schwarzes Haar verriet ihn, außerdem war er größer als die anderen Männer. Er trainierte offenbar schon eine ganze Weile. Er hatte sein Hemd ausgezogen und sein nackter Oberkörper glänzte vor Schweiß. Sein Pferd dampfte in der Morgenkälte. Schneeflocken tanzten in der Luft und Fee registrierte überrascht, dass er gegen eine Frau kämpfte.
    „Wie ich sehe, besitzt ihr Bronzeschwerter.“
    „Da hast du recht“, antwortete einer der beiden Wachmänner, „überrascht dich das?“
    Fee wandte den Kopf und sah ihn an. Er war noch sehr jung, vielleicht so alt wie Telfonal, aber im Gegensatz zu diesem weizenblond. „Hast du gedacht, nur weil wir keine Bronze herstellen, kämpfen wir mit Holzwaffen?“
    „Reg dich ab, Diamal“, sagte der zweite, ältere Wächter. Fee lächelte.
    „Im Sonnendorf haben sie mir gesagt, dass ihr Bronzewaffen besitzt. Sie sagen, ihr habt sie gestohlen.“
    „Natürlich“, sagte der ältere Wächter gelassen, „wir betreiben keinen Erzhandel. Wir haben oft genug Anfragen von Händlern von überall, aus dem Süden und dem Osten, selbst aus dem Norden, weil sie sich natürlich für unsere Pferde interessieren, aber warum sollen wir Handel mit ihnen eingehen? Was nützen uns Kupfer- und Zinnbarren, wenn wir nicht wissen, wie wir sie verarbeiten? Unsere Pferde sind viel zu kostbar. Die Waffen, die du hier siehst, haben wir entweder gestohlen, wir haben sie eingetauscht, oder sie sind Geschenke von unseren Handelspartnern gewesen.“
    „Gerade hast du doch gesagt, ihr betreibt keinen Handel.“
    „Ich habe gesagt, wir betreiben keinen Erzhandel.“
    „Was verhandelt ihr dann?“
    „Salz, Gold, Bronzegeräte“, antwortete Diamal, „die wir dann einschmelzen, und vernünftige Waffen daraus schmieden. Die meisten Schwerter, die wir kriegen, sind mies.“
    Fee erinnerte sich, dass Ning gesagt hatte, die Schlangen trieben überhaupt keinen Handel. Offenbar hatte er dies nicht gewusst. „Soll das heißen“, fragte sie ungläubig, „ihr habt Bronze und ihr könnt sie verarbeiten, das einzige, was ihr nicht wisst, ist, in welchem Verhältnis ihr Kupfer und Zinn mischen müsst, um selber welche herzustellen?“
    „Hast du die Bronzewerkstatt noch nicht gesehen?“, fragte der Ältere, „sie liegt nicht weit von hier, am Rande des Dorfes, gleich neben der Töpferei.“
    „Lenyal hat ein paar Männer in den Süden geschickt, damit sie bei den Meistern am Meer des Südens das Geheimnis erlernen“, sagte Diamal mit leuchtenden Augen, „aber sie sind noch nicht zurück. Und ich war zu jung, um mit ihnen zu gehen.“
    „Deine Zeit kommt bald“, sagte der ältere Mann tröstend. Fee fragte sich, ob er sein Vater war.
    „Das war sehr klug von Lenyal“, sagte

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