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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Bei uns folgt derjenige dem Vater, der am geeignetsten ist.“
    „Das erscheint mir viel klüger. Hast du noch mehr Kinder?“
    Freja schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Sie war sehr müde.
    „Ich hatte zwei Töchter. Sie sind beide kurz nach der Geburt gestorben. Was ist mit dir?“
    „Mit mir? Ich habe keine Kinder.“
    „Hast du keinen Mann?“
    „Nein.“ Fee lachte. Sie dachte an Raphael, an die anderen Männer in Bonn und an den Mann, der Tom gewesen war. Das war alles zu kompliziert zu erklären. „Noch nicht.“ Sie wandte den Kopf und sah, dass Freja ihr gar nicht zuhörte. Sie starrte ins Feuer.
    „In der Anderswelt werde ich vielleicht meine Töchter wiedersehen“, flüsterte sie.
    Fee lächelte traurig.
    „Wo ich herkomme“, sagte sie dann und stieß mit ihrer Schulter sanft an Frejas Schulter, „da werden die tapfersten Krieger, die fallen, von der Göttin Freja in die Anderswelt geleitet.“
    Freja hob den Kopf und lächelte überrascht.
    „Tatsächlich?“
    Fee lächelte zurück. Eine sehr vereinfachte Darstellung der Göttin Freya, aber was machte das? „Tatsächlich.“
    „Lenyal ist achtundzwanzig“, sagte Freja. Kurz darauf schlief sie ein. Fee deckte sie sanft mit einer Decke zu und verließ das Haus. Juja begann, das Abendbrot vorzubereiten, und sie hätte ihr wahrscheinlich helfen sollen, doch Fee hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Sie lehnte sich an die Hauswand, atmete tief durch und sah sich um. Der Schnee im Mondlicht beruhigte sie mit seinem sanften, dunkelblauen Schein.
    Hier stand sie, als Lenyal nach Hause kam.
    „Ich hätte sie gerne besser kennen gelernt“, sagte sie, als er an ihr vorbeiging, „deine Schwester.“
    Lenyal streifte sie nur kurz mit einem Blick und sagte, ohne stehenzubleiben: „Zerbrich dir nicht den Kopf über meine Schwester, sie geht dich nichts an.“
    Fee packte ihn am Arm.
    „Wo ich herkomme, gibt es Menschen, die sie heilen könnten“, sagte sie verzweifelt. Lenyal starrte auf ihre Hand.
    „Nimm deine Hand weg“, sagte er sehr leise und sehr deutlich mit seiner merkwürdigen sanften Stimme. Fee zuckte zurück, als hätte sie sich an ihm verbrannt.
    „Entschuldigung“, sagte sie, ehrlich erschrocken. Sie hatte ihn nicht anfassen wollen, sie war halt so furchtbar impulsiv. „Ich weiß, es geht mich nichts an.“
    „Wo liegt dieses Land, aus dem du kommst genau?“
    „Südöstlich von hier“, sagte Fee vage, „sehr, sehr weit südöstlich.“
    „Woraus ist deine Kleidung gemacht?“
    Überrascht blickte Fee an sich und ihrem Fleece herunter.
    „Synthetik?“
    „Was ist das?“
    „Ein Gemisch“, improvisierte Fee, „aus Wolle und Fasern des Synthetikbaumes... der wächst hier nicht.“
    Lenyal nickte.
    „Was bedeutet sehr stark?“, nahm er das Gespräch vom Vormittag wieder auf.
    „Nun, Ning hat jeden Tag trainiert“, antwortete Fee angestrengt. Sie musste immer noch an Freja denken, und fand es schwierig, sich jetzt auf seine Fragen zu konzentrieren. „Du hast recht, er war aus der Form, als er zurück kam. Er hat in Gondor jahrelang nicht gekämpft. In deinen Augen war er verweichlicht und schlaff geworden, als er ankam. Und verglichen mit früher war er das vielleicht auch, das kann ich nicht beurteilen. Aber er hat sich in Form gehalten, zwar nicht gekämpft, aber er blieb trotzdem gesund, schnell und stark. Und darauf hat er aufgebaut; seit er zurück ist, hat er mit seinem Bruder trainiert, und mit den anderen Kriegern. Ich weiß nicht, wie er früher war. Aber ich würde sagen, er ist sehr stark.“
    Auch wenn er der Konfrontation mit Lenyal bisher aus dem Weg gegangen war, weil er ihn immer noch stärker als sich selbst einschätzte.
    „Ein ernstzunehmender Gegner“, fasste Lenyal zusammen.
    „Ja. Auf jeden Fall.“
    „Welche Taktiken übt er mit seinen Männern?“
    Fee hob hilflos die Schultern.
    „Das weiß ich nun wirklich nicht. Lenyal, ich war nie dabei, und ich habe selber nie kämpfen gelernt. Selbst wenn ich zugesehen hätte, hätte ich keine Ahnung, was sie getan haben. Sie haben mit Schwertern gekämpft, mehr kann ich dir nicht sagen.“
    „Welche Waffen haben sie sonst noch?“
    Fee stöhnte auf.
    „Wirklich, Lenyal... Speere. Schleudern. Und Bögen. Aber nicht vom Pferd aus. Sie haben viel weniger Pferde als du.“
    Lenyal nickte, als er die Information in seinem Gehirn verstaute. Fee hatte nichts zu verlieren.
    „Warum hast du das Sonnendorf nicht längst angegriffen?“
    „Ich

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