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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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habe das Sonnendorf mehrere Male angegriffen.“
    „Um die Sonnenleute zu ärgern. Nicht um sie ein für alle Mal zu besiegen. Worauf hast du gewartet?“
    Er sah sie an.
    „Ich habe darauf gewartet, dass Ning zurückkehrt. Ich wusste, dass er eines Tages zurückkehrt.“
    „Im Sonnendorf haben sie ihn für tot erklärt, und du warst dir trotzdem sicher, dass er noch lebt?“
    „Ich habe seine Leiche nie gefunden. An jenem Tag, als er Ennaj tötete, habe ich ihn verfolgt. Ich hatte ihn beinahe. Mit einem Mal war er weg. Wie, hast du gesagt, heißt das Land, aus dem du kommst?“
    „Gondor“, sagte Fee, und hoffte, dass er nicht merkte, dass sie log. Woran lag es nur, dass es ihr so schwerfiel, ihn anzulügen?
    „Von dem Land habe ich noch nie gehört.“
    „Wann wirst du sie angreifen?“
    „Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“ Er hatte oft genug verraten, dass er davon ausging, dass sie bei der ersten Möglichkeit versuchen würde, zum Sonnenvolk zu fliehen. Fee hatte keine ehrliche Antwort erwartet.
    „Und“, sagte sie leise, „was wird dann aus mir? Wenn du das Sonnenvolk vernichtet hast?“
    Lenyal wandte sich ab.
     
     

Die Kriegerin und die Schlange
     
    Wie lange dauerte in dieser Zeit der Winter? Es schneite wieder. Freja zitterte unter ihrer Decke. Fee tat sie leid, sehr leid. Sie schlief die meiste Zeit und wachte kaum noch auf.
    Sie bewunderte gerade die Stickerei, die Juja auf eine Tunika stickte, die sie für Lenyal aus schwarz gefärbtem Leinen gemacht hatte, als die Tür aufflog, und Lenyal hereinstürmte. Juja und Fee hoben erschrocken die Köpfe, doch Freja schlief weiter. Mit einem Blick auf seine Schwester beherrschte Lenyal sich sichtlich, dann durchquerte er mit langen Schritten das Haus und blieb vor Fee stehen.
    „Was hast du vor?“, fragte er auf seine leise, ruhige Art, die Fee am meisten Angst machte.
    „Wovon sprichst du“, fragte Fee zurück.
    „Was hast du Diamal erzählt?“
    Fee dachte an den jungen Krieger.
    „Ich weiß nicht, was du meinst. Was ist denn passiert?“
    „Ich zeige es dir. Komm mit!“
    Fee hatte gute Lust, ihn zu packen und durchzuschütteln. Diese Beherrschtheit! Lenyal drehte sich um und verließ das Haus. Er wusste genau, dass er sie nicht zu zwingen oder körperliche Gewalt anzuwenden brauchte, damit sie ihm folgte. Sie folgte ihm.
    Lenyal führte sie schnurstracks zur Bronzewerkstatt. Fee bekam es mit der Angst zu tun. Was war denn passiert? Und was hatte sie mit der Bronzewerkstatt zu tun? Eine Traube von Menschen hatte sich versammelt. Fee hörte nur das hallende Klingen von Metall, das auf Metall schlug. Als sie näherkamen, bildeten die Menschen eine Gasse, um Lenyal und Fee durchzulassen.
    Mehrere Männer standen an der Esse. Eine weiterer bearbeitete ein Stück Bronze auf einem Amboss und umgeben von den Menschen, die, wie Fee nun sah, begeistert aussahen, stand Diamal und hielt ein Bronzeschwert in der Hand.
    „Er sagt, du hast ihm verraten, wie man Bronze herstellt.“
    „Das stimmt“, Fee verstand endlich worum es ging, „das habe ich. War das schlimm?“
    „Die Sonnenleute sind nicht dumm, sie achten aufs Genaueste darauf, das Geheimnis zu bewahren. Was hast du Diamal für Lügen erzählt?“
    „Gar keine!“
    Lenyal sah sie an, Fee konnte sehen, dass er wütend war. Seine Augen waren fast schwarz.
    „Was ist das für ein Metall? Es sieht aus wie Bronze, aber was für ein Trick ist das? Bricht es in der Schlacht?“
    „Das hoffe ich nicht“, sagte Fee erschrocken. Sie hatte sich durch ihre Unbedachtheit natürlich in Gefahr gebracht, verdammt, warum konnte sie auch nie ihre Klappe halten? Sie hatte überhaupt nicht nachgedacht, einfach einen von vielen Fakten, die sie fürs Proseminar auswendig gelernt hatte, weitergeplappert, ohne sich klarzumachen, welche Rolle das Wissen um Bronzeherstellung hier wirklich spielte. Und nach allem, was sie gehört hatte, seit sie in der Bronzezeit war, hätte sie
das
eigentlich wissen müssen. Lenyal stand neben ihr und sah sie an. Er kochte vor Wut, aber wie immer verzog er keine Miene, geschweige denn, dass er die Stimme erhob. Fee versuchte zu erklären.
    „Ich bin keine Bronzegießerin. Ich habe das selber nie getan. Aber ich weiß, dass du Kupfer und Zinn im Verhältnis von mischen musst, um Bronze zu erhalten.“
    „Entweder du hast naiv einer Lüge Glauben geschenkt, die das Sonnenpack dir erzählt hat, oder du hast Diamal etwas vorgelogen.“
    Fee war

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