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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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kam. Der General verstummte und wandte seinen eindringlichen Blick dem Senator zu. Ryman beachtete ihn nicht, sprang an ihm vorbei aus dem Wagen und ergriff Shauns Hand. »Shaun, schön zu sehen, dass es Ihnen gut geht. Ich war ein bisschen besorgt, als ich die abgefangene Übertragung gehört habe.«
    »Wir haben noch mal Glück gehabt«, sagte Shaun grinsend. »Danke, dass Sie uns mit dem Papierkram geholfen haben.«
    »War mir ein Vergnügen.« Senator Ryman blickte sich zu dem finster dreinschauenden General um. »General Bridges, danke für Ihre Sorge um das Wohlergehen meines Pressekorps. Ich werde mit Ihren Vorgesetzten über diese Operation reden und dafür sorgen, dass sie erfahren, welche Rolle Sie dabei gespielt haben.«
    Der General wurde bleich. Noch immer grinsend wedelte Shaun mit den Fingern vor seiner Nase.
    »Nett, Sie kennenzulernen, Sir. Einen schönen Tag noch.« Er drehte sich zu Rick und mir zurück und schlang uns die Arme um die Schultern. »Also, meine geschätzten Partner beim wirklich dämlichen Scheißebauen zur Erbauung der Massen, würdet ihr auch sagen, dass ich uns heute zusätzliche drei Prozent verschafft habe? Nein, das ist eine zu vorsichtige Schätzung, da ich ein Gott unter den Menschen bin und meine Nase in absolut nasenfeindliche Sachen stecke. Sagen wir fünf Prozent. Wahrhaftig, ihr alle solltet meine Lichtgestalt anbeten.«
    Ich schaute zum Senator. Er lächelte nach wie vor gezwungen, aber sein Blick war ernst. Es war das Gesicht eines Mannes, der unter beträchtlicher Anspannung stand.
    »Vielleicht später«, sagte ich. »Senator Ryman? Warum sind Sie hier rausgefahren?«
    »Steve hat Ihre Berichte mitgehört«, sagte der Senator. »Als er erfahren hat, dass Sie etwas gefunden haben, hat er mich angerufen, und wir sind sofort hergekommen.«
    »Vielen Dank dafür, Sir«, sagte Rick. »Hätten Sie das nicht getan, dann hätten wir uns vielleicht mit ein paar Problemen herumschlagen müssen.«
    »Zum Beispiel mit dauerhafter Blindheit«, sagte Shaun mit einem Blick zu mir.
    »Und einem Gratisaufenthalt in einer Regierungsquarantäneeinrichtung«, warf ich ein. »Sir, möchten Sie, dass wir mit Ihnen zum Haus zurückkehren und Ihnen die Einzelheiten über unseren Fund berichten?«
    »Ehrlich gesagt, nein danke, Georgia. Im Moment möchte ich, dass Sie drei in Ihr Hotel zurückkehren und tun, was getan werden muss. Machen Sie Ihre Arbeit.« Sein Gesichtsausdruck hatte etwas Gebrochenes. Schon beim Begräbnis war er mir gealtert vorgekommen, doch richtig alt sah er erst jetzt aus. »Ich rufe Sie morgen an, wenn ich Zeit hatte, meiner Frau zu erklären, dass der Tod unserer Tochter kein Unfall war, und mich maßlos zu betrinken.«
    »Ich verstehe«, sagte ich, und, an Rick gewandt: »Wir treffen uns beim Hotel.« Er nickte und ging zu seinem Auto. Ich wollte nicht, dass er mit uns fuhr und es hier zurückließ. Wir hatten soeben das Militär verärgert. Da konnte es durchaus zu ein bisschen »versehentlichem« Vandalismus kommen. »Sie rufen an, wenn Sie etwas brauchen, Sir?«
    »Darauf können Sie sich verlassen.« Der Tonfall des Senators war freudlos, und das Gleiche galt für seine Miene, als er zum Sendewagen der Regierung ging. Steve stand bereits an der Beifahrertür und hielt sie auf. Ich sah keine weiteren Wachleute, aber ich wusste, dass welche da waren. So nah an einer Gefahrenzone würden sie bei einem Präsidentschaftskandidaten kein Risiko eingehen. Insbesondere nicht nach dem, was wir soeben herausgefunden hatten.
    Ich beobachtete, wie der Senator ins Auto stieg. Steve machte die Tür hinter ihm zu. Dann nickte er uns zu, stieg an der Fahrerseite ein und fuhr los. Ein paar Minuten später holperte Ricks gepanzerter VW ihm nach, der Zivilisation entgegen.
    Shaun legte mir die Hand auf die Schulter. »George? Können wir los, bevor die Arschgeigen, die hier das Sagen haben, sich einen Grund einfallen lassen, uns festzunehmen? Mal abgesehen von der Katze. Die hat Rick mitgenommen, wenn also deshalb jemand nachsitzen muss, dann nur er. Gummiknüppel, Elektroden an empfindlichen Körperstellen … «
    »Hä?« Ich drehte mich zu ihm um. »Klar, wir können los. Ja, ich bin so weit.«
    »Geht es dir gut?« Er musterte mich. »Du bist blass.«
    »Ich dachte gerade an Rebecca. Gehst du ans Steuer? Mir tut der Kopf zu weh, um sicher zu fahren.«
    Jetzt sah Shaun ernsthaft besorgt aus. Ich lasse ihn sonst nicht gerne fahren. Seine Vorstellung von Verkehrssicherheit besteht

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