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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Shaun knallte seine Tür zu und ging zu den Fahrstühlen, die uns ins eigentliche Hotel bringen würden. »Sie wirkte ziemlich erschüttert. Meinte, dass sie wahrscheinlich über Nacht dort bleiben würde.«
    »Ist klar.«
    Wie die meisten Leute des Senators wohnte Chuck in den Botschaftssuiten, wobei es sich um ein extravagantes Wort für eine Reihe Wohnungen handelte, die weniger Durchlauf hatten als unsere zwar hochklassige, aber zeitlich klar begrenzte Unterbringung. Er hatte eine Küche, ein Wohnzimmer und eine Badewanne, in der ein normaler Mensch auch tatsächlich ein Bad nehmen konnte. Unser Zimmer hatte eine ganze Reihe Kabelkanäle, zwei hoheitliche Betten, die wir an einer Wand zusammengeschoben hatten, um Platz für die Computer zu machen, und eine erstaunlich robuste Stromversorgung. Die Sicherungen waren erst zweimal wegen uns rausgeflogen, was für uns praktisch eine Bestleistung ist.
    Die Fahrstühle waren mit einer ziemlich dürftigen Luftschleuse gesichert. Die Schiebetür aus Glas öffnete sich, als wir uns näherten, und schloss sich hinter uns wieder, sodass wir in einem kleinen Vorzimmer eingesperrt waren. Eine weitere Glastür versperrte uns den Weg zum Fahrstuhl. Da es sich um ein hochklassiges Hotel handelte, waren die Türen darauf programmiert, bis zu vier Personen gleichzeitig abzufertigen, obwohl die meisten Leute nicht so dumm waren, von solchen vermeintlichen Annehmlichkeiten Gebrauch zu machen. Wenn irgendjemand nicht sauber war, würden die Türen abgeriegelt werden, und man würde den Sicherheitsdienst rufen. Mit jemandem, über dessen Infektionsstatus man sich nicht sicher war, eine Luftschleuse zu betreten, war eine Form von russischem Roulette, auf die die meisten Leute wenig Lust hatten.
    Shaun nahm meine Hand und drückte sie fest, bevor wir uns trennten. Er nahm den Aufzug links, während ich an den zur Rechten trat.
    »Hallo, verehrte Gäste«, sagte die warme, pseudomütterliche Stimme des Hotels. Sie diente ganz eindeutig dazu, beruhigende Bilder von weichen Betten mit Schokoladenstückchen auf den Kopfkissen wachzurufen, an einem Ort, wo keine Infektion es jemals durch die Glastüren hereinschaffen würde. »Dürfte ich um Ihre Zimmernummern und Identifikation bitten?«
    »Shaun Phillip Mason«, sagte Shaun und verzog das Gesicht. Unsere Spielereien funktionierten beim Sicherheitssystem zu Hause, aber bei derart hochentwickelter Ausstattung wie dieser war das Potential zu groß, dass der Computer Blödeleien als nicht gesicherte Identität einstufen und den Sicherheitsdienst rufen würde. »Zimmer 4–19.«
    »Georgia Carolyn Mason«, sagte ich. »Zimmer 4–19.«
    »Willkommen, Mr und Ms Mason«, sagte das Hotel nach fünfzehn Sekunden Pause, in denen es unsere Stimmmuster mit den in unseren Akten gespeicherten Vorlagen abglich. »Dürfte ich Sie um einen Netzhautscan bitten?«
    »Medizinischer Dispens, Bundesrichtlinie sieben-fünfzehn-A«, sagte ich. »Ich leide an einem registrierten Fall von inaktivem retinalem Kellis-Amberlee und bitte um einen Mustererkennungstest, wie es im amerikanischen Gesetz zum Umgang mit Behinderungen vorgesehen ist.«
    »Warten Sie, während ich Ihre Akten überprüfe«, sagte das Hotel. Dann wurde es still. Ich verdrehte die Augen.
    »Jedes Mal«, brummte ich.
    »Es will nur sorgfältig sein.«
    » Jedes Mal.«
    »Das System braucht nur ein paar Sekunden, um deine Akte rauszusuchen.«
    »Wie oft sind wir jetzt schon durch diese Garage gegangen?«
    »Vielleicht meinen sie, dass du die blöde Bundesrichtlinie vergessen würdest, wenn du infiziert wärst.«
    »Ich würde nur zu gerne deine blöde … «
    Der Lautsprecher erwachte knackend zum Leben. »Ms Mason, danke, dass sie uns auf ihren Gesundheitszustand aufmerksam gemacht haben. Bitte schauen Sie auf den Bildschirm vor Ihnen. Mr Mason, bitte treten Sie an die Bodenmarkierung und schauen Sie auf den Monitor vor Ihnen. Die Tests werden gleichzeitig durchgeführt.«
    »Du hast echt Glück, du behindertes Miststück«, brummte Shaun, stellte sich mit den Zehen an die Linie auf dem Boden und öffnete weit die Augen.
    Flackernd wechselte mein Bildschirm vom Scan- in den Textmodus. Ich räusperte mich und las vor: »Wohl hab’ ich’s im Sinn behalten, im Dezember war’s, im kalten, und gespenstige Gestalten warf des Feuers Schein umher. Sehnlich wünscht’ ich mir den Morgen, keine Lind’rung war zu borgen aus den Büchern für die Sorgen – für die Sorgen tief und schwer.«
    »Bitte

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