Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
Vom Netzwerk:
College Vorlesungen über Virologie belegt; die braucht man für einen Abschluss als Tierpfleger. Was Peter da beschreibt, ist Laborqualität. Allein, um so etwas zu isolieren, braucht man einen keimfreien Raum und hervorragende Quarantänevorkehrungen, ganz zu schweigen davon, eine … eine Waffe damit zu laden. Dafür fehlten ihnen einfach die Mittel. Ein Dampfkochtopf in einem Hotelzimmer reicht nicht, um etwas Derartiges herzustellen.«
    Ehe Tate etwas antworten konnte, kam ich ihm zuvor. »Selbst wenn man davon ausgeht, dass wir uns irgendwie die nötigen Mittel für so etwas verschafft hätten, und wenn wir irgendeinen ›stummen Komplizen‹ gehabt hätten, der es zur Ranch geschafft hätte, während wir auf dem Parteitag waren, dann wäre es wirklich saublöd von uns gewesen, anschließend selbst die Beweise dafür zu entdecken, dass der Ausbruch Menschenwerk war. Können wir jetzt, nachdem Sie unseren Patriotismus, unsere Zurechnungsfähigkeit und unsere Intelligenz infrage gestellt haben, weitermachen?«
    Gouverneur Tate lehnte sich mit zusammengekniffenen Augen in seinem Stuhl zurück. Ich selbst hielt die Augen weit geöffnet und nutzte den Umstand, dass der stete, allzu blaue Blick meiner Kontaktlinsen die meisten Menschen verunsicherte. Er schaute zuerst weg.
    Zufrieden drehte ich mich zu Senator Ryman um. »Was gibt es außer diesem kleinen Schlagabtausch noch, was Ihrer Meinung nach hinter verschlossenen Türen besprochen werden muss?«
    Man musste ihm zugutehalten, dass er peinlich berührt wirkte, als er sagte: »Wir haben angesichts der Umstände überlegt, ob, nun … ob es nicht vielleicht am besten wäre, wenn Sie vier nach Hause fahren würden.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an, und Rick tat das Gleiche. Buffy, die während des gesamten Wortwechsels mit Tate untypisch schweigsam geblieben war, schaute weiter auf ihre Hände herab.
    Letztlich war es Shaun, der das Wort ergriff. Er knallte die Füße auf den Boden, stand auf und sagte: »Spinnt ihr denn total? «
    »Shaun«, sagte Senator Ryman und hob beschwichtigend die Hände. »Wenn Sie sich das Ganze einfach mal vernünftig durch den Kopf gehen … «
    »Entschuldigung, Sir , aber Sie haben Ihr Recht, mich um vernünftiges Verhalten zu bitten, in dem Moment verspielt, als Sie vorgeschlagen haben, dass wir die Story fallen lassen«, blaffte Shaun geladen. Von allen Anwesenden verstand nur ich, wie viel Selbstkontrolle er in diesem Moment aufbringen musste. Shaun verliert nicht oft die Beherrschung, aber wenn er es tut, sucht man am besten Deckung. »Finden Sie nicht, dass wir es unseren Zuschauern schuldig sind, das zu Ende zu bringen, was wir angefangen haben? Wir sind hier nicht eingestiegen, um halbe Sachen zu machen! Wir haben einfach kein Recht dazu, den Schwanz einzuziehen und uns davonzumachen, sobald es ein bisschen ungemütlich wird.«
    »Meine Tochter ist tot , Shaun!«, sagte der Senator. Mit einem Mal war er auf den Beinen und ließ eine verloren dreinschauende Emily auf dem Sofa zurück. »Kapieren Sie, dass das für uns mehr ist als eine Schlagzeile? Rebecca ist tot! Es wird sie nicht ins Leben zurückbringen, wenn wir die Wahrheit verkünden!«
    »Aber Lügen erzählen bringt sie auch nicht zurück«, sagte Rick so ruhig, dass sein Tonfall in dem hitzigen Wortwechsel fehl am Platze wirkte. Alle Blicke wandten sich ihm zu. Er hatte den Kopf gehoben und schaute mit wacher Miene zu Senator Ryman und Gouverneur Tate. »Senator, glauben Sie mir, wenn ich sage, dass ich Ihren Schmerz besser verstehe, als Sie ahnen. Und ich verstehe, dass Sie vor lauter Sorge auf schlechten Rat hören.« Er warf dem Gouverneur einen Blick zu, der den Anstand hatte, zu erröten und die Stirn zu runzeln. »Man hat Ihnen gesagt, dass wir Zivilisten sind und Sie uns aus der Schusslinie bringen müssen. Aber dafür ist es zu spät, Sir. Die Sache ist in den Nachrichten. Wenn Sie uns wegschicken, dann kommen nur andere Reporter auf der Suche nach Schlagzeilen. Reporter, die Sie, mit Verlaub, nicht unter Kontrolle haben. Wir haben eine funktionierende Arbeitsbeziehung, und Sie wissen, dass wir Ihnen zuhören. Erwarten Sie ernsthaft, dass das auch für die anderen Leute gilt, die dieser Skandal anlocken wird?«
    »Ich finde, wir sollten gehen«, sagte Buffy. Ich drehte mich mit aufgerissenen Augen zu ihr um. Den Blick noch immer auf ihre Hände gesenkt, fuhr sie fort: »Auf so etwas wollten wir uns doch nie einlassen. Mag sein, dass Rick recht hat und

Weitere Kostenlose Bücher