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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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lassen.«
    »Eigentlich habe ich gemeint, was ich gesagt habe, Gouverneur.« Ich schaute ihm, ohne zu blinzeln, in die Augen. Zu den praktischen Nebenwirkungen von retinalem KA gehört, dass man seine Augen nicht so oft befeuchten muss. Es kann sehr verunsichernd sein, wenn man von jemandem mit retinalem KA angestarrt wird, zumindest sagt Shaun das. »Ich bin mir darüber im Klaren, dass Sie erst vor kurzem zu dieser Wahlkampagne hinzugestoßen sind und sich vielleicht noch nicht daran gewöhnt haben, mit seriösen Pressevertretern zusammenzuarbeiten. Das werden wir berücksichtigen. Ich wäre Ihnen allerdings dankbar, wenn Sie im Kopf behalten würden, dass wir bereits seit einiger Zeit mit Senator Ryman und seinem Stab zusammenarbeiten und während dieser Zeit nicht ein einziges Mal Material veröffentlicht haben, bei dem man uns gebeten hat, es zurückzuhalten. Ich gebe zu, dass das teilweise darauf zurückzuführen ist, dass man uns niemals ohne guten Grund darum gebeten hat, Informationen zurückzuhalten. Trotzdem haben wir meiner Meinung nach gezeigt, dass wir zu jener Art von taktvollem, anständigem und vor allem patriotischem Verhalten fähig sind, das vom Pressekorps einer bedeutenden politischen Kampagne zu erwarten ist.«
    »Nun, Fräulein«, sagte Tate und erwiderte meinen Blick, ohne zu blinzeln, »das sind hübsche Worte, aber Sie verzeihen doch hoffentlich, wenn ich sage, dass ich mir vor meinem Eintreffen hier mit der Presse schon einige Male die Finger verbrannt habe und deshalb lieber vorsichtig bin.«
    »Nun, Sir «, erwiderte ich, »Sie werden verzeihen, wenn ich glaube, dass unser bisheriges Verhalten etwas zählen sollte, da unser Umgang mit delikaten Informationen immer angemessen war. Des Weiteren darf ich so kühn sein, auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass Sie sich an der Presse deshalb so oft ›die Finger verbrannt haben‹, weil Sie darauf beharren, ehrliche Leute wie Kriminelle zu behandeln. Für einen Mann, der von sich behauptet, für amerikanische Werte einzustehen, messen Sie der Pressefreiheit erstaunlich wenig Wert bei.«
    Der Gouverneur kniff die Augen zusammen. »Hören Sie mal, junge Dame … «
    »Ich heiße weder ›junge Dame‹ noch ›Fräulein‹, und ich glaube, dass ich nur zu gut höre und verstehe.« Ich drehte mich zu den anderen um. »Shaun, steh auf. Rick, Buffy, kommt.«
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte Tate.
    »Zurück in unser Hotel, wo wir unseren zahlreichen Lesern nur zu gerne mitteilen, dass wir heute keine neuen Nachrichten für sie haben, weil wir – nachdem wir einen Akt des Bioterrorismus auf amerikanischem Boden aufgedeckt haben – nicht an einem Gespräch mit unserem Kandidaten teilnehmen konnten, weil nämlich der Mann, der neuerdings auf seinem Ticket mitfährt, der Meinung ist, dass man Journalisten nicht trauen kann. Hopsala.« Ich lächelte. »Wenn das kein Spaß wird.«
    »Georgia, setzen Sie sich«, sagte Senator Ryman. Er klang erschöpft, was keine große Überraschung war. »Und Sie auch, Shaun. Buffy, Rick, Sie können sitzen oder stehen, wie Sie wollen. Und Sie, David, versuchen bitte, daran zu denken, dass diese Leute die Einzigen sind, die sich die Mühe gemacht haben, sich die Ranch wirklich einmal anzusehen , anstatt die Sache als ganz normalen Ausbruch zu verbuchen. Sie werden höflich sein, und wir vertrauen darauf, dass diese Leute sich weiterhin so verhalten wie bisher: Absolut vernünftig und bereit zur Zusammenarbeit.«
    »Da wäre immer noch die Sache mit unseren Aufzeichnungsgeräten, Senator«, sagte ich, ohne mich von der Stelle zu rühren.
    »Das war eine schlechte Entscheidung, und es tut mir leid. Trotzdem stehe ich vorerst dazu und möchte Sie bitten, mich mit diesem Gespräch fortfahren zu lassen.«
    Ich hob eine Braue. »Und was haben wir davon?«
    Gouverneur Tate wurde rot im Gesicht und begann vor Empörung zu stottern. Senator Ryman brachte ihn mit einem Wink zum Schweigen und schaute mir direkt ins Gesicht. »Ein Exklusivinterview mit mir, ohne Schnitte, zu Ihren gestrigen Funden.«
    »Das läuft nicht«, sagte Shaun, und der Senator und ich schauten ihn überrascht an. Mein Bruder, der plötzlich hellhörig geworden war, setzte sich auf. »Nichts gegen Sie, Sir, aber Sie sind nicht mehr so wahnsinnig spannend. Unsere Leser kennen Sie. Sie respektieren Sie, und wenn Sie weitermachen wie bisher, werden sie Sie wählen, aber sie werden nicht gleich hin und weg sein, nur, weil wir mit Ihnen reden durften.«
    Der

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