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FEED - Viruszone

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Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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indem Sie seine ach so wichtige Karriere beschädigen, sondern indem Sie ihn als Menschen verändern – , werde ich Ihnen das vergelten, und ich werde Sie vernichten . Haben wir uns verstanden, Gouverneur?«
    »Ja, Ma’am.« Gouverneur Tate klang ebenso verdattert, wie ich mich fühlte. Ein Blick in Shauns Richtung verriet mir, dass es ihm wahrscheinlich genauso ging. »Ich glaube, Sie haben sich klar ausgedrückt.«
    »Gut.« Emily wandte sich zu uns um. »Shaun, Georgia, Buffy, Rick. Ich hoffe, dass diese unschöne kleine Szene euch nicht die Kandidatur meines Mannes verleidet. Ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass ich sehr hoffe, dass ihr weiterhin genau das für uns tut, was ihr bisher getan habt.«
    »Wir sind nicht nur für den spaßigen Teil mit an Bord, Mrs Ryman«, sagte Rick. »Ich glaube nicht, dass jemand von uns vorhat, sich davonzumachen.«
    Als ich Buffy anschaute, war ich mir da nicht so sicher. »Er hat recht, Emily«, sagte ich. »Wir bleiben, natürlich vorausgesetzt, dass der Senator das möchte … ?« Abwartend schaute ich zu ihm.
    Senator Ryman wirkte unsicher. Dann nickte er langsam, stand auf und legte seiner Frau den Arm um die Schultern. »David, ich fürchte, ich muss in dieser Sache Emily zustimmen. Ich möchte sehr gerne, dass diese Leute dabeibleiben.«
    »Nun, Senator«, sagte ich, »dann besteht unsere Partnerschaft wohl weiter.«
    »Gut«, antwortete er und streckte den Arm aus, um mir die Hand zu schütteln.

    Das Problem mit den Nachrichten ist ganz einfach: Die Leute, insbesondere die am oberen Ende des Machtspektrums, mögen es, wenn man Angst hat. Sie wollen, dass man wie gelähmt von der Vorstellung eines drohenden Todes ist. Es gibt immer etwas, wovor man sich fürchten kann. Früher waren es Terroristen. Jetzt sind es Zombies.
    Was hat das mit den Nachrichten zu tun? Ganz einfach: Die Wahrheit ist nicht Furcht einflößend. Nicht, wenn man sie begreift, nicht, wenn man begreift, was daraus folgt, und nicht, wenn man keine Angst hat, dass einem etwas verheimlicht wird. Die Wahrheit ist nur dann Furcht einflößend, wenn man meint, dass etwas fehlt. Und die da oben? Sie mögen es, wenn man Angst hat. Also geben sie sich alle Mühe, die Wahrheit für sich zu behalten und sie so zu filtern, dass sie sich in etwas verwandelt, wovor man sich fürchten kann.
    Wenn wir keine Angst vor den Wahrheiten haben müssten, die wir nicht erfahren, dann müssten wir auch keine Angst mehr vor denen haben, die wir erfahren. Darüber sollte man mal nachdenken.
    Aus Unschöne Bilder, dem Blog von Georgia Mason,
2. April 2040

17
    Wir verbrachten drei Wochen in Parrish, bevor es Zeit für die Wahlkampagne war, sich wieder auf den Weg zu machen. Die Wähler würden dem Senator eine Zeit der Trauer um seine Tochter nachsehen, aber wenn er nicht hinausging und dafür sorgte, dass man ihn als mehr im Gedächtnis behielt als das Opfer einer sinnlosen Tragödie, würde er nie den Boden wettmachen, den er bereits verloren hatte. Wähler sind wankelmütig, und Rebecca Rymans heldenhafter Tod war bereits ein alter Hut. Stattdessen sorgten Gouverneur Blackburns aufregende Ideen zur Gesundheitsreform für Schlagzeilen, ebenso ihre Vorschläge zur Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen an Schulen und ihre Änderungsvorschläge für das Gesetz zur Tierhaltung. In mancherlei Hinsicht setzte sie Rebeccas Tod im Wahlkampf ebenso ein wie der Senator, denn wenn sie striktere Beschränkungen für die Großtierhaltung forderte, war es Rebeccas Schicksal, das die Menschen vor Augen hatten. Der Senator musste wieder in die Gänge kommen, sonst würde sein Wahlkampf ins Leere laufen.
    Unglücklicherweise war aufgrund unserer eiligen Abreise aus Oklahoma City der Konvoi von Geländewagen und Ausrüstungstrucks, mit dem wir durchs Land gereist waren, mehrere Bundesstaaten weit zurückgeblieben. Das wurde bei den Vorbereitungen zur Abreise von Wisconsin zum Problem, insbesondere, da unser nun gestraffter Terminplan uns keine Zeit ließ, zum Konvoi zurückzufahren. Wie sollten wir uns, den Senator, seinen Stab, seine Sicherheitsleute und die nötige Ausrüstung – und alles, was noch durch Gouverneur Tate hinzugekommen war – ans Ziel bringen, wenn wir keine geschützte Reisemöglichkeit hatten?
    Die Antwort lautete schlicht, dass wir das nicht konnten. Stattdessen flogen der Senator, seine Frau, der Gouverneur, ihre jeweiligen Wahlkampfmanager und der Großteil ihres Stabs zu unserer nächsten Station in

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