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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Gezänk nach drei Tagen leid und warf sich mit vollem Einsatz ins Gefecht. Nach zwei Wochen hatte die Behörde Einsatzgruppen im Feld, die zu Studienzwecken Zombies fingen. Schnell wurde klar, dass man die Zombies nicht heilen kann: Es ist unmöglich, die Hirnschäden, die das Virus anrichtet, auf sanftere Art als mit einer Kugel in den Kopf zu beheben. Aber man kann an Möglichkeiten arbeiten, Kellis-Amberlee selbst zu neutralisieren, und da ein Zombie letztlich einfach nur Fleisch in Viren umwandelt, stellten ein paar gefangene Schlurfer die bestmöglichen Testobjekte dar.
    Nach zwanzig Jahren, in denen praktisch alle technischen Forschungsprojekte zum Stillstand gekommen sind, die nicht direkt in den medizinischen Bereich einmündeten, weiß man immer noch so gut wie nichts. Inzwischen kann man Kellis-Amberlee vollständig aus einem lebenden Körper entfernen, indem man eine Kombination von Chemotherapie, Bluterneuerung und einem bösartigen Ebola-Stamm verwendet, der modifiziert wurde, um seinen entfernten Verwandten aufzuspüren und zu vernichten. Es gibt nur ein paar Nachteile, zum Beispiel den, dass die Behandlungskosten bei etwa zehntausend Dollar pro Person anfangen, dass keine einzige Testperson je überlebt hat und, ach ja, dann ist da noch die beständige Angst, dass der modifizierte Virus wie zuvor Marburg-Amberlee mutieren und uns mit einem noch übleren Problem zurücklassen wird. Was die lebenden Toten angeht, stehen wir nach wie vor ganz am Anfang.
    Die Forscher fanden bald heraus, dass der Gesundheitszustand ihrer »Hauszombies« davon abhängt, wie viel Protein sie verzehren – insbesondere in Form von lebendem oder kürzlich getötetem Fleisch. Sojabohnen und andere Hülsenfrüchte tun es nicht. Kellis-Amberlee wandelt Gewebe in Virencluster um. Je mehr Gewebe ein Zombie auftreibt, desto weniger von seinem eigenen Gewebe wird umgewandelt. Wenn man einen Zombie also regelmäßig füttert, dann wird er niemals so weit verfallen, dass er zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Die meisten verbleibenden Viehfarmen unseres Landes dienen der Ernährung der lebenden Toten. Eine wunderbare Ironie, wenn man bedenkt, dass eine Kuh mehr als fünfundzwanzig Kilo wiegt und deshalb nach ihrem Tod wieder zum Leben erwacht. Zombies, die Zombies essen. Einen besseren Job kann man sich kaum wünschen.
    Eine Menge Leute hinterlassen ihre Körper der Wissenschaft. Das erspart der Familie die Beerdigungskosten, und die Regierung zahlt ein hübsches Sümmchen, damit die Angehörigen nicht klagen, wenn ein Verstorbener plötzlich im Fernsehen zu sehen ist. Und wenn man zu einer dieser religiösen Sekten gehört, die daran glauben, dass der Körper intakt bleiben muss, um irgendwann in den Himmel zu kommen, geht man auch nicht das Risiko ein, Gott zu verärgern. Man riskiert bloß, die Forscher zu fressen, wenn etwas schiefgeht, und manche Leute halten das für weniger verdammenswert als eine Feuerbestattung.
    George Romero wollte die Welt ebenso wenig retten, wie Dr. Alexander Kellis sie zerstören wollte, aber man kann sich sein Los im Leben nicht immer aussuchen. Die meisten Leute hätten ohne die Lektionen aus Romeros Filmen nicht die geringste Ahnung gehabt, wie sie mit den Zombies fertigwerden sollten. Zielt aufs Gehirn; Feuer funktioniert, aber nur, wenn man dafür sorgt, dass die brennenden Zombies einen nicht berühren. Wenn man gebissen wird, ist man tot. Fans von Romero haben die Lehren aus tausend Zombiefilmen auf die reale Welt angewandt. Sie tauschten sich auf tausend Blogs, die an tausend Orten geschrieben wurden, über die Einzelheiten der Attacken und ihre Ergebnisse aus, und die Menschheit hat überlebt.
    In Interviews wirkte Mr Romero immer verblüfft und ein kleines bisschen entzückt darüber, welche Wirkung seine Filme gehabt haben. »Ich wusste immer, dass es einen Grund gibt, warum die Leute es nicht mögen, wenn die Zombies gewinnen«, hat er gesagt. Wenn es irgendjemanden überrascht hat, dass er seinen Leichnam der Regierung hinterließ, hat dieser Jemand es für sich behalten. Es schien ein angemessenes Ende für einen Mann zu sein, der praktisch über Nacht vom König des Horror-B-Movies zum Nationalhelden avanciert ist.
    »Ich will bloß hoffen, dass die meine Ausrüstung nicht beschädigen«, sagte Shaun und riss mich damit in die Gegenwart zurück. Er schaute mit finsterer Miene Richtung Fenster. »Um einige dieser Sachen musste ich hart feilschen.«
    »Die beschädigen deine Ausrüstung schon

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