FEED - Viruszone
überprüfen, und sagte: »Du kannst nicht gewinnen. Die Logik hat keine Macht über Buffy, wenn die Ungläubigen in ihr Revier eingedrungen sind.«
»Schon klar«, sagte ich. Der Bildschirm neben mir schaltete auf Statik um und zeigte dann eine Videoeinspeisung vom Hof. »Buffy, wie lange dauert es noch, bis wieder alles funktioniert?«
»Fünfzehn Minuten. Vielleicht auch zwanzig. Ich habe die Kabel an den Backup-Konsolen noch nicht überprüft, deshalb weiß ich nicht, was für einen Schlamassel sie da angerichtet haben.« Sie machte keinen Hehl aus ihrer Verärgerung. »Bisher gibt es noch keine Datenverluste, aber die Außenkameras des Wagens haben über eine Stunde lang nichts als Statik empfangen, während die hier ihren Blödsinn abgezogen haben.«
»Ich bin mir sicher, dass wir auch ohne eine Stunde mit Aufnahmen vom Sicherheitsteam auskommen«, sagte ich. »Shaun, kümmerst du dich ums Licht?«
»Schon dabei.« Er legte seine Armbrust weg und stand auf, um das Fensterrollo runterzuziehen und die rückwärtige Tür zu schließen. Buffy gab ein leises, protestierendes Schnauben von sich, worauf er das Licht einschaltete, das eigens auf empfindliche Augen ausgelegt ist. Die Glühbirnen kosten fünfzig Kröten das Stück, und sie sind ihr Geld wert. Sie sind sogar noch besser als das Schwarzlicht, das ich in meinem Zimmer zu Hause verwende. Sie beugen nicht nur Kopfschmerzen vor, manchmal vertreiben sie sie sogar.
Ich nahm seufzend meine Brille ab und massierte mir mit den Fingerspitzen die rechte Schläfenseite. »Alles klar, Leute, wir hatten soeben unseren offiziellen Erstkontakt. Eindrücke?«
»Seine Frau mag ich«, sagte Shaun. »Sie ist fotogen und definitiv ein Pluspunkt. Den Senator kann ich noch nicht richtig einordnen. Entweder ist er einer der wenigen braven Pfadfinder, die es über die Lokalpolitik hinausgeschafft haben, oder er führt uns an der Nase herum.«
»Die Fischtacos waren gut«, meinte Buffy. »Und ich mag Senator Ryman wirklich. Er ist nicht nur dann nett, wenn es unbedingt sein muss. Die Sache könnte Spaß machen.«
»Wer interessiert sich für Spaß, solange die Kasse stimmt?«, fragte Shaun philosophierend und zuckte mit den Schultern. »Wenn die Sache gelaufen ist, sind wir fein raus. Alles andere ist wurscht.«
»Ich bin eurer Meinung, zumindest im Großen und Ganzen«, sagte ich, während ich mir weiter die Schläfen massierte. Ich wusste jetzt schon, dass ich, noch bevor der Abend zu Ende war, Schmerzmittel brauchen würde. »Senator Ryman kann nicht so nett sein, wie er es uns weismachen will, aber er ist auch netter als unbedingt nötig. Das ist nicht nur Schau. Da ist ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit, das man nicht vortäuschen kann. Ich lege heute Abend ein vorläufiges Profil von ihm an, irgendwas in der Art von ›Erste Eindrücke von dem Mann, der Präsident werden möchte‹. Reine Lobhudelei, aber was soll’s. Buffy, wie lange brauchst du, um unser Videomaterial zu schneiden?«
»Sobald alles wieder betriebsbereit ist, brauche ich eine Stunde – maximal zwei.«
»Versuch, es in einer zu schaffen. Wir wollen die Ostküste erwischen, solange die Leute noch wach sind. Shaun, magst du einen Beitrag über die Sicherheitsmaßnahmen machen? Du könntest dir ein paar Wachleute schnappen und schauen, wie sie bewaffnet sind.«
Ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht. »Schon dabei. Hast du den großen Blonden gesehen? Den mit dem Körperbau wie ein Quarterback?«
»Mir ist aufgefallen, dass es bei den Sicherheitsleuten einen Riesen gibt, ja.«
»Er heißt Steve. Und er hat einen Baseballschläger dabei.« Shaun machte eine übertriebene Ausholbewegung. »Kannst du dir vorstellen, wie er den Ball aus dem Feld schlägt?«
»Aha«, sagte ich trocken. »Der Klassiker. Nimm ein paar Kameras und fall den Einheimischen auf die Nerven, bis du hast, was du willst. Was mich zum letzten Punkt auf meiner Wunschliste bringt – der Senator hat eine Bitte an uns geäußert.«
Buffy schob sich erneut unter ihrem Tisch hervor. Sie hatte ein weiteres Kabelknäuel in der Hand und schaute mich neugierig an. Shaun zog eine finstere Miene.
»Erzähl mir nicht, dass wir jetzt schon zensiert werden.«
»Ja und nein«, sagte ich. »Er möchte, dass wir Emily fürs Erste so weit wie möglich aus der Sache raushalten. Sie soll möglichst wenig im Videomaterial vom Mittagessen auftauchen und so.«
»Warum?«, fragte Buffy.
»San Diego«, sagte ich und wartete.
Es dauerte nicht
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