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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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ich regelmäßig mit ihm zu tun haben würde, falls er den Konvoi nicht nach der Abwicklung des Papierkrams verließ, und dass die eine Schlagzeile es nicht wert war, den großen, potenziell gewalttätigen Mann zu verärgern, der einen Großteil meiner Bluttests abwickelte. Kopfschüttelnd trat ich zurück.
    »Klar doch, Steve«, sagte ich. »Lass uns einfach wissen, wenn wir etwas tun können.«
    Ein Rasseln ertönte, als Shaun vom Zaun sprang. Ich drehte mich nicht um, und kurz darauf blieb er neben mir stehen und schaute die Wachleute mit zusammengekniffenen Augen an. »Himmel, Steve, wo ist Tyrone?«
    Shaun hatte sich mehr darum gekümmert, einen Draht zu den Wachleuten zu kriegen, als ich. Ohne ein bisschen Liebenswürdigkeit geht’s nicht, aber er hatte sich tatsächlich aus dem Fenster gelehnt und Freundschaft geschlossen. Vielleicht beantwortete Steve seine Frage deshalb leise mit: »Die Verwandlung wurde um 22:07 Uhr bestätigt. Tracy hat ihn erledigt, aber zuvor ist es ihm noch gelungen, die Infektion weiterzugeben.«
    Shaun stieß einen langen, leisen Pfiff aus. »Wie viele hat es erwischt?«
    »Vier Tote aus dem Konvoi und eine bislang unbekannte Zahl von Anwohnern. Der Senator und sein Stab werden in diesem Moment an einen sicheren Ort gebracht. Wenn ihr bitte eure Sachen und Ms Meissonier holen würdet, bringen wir euch drei zur Dekontamination und verlegen euch anschließend ebenfalls.«
    »Sind alle Zombies hinüber?«, fragte ich.
    Steve sah mich stirnrunzelnd an. »Ms Mason?«
    »Die Zombies. Shaun und ich haben gerade einen guten Teil von zwei Rudeln erledigt.« Ich wies nicht extra darauf hin, dass einer von uns beiden dabei beinahe aufgefressen worden war. »Und ihr scheint euch um den Schlamassel am Tor gekümmert zu haben. Sind alle Zombies erledigt?«
    »Unsere Sensoren zeigen keinerlei Infiziertenaktivität in diesem Bereich an.«
    »Das ist keine hundertprozentige Garantie«, sagte ich in möglichst ruhigem und vernünftigen Tonfall. »Euch fehlen Leute, und wir hatten bereits direkten Kontakt, was bedeutet, dass wir uns derselben Dekontamination unterziehen müssen wie ihr. Wie wär’s, wenn ihr Shaun und mich hierbleiben lasst, um zu helfen? Wir haben eine Lizenz, und wenn ihr Munition habt, wären wir auch wieder bewaffnet. Bringt Buffy weg, aber lasst uns hierbleiben.«
    Die Wachleute schauten einander unbehaglich an und blickten dann zu Steve. Sie würden sich nach ihm richten. Steve schaute mit gerunzelter Stirn auf die Toten hinab, die auf dem Asphalt lagen, und sagte schließlich: »Ich hoffe, euch beiden ist klar, dass ich euch im Zweifelsfall, ohne zu zögern, erschießen werde.«
    »Wenn wir dich für einen Zauderer halten würden, würden wir dich nicht begleiten«, sagte Shaun. Er hielt seine Armbrust hoch. »Hat jemand Bolzen für das Ding hier?«

    Das Schlimmste an einem kleineren Ausbruch ist das Aufräumen danach. Für viele Leute bleibt dieser Teil praktisch unsichtbar. Jeder, der keine entsprechende Lizenz hat, wird außerhalb der kontaminierten Bereiche festgehalten, bis die Beerdigungen, Verbrennungen und Sterilisierungen abgeschlossen sind. Sobald die Absperrgitter stehen, geht alles wieder seinen gewohnten Gang und läuft so routinemäßig ab, dass man möglicherweise gar nicht mitkriegt, dass es überhaupt einen Zwischenfall gegeben hat, wenn man nicht nach bestimmten Anzeichen Ausschau hält.
    Wenn man schon mal bei den Aufräumarbeiten mitgemacht hat, sieht die Sache anders aus. Wer eine Lizenz zum Betreten von Gefahrenzonen kriegen will, muss dafür unter anderem einen Aufräumtrupp begleiten, um auch ganz sicher zu kapieren, worauf er sich einlässt. George und ich haben uns bei unserer ersten Aufräumaktion übergeben, und zweimal wäre ich beinahe ohnmächtig geworden. Es ist eine grässliche, dreckige Arbeit. Wenn man einen Zombie erst einmal in den Kopf geschossen hat, sieht er nicht mehr wie ein Zombie aus, sondern bloß noch wie jemand, der zur falschen Zeit am falschen Ort war. Ich hasse diese ganze Aufräumsache.
    Die Sterilisierung ist entsetzlich. Man verbrennt alle Vegetation, mit der die Zombies in Berührung gekommen sind, und wenn sie über Freiflächen gelaufen sind, durchtränkt man den Boden mit einer Chlorsalzlösung. Außerhalb der Stadt tötet man alle Tiere, die sich aufspüren lassen. Eichhörnchen, Katzen, egal was: Wenn es ein Säugetier ist und den aktiven Virus übertragen kann, stirbt es, selbst wenn es zu klein ist, als dass das

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