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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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geht nach und nach online.«
    »Soll mir recht sein.« Entgegen meiner Befürchtungen sorgten die Schmerzmittel tatsächlich dafür, dass es in Sachen Kopfschmerzen bei einem leicht nervigen Pochen in meinen Schläfen blieb. »Kannst du mir sagen, wo sich der Senator gerade aufhält? Ich bin im Tagungszentrum, und es ist das reinste Irrenhaus. Wenn ich mich allein auf die Suche nach ihm mache, verschwinde ich vielleicht auf Nimmerwiedersehen.«
    »Und weshalb genau sollte ich dazu in der Lage sein, einen Regierungsvertreter ausfindig zu machen?«
    »Ich weiß, dass du mindestens einen Sender an dem Mann befestigt hast, und du lässt kein Gerät aus den Augen, ohne es orten zu können.«
    Buffy schwieg einen Moment lang. Dann fragte sie: »Bist du in der Nähe einer Datenbuchse?«
    Ich schaute mich um. »Etwa drei Meter weiter ist ein öffentlicher Anschluss.«
    »Wunderbar. Die Online-Lagepläne des Kongresszentrums sind nämlich nicht frei verfügbar – aus ›Sicherheitsgründen‹ oder so. Geh da hin und stöpsel dich ein, dann kann ich dir Senator Rymans gegenwärtige Position durchgeben, vorausgesetzt, dass er nicht im Umkreis von zwanzig Metern um einen Störsender steht.«
    »Habe ich in letzter Zeit mal erwähnt, wie gern ich dich habe?« Ich stand auf, schmiss meine Flasche in eine Recyclingtonne und ging an den Anschluss. »Chuck also, was? Niedlich ist er wohl schon, wenn man diese dürren Technikertypen mag. Ich persönlich hätte mir was Größeres gesucht, aber wenn du deinen Spaß an ihm hast. Hauptsache du weißt, wo er sich rumtreibt.«
    »Ja, Mutter«, sagte Buffy. »Bist du schon da?«
    »Stöpsel mich gerade ein.« Es dauerte nur einen Augenblick, meinen Organizer anzuschließen. Die Standardisierung der Datenübertragung ist ein wahrer Segen für die technisch unfähigen Computernutzer dieser Welt. Mein System brauchte ein paar Sekunden, um eine Verbindung mit den Servern des Kongresszentrums herzustellen, vor allem, um die Antivirus- und Antispamsoftwares auf Kompatibilität zu prüfen. Dann signalisierte das Gerät mit einem Piepen Bereitschaft. »Ich bin drin.«
    »Wunderbar.« Buffy wurde still. Ich hörte sie im Hintergrund tippen. »Ich hab’s. Du bist im Messebereich in der zweiten Etage, stimmt’s?«
    »Genau. Beim Starbucks.«
    »Vergiss den Singular. Allein auf der Etage gibt es acht Starbucks-Stände. Bring mir auf dem Rückweg einen Vanille-Himbeer-Mokka ohne Zucker mit. Der Senator befindet sich im Konferenzbereich drei Etagen weiter unten. Ich schicke dir eine Karte.« Mein Organizer meldete mit einem Piepen den Empfang. »Das sollte reichen, vorausgesetzt, er geht nicht woandershin.«
    »Danke, Buffy.« Ich zog den Stecker aus der Wand. »Viel Spaß.«
    »Ruf mindestens eine Stunde lang nicht wieder an.« Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Kopfschüttelnd konzentrierte ich mich auf die Karte, die auf meinem Display zu sehen war. Sie war ziemlich einfach gestaltet und zeigte das Tagungszentrum in so klaren Linien, dass ich den Weg kaum verfehlen konnte. Die letzte bekannte Position des Senators war rot markiert, und eine dünne gelbe Linie verband ihn mit dem blinkenden weißen Punkt, der den Anschluss repräsentierte, an dem ich die Informationen heruntergeladen hatte. Gute Arbeit. Ich rückte meine Sonnenbrille zurecht und machte mich auf den Weg durch die Messehalle.
    Während meiner Getränkepause war die Menge dichter geworden. Das stellte kein Problem dar: Buffys Kartensoftware war mit einer vollständigen Übersicht über die Fußwege durchs Tagungszentrum ausgestattet und darauf programmiert, die schnellste Verbindung zwischen zwei Punkten anzuzeigen und nicht die kürzeste. Nachdem sie die Stauzeiten überschlagen hatte, zeigte sie mir eine Route durch wenig benutzte Korridore, halb versteckte Abkürzungen und über viele Treppen. Da die meisten Leute wenn möglich Fahrstühle benutzen, besteht die einfachste Möglichkeit, sich nicht in der Menge zu verlieren, oft darin, die Treppe zu nehmen.
    Die menschliche Neigung zur Verwendung scheinbar zeitsparender Vorrichtungen ist seit dem Erwachen Thema zahlreicher Untersuchungen gewesen. Bei einem Krisenfall in einer großen Mall im Mittleren Westen hatte es geschätzte sechshundert Todesopfer gegeben, und zwar einzig und allein, weil die Leute nicht willens gewesen waren, die Treppe zu nehmen. Wenn Fahrstühle überfüllt sind, bleiben sie stecken. Die Leute saßen also in Fahrstühlen fest oder wurden in den noch

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