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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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nach Sauerstoff, als ihr Kopf endlich die Wasseroberfläche durchbrach. Sie schnappte nach Luft und sofort strömte diese kühl in ihre Lunge, gemischt mit dem Wasser, das von ihren Haaren und ihrem Gesicht herunter rann. Dhalia hustete und keuchte und versank wieder im See. Doch sie hatte es überstanden. Sie tauchte erneut auf und wischte sich mit den Händen über das Gesicht, um klare Sicht zu bekommen.
Über ihr hing ein grauer, mit dunklen Wolken verschleierter Himmel. Obwohl sie die Sonne nicht erkennen konnte, spürte sie, dass die Abenddämmerung nicht mehr weit war. Sie fröstelte, als ein kalter Wind über ihren nassen Schopf strich. Vor sich konnte sie die dunklen Umrisse des Waldes erkennen. Auf einmal fühlte sich das Wasser eisig an. Bevor sie ernsthaft zu frieren begann, setzte Dhalia sich wieder in Bewegung, obwohl ihre protestierenden Muskeln dazu kaum noch in der Lage waren. Nur noch ein bisschen. Sie musste nur noch ein klein wenig durchhalten, dann konnte sie sich endlich ausruhen, in ihrer Decke am knisternden Feuer sitzen, warmen Kräutertee trinken und Chris von ihren Abenteuern erzählen. Na, der würde Augen machen!

Kapitel 2

    Während Dhalia zum Ufer schwamm, versuchte sie zunächst vergeblich, über den Bäumen ein Rauchfähnchen zu entdecken. Doch schon bald gab sie es auf, da sie alle ihre Kraft darauf verwenden musste, das Ufer zu erreichen. Endlich spürte sie Boden unter den Füßen. Und kurze Zeit später kroch sie auf allen Vieren an Land.
Dankbar ließ sie sich auf den kalten feuchten Sand fallen. Gern wäre sie noch länger dort liegen geblieben, doch im kalten Wind fror sie erbärmlich in ihrer nassen Kleidung und sie konnte es kaum noch erwarten, Chris wieder zu sehen. Bestimmt hatte er sich schon Sorgen um sie gemacht. Mühsam richtete sie sich wieder auf und stolperte auf ihr Lager zu.
Sie hätte den Ort beinahe nicht wieder erkannt. Befremdet blieb sie an der Stelle stehen, wo sie ihr Lager in Erinnerung hatte. Eine dicke Schicht abgefallener trockener Blätter verdeckte alle Hinweise darauf, dass dort einmal Menschen gerastet hatten. Und weit und breit keine Spur von Chris.
Er hatte nicht auf sie gewartet! Er hatte sie einfach im Stich gelassen. Sie konnte die Ungeheuerlichkeit seines Tuns nicht einmal in ihrer Gänze erfassen.
Den Tränen nahe und verloren blickte sie sich fassungslos um. Die Kälte griff mit schneidenden Fingern nach ihrem Körper, der noch immer in den nassen Sachen steckte, und sie hatte furchtbaren Hunger. Doch es sah so aus, als ob sie nichts daran ändern konnte. Da war kein Feuer, das auf sie wartete, kein heißer Tee, kein besorgter Chris. Sie war wieder einmal ganz allein.
Ein Teil von ihr wollte einfach nur zu Boden sinken und weinen. Doch damit wäre ihr nicht geholfen. Sie riss sich zusammen. Zuerst musste sie etwas gegen die Kälte tun. Sie sah sich prüfend um. In einigen Schritten entdeckte sie unter einem Baum einen großen Blätterhaufen. Wenn sie sich darin eingrub, war sie zumindest fürs erste vor Kälte geschützt und konnte sich ausruhen, dann würde sie weiter denken.
Entschlossen ging sie zu dem Blätterhaufen herüber und begann, mit ihren Händen eine Mulde hinein zu schaufeln. Doch schon nach dem ersten Griff hielt sie inne. Das war kein Haufen loser Blätter. Es war ein kleiner Hügel, der nicht natürlichen Ursprungs zu sein schien. Sie blickte wieder hoch und ihr Blick blieb zufällig an etwas hängen, das in den Baumstamm hineingeritzt war. Das Blut gefror in ihren Adern, als sie in der Schnitzerei ihren eigenen Namen erkannte. Entsetzt sprang sie einen Schritt zurück. Sie stand auf ihrem eigenen Grab! Oder zumindest auf etwas, das ihr Grab darstellen sollte. Kraftlos sank Dhalia zu Boden, als sie endlich begriff. Deshalb war er nicht mehr da. Er war gegangen, weil er sie für tot hielt.
Aber er hätte doch spüren müssen, dass ich noch am Leben bin! schrie eine Stimme in ihr vorwurfsvoll auf. Was hättest du denn an seiner Stelle getan? fragte eine andere. Doch Dhalia spürte, dass sie keine Zeit für sinnlose Fragen hatte, sie musste endlich aus ihren nassen Sachen heraus und für ihr Überleben sorgen. Abschätzend musterte sie ihren "Grabhügel". Er war so groß, dass Chris vielleicht einige von ihren Sachen hinein getan haben könnte. Gewiss, nichts, das irgendeinen Wert für ihn besaß, doch in ihrer derzeitigen Lage wäre sie für alles dankbar.
Sie sah sich suchend nach einem passenden Stein um, dann begann sie zu

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