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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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graben. Schon bald hielt sie erfreut ihren Rucksack in der Hand, der erstaunlich schwer zu sein schien und darunter kamen auch ihr Schwert und ihr Bogen samt Köcher zum Vorschein. Hastig durchwühlte Dhalia ihren Rucksack, bis sie erleichtert ein in Öltuch gewickeltes kleines Päckchen in den Händen hielt - Feuerstein und Zunder. Sie hatte schon befürchtet, dass Chris dies vielleicht als Andenken mitgenommen hatte. Den Rest ließ sie achtlos auf der Erde liegen, während sie eilig ein Feuer entzündete.
Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen und so war das Feuer doppelt willkommen. Dann schlüpfte sie endlich aus ihren nassen Sachen und hing sie nah am Feuer zum Trocknen auf. Anschließend setzte sie sich selbst nackt so nah wie möglich heran und begann neugierig damit, ihren Rucksack zu durchwühlen. Chris hatte ihr zweites Hemd und ihre Decken samt Schlafsack mitgenommen, doch dafür hatte er ihren Bogen und ihr Schwert zurückgelassen. Verwundert runzelte Dhalia die Stirn. Wenn ... Falls sie ihn mal wieder traf, musste sie ihn unbedingt danach fragen. Glücklicherweise waren ihre Stiefel auch noch da. Er hatte ihr sogar ihr Feenbuch dagelassen, zusammen mit den metallischen Plättchen aus der Höhle - nun, er hatte ohnehin nicht an ihren Wert geglaubt. Am meisten erstaunte es sie jedoch, dass er ihr ein Säckchen mit dem Feenstaub - und zwar das volle, in dem anderen war kaum noch etwas drin gewesen - gelassen hatte. Sie konnte sich diese Verschwendung der kostbaren Substanz einfach nicht erklären. Vielleicht hatte er ihn ja übersehen?
Während die Wärme langsam wieder in ihren Körper zurückkehrte, spürte sie auch ihre Lebensgeister wieder erwachen. Sie hatte zwar noch immer starken Hunger, aber das war nicht mehr schlimm. Sie hatte ein Feuer und sie hatte ihren Bogen, sie würde schon nicht verhungern. Bei dem Gedanken an eine fette gebratene Taube oder auch nur ein Eichhörnchen lief Dhalia das Wasser im Mund zusammen, sie konnte es kaum noch erwarten, endlich ein Stück heißes gebratenes Fleisch zu schmecken. Doch das musste zumindest so lange warten, bis ihre Kleidung getrocknet war. Der Abscheu davor, sich ihre feuchten Sachen wieder anziehen zu müssen, überwog ihr Hungergefühl. Um sich abzulenken, legte sie sich eins der metallischen Plättchen auf die Handfläche. Sie lächelte zufrieden, als sie ein leichtes Kribbeln verspürte und sah, wie sich das Kraftfeld aufbaute. Dann streichelte sie beruhigt über das Säckchen mit Feenstaub und die Phiole mit dem Wasser der magischen Quelle, die neben ihr auf dem Boden lagen. Dhalia wusste zwar nicht, wie, doch irgendwie war es ihr gelungen, an dieses Wasser zu kommen. Es war ein Wunder, anders konnte sie es sich nicht erklären. Irgendwann würde sie zu gern erfahren, was dort geschehen war.
Sie legte ihren Kopf in den Nacken und schloss glücklich die Augen. Irgendjemand oder auch irgendetwas schien ihr doch wohlgesinnt zu sein, auch wenn ihr zuweilen Zweifel daran gekommen waren. Sie war unversehrt und ihr fehlte nur noch ein Element, um ihren Schlüssel zum Feenreich fertig zu stellen. Doch ein Gedanke beflügelte sie besonders. Sie war frei. Wenn Chris sie für tot hielt, tat Eliza das wohl auch. Es gab keine Verfolgung mehr, keine Flucht.
Und wenn die ganze Sache endlich überstanden war, vielleicht würde sie dann Chris suchen. Dhalia lächelte. Ja, danach sollte sie es wirklich tun.

    * * *

"Das ist doch Humbug!" schnaubte Eliza protestierend auf und versuchte, Lenuta ihre Handfläche zu entziehen. "Aus der Hand kann man doch keine Zukunft lesen!" Die beiden Frauen saßen in Lenutas gemütlicher Stube. Der trostlose Novemberwind pfiff draußen durch die Dunkelheit, doch innen ließen sich die beiden Frauen davon nicht beeinflussen. Ein heißes Feuer prasselte im Kamin und vor ihnen auf dem Tisch stand eine große Kanne Kräutertee.
"Ich weiß nicht", erwiderte die alte Frau nach einem nachdenklichen Schweigen. "Natürlich klappt es nicht immer. Und doch ... Nimm Chris zum Beispiel. Ich habe gesehen, dass er es bereuen würde, wenn er mit dieser Dhalia ginge. Doch so etwas hätte ich nie erwartet ..." Sie machte eine hilfslose Geste mit der Hand. "Ich hätte spüren müssen, wie viel die Kleine ihm bedeutet hatte. Obwohl", sie lächelte schwach. "Wenn ich gewusst hätte, dass das schlimme Schicksal, das ihn erwartet, darin besteht, dass das Mädchen stirbt, hätte ich mir keine großen Sorgen um ihn gemacht.
    Sie
hätte ich vielleicht

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