Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
Vom Netzwerk:
nicht?

    * * *

Dhalia wachte auf und wusste im ersten Augenblick nicht, wo sie war. Dann fiel ihr alles wieder ein - ihr Kampf mit dem Kraken, ihr Entkommen aus der Wasserwelt und die Erkenntnis, dass Chris nicht länger auf sie wartete. Ihr Magen brannte schmerzhaft, sie hatte schon zu lange nichts mehr gegessen und zu allem Überfluss hatte ein unangenehmer Nieselregen eingesetzt, der die fast blätterlosen Baumkronen mühelos durchdrang. Dhalia fröstelte und kroch aus dem Blätterhaufen hervor, in dem sie es sich für die Nacht gemütlich gemacht hatte. Als sie aufstand, schwindelte es ihr vor Hunger und Erschöpfung und sie musste sich an einem Baumstamm festhalten, um nicht umzufallen. Sie streckte ihre steifen Glieder. Der Muskelkater hatte bereits eingesetzt, und sie hatte das Gefühl, dass er noch viel schlimmer werden würde, wenn sie sich nicht bald in Bewegung setzte.
Als erstes brauchte sie etwas zu essen und dann musste sie sich irgendwo wärmere Kleidung und ein Pferd besorgen. Bei dem Gedanken an Bruno spürte sie einen schmerzlichen Stich, doch sie schob ihre Sorge beiseite. Chris würde sich bestimmt um ihn gekümmert haben. Irgendwo in der Nähe musste es eine Siedlung geben. Sie erinnerte sich, dass sie daran vorbei geritten waren. Es war nicht weit, doch zu Fuß und in ihrem geschwächten Zustand würde es bestimmt kein leichtes Unterfangen werden.
Sie schulterte ihren Bogen und begab sich auf die Suche nach etwas Essbarem.
Sie brauchte dringend Hilfe und hatte keine Zeit zu verlieren. Daher gab sich Dhalia mit dem erstbesten zufrieden, das sie entdeckte. Es war zwar keine fette Taube und auch kein Eichhörnchen, aber zwei Spatzen waren unvorsichtig genug, ihr unter die Augen zu kommen. Kurze Zeit später brutzelten sie über dem Feuer, das sie mühsam mit feuchtem Laub und Holz entzündet hatte. Es zwar nicht viel und die Vögel wurden eher geräuchert als gegrillt, so sehr qualmte das feuchte Holz, doch es würde vorerst genügen müssen.
Als sie fertig war, löschte Dhalia ihr Feuer und schulterte ächzend ihren Rucksack. Während sie sich langsam ihren Weg durch den Wald suchte, überlegte sie, was sie den Menschen wohl erzählen konnte. Sie hatte kein Geld, um sich das, was sie brauchte, zu kaufen. Und so abgerissen, wie sie aussah, würde sie bestimmt nicht sehr vertrauenerweckend auf die braven Bürger wirken. Die naheliegendste Geschichte, sie wäre überfallen worden, schied schon mal aus, da sie ihren Rucksack samt Schwert und Bogen dabei hatte. Natürlich konnte sie sie irgendwo im Wald verstecken, doch es behagte ihr nicht, sich von ihren Waffen und den gerade erst wieder entdeckten wertvollen Gegenständen zu trennen, für die sie ihr Leben mehrmals aufs Spiel gesetzt hatte. Nein, es musste ihr etwas anderes einfallen.
Bald war Dhalia bis auf die Knochen durchnässt. War es wirklich zu viel verlangt, wenn sie eine Zeitlang etwas Sonnenschein haben wollte? Sie hatte das Gefühl, niemals wieder richtig trocken zu werden. So hatte sie sich ihre Rückkehr in ihre stark vermisste Welt nicht vorgestellt. Doch es half nichts. Sie blieb kurz stehen, um zu verschnaufen und ihren Rucksack auf ihrem Rücken zurecht zu rücken, dann ging sie weiter.
Am frühen Nachmittag erreichte sie schließlich die Siedlung. Unterwegs hatte sie noch einmal Halt gemacht, als ein freches Eichhörnchen sie von seinem Baum herunter angezischt hatte. Und nun spürte sie eine angenehme Wärme und Fülle in ihrer Magengegend. Jetzt musste sie sich nur noch ein Pferd und Winterkleidung besorgen.

Es war ein recht großes Dorf, wie Dhalia erfreut bemerkte. Je mehr Menschen da waren, desto eher würde sich jemand finden, der bereit wäre, ihr zu helfen. Doch während sie durch die Straßen ging, wirkte der Ort wie ausgestorben.
Schließlich erreichte sie den Marktplatz und erkannte sofort den Grund dafür. Die gesamte Bevölkerung schien sich dort versammelt zu haben. In der Mitte des Platzes waren außerdem mehrere bunt bemalte Wagen und Zelte aufgebaut. Dhalia musste sich durch die dicht gedrängte Menge zwängen, um weiter nach vorne zu kommen, was ihr viele böse Blicke und mehrere Ellbogenstöße eingebrachte. Doch letztlich gelang es ihr, sich bis zu den vorderen Reihen vorzuarbeiten.
Neugierig sah sie sich um.
Ein Mann lag auf der Erde. Nach dem großen Blutfleck an seiner Seite zu urteilen war er offensichtlich schwer verletzt. Über ihm prangte ein großes Schild mit der Aufschrift: "Besiege den besten

Weitere Kostenlose Bücher