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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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plötzlich unter Wasser zu sein. Doch dann erkannte sie ihren Irrtum. Über ihr und neben ihr war Wasser - dunkelblaues, unendlich tiefes Wasser. Doch eines dieser geheimnisvollen Kraftfelder hielt es von ihrem Weg fern, so dass eine Art Tunnel unter dem Wasser entstanden war. Staunend blickte Dhalia hoch und sah einen großen Fisch träge über ihr hinweg schwimmen. Die breite Schwanzflosse wackelte gemächlich von einer Seite zur anderen, während der Fisch sie ausdruckslos ansah. Neugierig trat Dhalia an die unsichtbare Wand heran und streckte versuchshalber einen Finger hindurch. Sie spürte keinen Widerstand. Belustigt wackelte sie mit dem Finger im Wasser und sah zu, wie das Wasser die Proportionen verzerrte.
Als ihre Stirn jedoch das Kraftfeld berührte, zuckte sie hastig zurück. Die Haare klebten nass an ihrem Vorderkopf und sie streckte die Hand nach hinten aus, um sich zu vergewissern, dass sich hinter ihr tatsächlich eine solide Wand befand. Sie musste sehr vorsichtig sein. Ein Versehen, ein falscher Schritt und sie würde in die tödliche Tiefe des Sees stolpern.
Hinter ihr war tatsächlich eine Felswand. Sie blickte zu dem Durchgang zurück, durch den sie den Korridor betreten hatte. Anscheinend war sie in einer kleinen Höhle untergebracht, die über den Tunnel mit der restlichen Siedlung verbunden war. Nun, da sich ihre Augen allmählich an die dämmrigen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, erkannte sie in einiger Entfernung weiter vorne etwas, das wie riesige bunte Luftblasen aussah. Aber auch an der Felswand konnte sie mehrere Öffnungen entdecken. Anscheinend lebten die Wesen, wer auch immer sie waren, sowohl in Blasen unter freiem Wasser - bei diesem Ausdruck musste Dhalia unwillkürlich schmunzeln - als auch in kleinen Höhlen in der Felswand. Wenige Schritte später erreichte sie eine Gabelung. Ein Weg, aus dem entfernte Stimmen und Musik ertönten, führte zu einem Höhleneingang, der andere schien zu den bunten Luftblasen zu führen. Dhalias Neugierde war im Augenblick stärker als ihr Wunsch nach Gesellschaft und so bog sie entschieden nach rechts ab, auf die bunten Kuppeln zu.
Ein feiner Sprühregen ging auf sie nieder, als sie die Schwelle der ersten großen Kuppel betrat. Sie schloss für einen Augenblick die Augen, um sie vor dem Wasser zu schützen, und als sie sie wieder öffnete, konnte sie nicht glauben, was sie da sah.
Sie war wieder an der Oberfläche! Die Sonne stand hell im blauen Himmel und schien auf einen großen wunderschönen Park. Die Bäume raschelten im leichten Wind und Dhalia spürte das Gras unter ihren nackten Zehen. Ungläubig ließ sie sich ins Gras fallen und vergrub ihre Finger darin. Dann riss sie ein Büschel aus und hielt es sich fassungslos vor die Nase. Es roch etwas merkwürdig, doch zweifellos nach Gras! Eine Zeitlang lag sie einfach nur da und versuchte, dieses Wunder zu begreifen, das sie in Sekundenschnelle aus tiefstem Wasser an die Oberfläche gebracht hatte, bis ihr plötzlich auffiel, wie still es in dem Park war. Da war kein Vogelgezwitscher, kein Surren der Insekten zu hören. Enttäuscht erkannte Dhalia, dass alles nur eine Täuschung sein musste. Die Pflanzen waren zwar echt, doch die Sonne und der Himmel waren es nicht. Es waren bloß Kunstwerke, geschaffen von Feenmagie, um die Erinnerung an eine längst vergessene Welt aufrecht zu erhalten.
Entschieden stand Dhalia auf und klopfte sich die Grashalme von der Kleidung. Sie wollte nur noch raus von dort, nicht einmal das Gras schien ihr mehr echt zu sein.
"Hier bist du also", ertönte plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf.
Dhalia drehte sich um und sah Fiona im Eingang stehen. Die junge Frau schien sehr vergnügt und erfrischt zu sein. "Schade, dass du nicht mitgekommen bist. Ich habe eine neue Muschel gefunden!" Strahlend hielt sie Dhalia ihren perlmutt glitzernden Fund hin. "Vater kann mir daraus bestimmt einen hübschen Kamm basteln. Er versteht sich sehr gut auf solche Dinge. Wenn du auch mal eine schöne Muschel findest, macht er dir vielleicht auch was." Fiona plapperte so schnell vor sich hin, dass Dhalia gar nicht dazu kam, einen klaren Gedanken zu formulieren. "Naja, vielleicht kannst du nächstes Mal mitkommen. Hier hast du bestimmt nicht viel Spaß gehabt." Sie rümpfte ihr Näschen und blickte sich unbehaglich um. "Ist es dort, wo du herkommst, wirklich so?" fragte sie schließlich.
"Bist du etwa noch nie an der Oberfläche gewesen?" fragte Dhalia erstaunt zurück.
"Doch, einmal",

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