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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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noch in die Wälder und verließen nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr die Sicherheit ihrer Siedlungen. Doch schon sehr bald wurde deutlich, dass dies den Vormarsch der Menschen zwar für einige Zeit verzögern, jedoch nicht aufhalten konnte. Und so wurden Stimmen laut, die die gewaltsame Vertreibung der Menschen forderten.
Die Blaufeen wollten davon nichts wissen und drohten, jede Verbindung zu ihren Brüdern abzubrechen, sollten diese einen Krieg beginnen. Doch das vermochte die Dunkelfeen, wie sie im Anschluss an die folgenden finsteren Jahre genannt wurden, nicht umzustimmen. Und so zogen sie in einen blutigen und verlustreichen Krieg gegen die Menschen. Trotz ihrer Magie verloren die Feen langsam, aber sicher den Kampf, denn Feenmagie war ihrem Wesen nach nicht für das Töten geschaffen. Außerdem war ihr gespaltenes Volk den Menschen zahlenmäßig bei Weitem unterlegen. Für jeden gefallenen Menschen kam ein anderer, um seinen Platz zu ersetzen. Die Reihen der Feen jedoch lichteten sich zunehmend. In ihrer Verzweiflung wandten sie sich Hilfe suchend an ihr Brudervolk, die Blaufeen. Doch obwohl letztere von den Verlusten, die ihr Volk erlitten hatte, tief erschüttert waren, wollten sie nicht in diesen aussichtslosen Kampf hineingezogen werden. Die Bedingung für ihre Unterstützung war der Frieden. Die Menschen aber, die den Sieg nahe wähnten, wollten einen Frieden, der der Versklavung der Feen nahe kam. Das alte und stolze Volk der Feen war am Ende.
Zu dieser Zeit erkannte Lord Damien, ein mächtiger Anführer der Menschen, dass die Geheimnisse der Feen nicht verloren gehen durften. Er bot den Feen seinen Beistand im Kampf gegen seine eigene Rasse an, wenn sie ihm im Gegenzug ihre Welt zeigten und ihn in ihre Geheimnisse einwiesen.
Als die Blaufeen von diesem Bündnis zwischen den Menschen und den Feen erfuhren, beschlossen auch sie, ihrem Brudervolk im letzten Kampf zur Seite zu stehen. Sie glaubten, dass aus dieser Allianz eine dauerhafte und friedliche Verbindung zwischen den zwei Völkern entstehen könnte. Die Dunkelfeen konnten diese Hoffnung nicht teilen. Sie hatten andere Beweggründe, auf diesen Handel einzugehen. Dieses Bündnis stellte für sie letzte Hoffnung dar, denn ohne die Menschen und ohne die Hilfe der Blaufeen wären sie vom Erdboden verschwunden. Doch anders als die Blaufeen hatten sie nicht vor, das Wissen der Feen mit den Menschen zu teilen. Sie willigten ein, Lord Damien bei sich aufzunehmen, wohl wissend, dass die Zeit im Feenreich anders verlief und dass ein Mensch, der das Feenreich betrat, es nicht wieder verlassen konnte - es sei denn, die Feen gestatteten es ihm.
Und so kam es, dass bei der letzten und entscheidenden Schlacht die zwei Feenvölker wieder Seite an Seite stritten und von ihren neuen Verbündeten, den Menschen, unterstützt wurden.
Mit vereinten Kräften gelang es ihnen schließlich, die menschliche Armee in die Flucht zu schlagen. Von einem Sieg konnte jedoch keine Rede sein. Dafür hatte der Kampf zu viele Opfer gefordert.
Doch zumindest hatte das Volk der Feen seine Grenzen verteidigt und für mehrere Jahrhunderte kehrte nun wieder Frieden ein. Denn die Menschen hatten gelernt, die Grenzen des Feenreichs zu respektieren. Die Feen im Gegenzug verließen nur noch selten ihr Reich und so merkten sie nicht, wie das schnelllebige Volk der Menschen noch größere Stärke als zuvor erlangte, während sich die Feen nur sehr langsam von ihren Verlusten erholten.
Die Feen hatten zu ihrem Wort gestanden und Lord Damien Einlass in ihr Reich gewährt. Während in der Welt der Menschen also die Jahrhunderte vergingen, lernte er die Geheimnisse der Feen kennen und ihre magischen Artefakte zu gebrauchen. Über seinem Interesse für die magische Welt vergaß er aber nicht das Reich der Menschen. Und so ließ er keine Gelegenheit aus, um Neuigkeiten über sein Volk zu erfahren. Wann immer jemand von den Feen das Reich verließ, fragte er ihn nach seiner Rückkehr über alles aus, was er in der Welt der Menschen erlebt haben mochte. Den Feen erschien dieses Interesse an seinem eigenen Volk sehr verständlich. Und obwohl es ihm nicht gestattet war, das Feenreich zu verlassen, erzählten sie ihm bereitwillig alles, was sie über die Menschen wussten. Sie ahnten nicht, dass daraus ein großer Schaden für sie entstehen würde.
Es gelang Lord Damien, eine Schar junger Feen um sich zu versammeln, die sich in der Feenwelt eingesperrt fühlten und denen es nicht gefiel, dass die

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