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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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über und über mit Kisten von Büchern voll gestopft war.
"Was ist das hier?" Staunend blickte Dhalia sich um und versuchte, sich in dem schwachen Licht der Laterne einen Reim auf diesen Raum zu machen.
"Das ist das Geheime Archiv."
"Wieso ist es geheim?"
"Weil die Bücher hier drin verboten sind. Die Dinge, die hier drin stehen, sollte keiner von uns wissen."
"Und du weißt sie alle?" Bewundernd blickte Dhalia die ältere Frau an.
"Aber nein, wo denkst du nur hin!" winkte Kalla lachend ab. "Keiner weiß das alles. Nicht mehr", fügte sie traurig hinzu. "Die meisten dieser Bücher können wir nicht einmal mehr lesen, weil keiner mehr die Sprachen beherrscht, in denen sie geschrieben wurden."
"Und warum gibt es dann dieses Geheime Archiv, wenn es niemandem von Nutzen ist?" fragte Dhalia enttäuscht.
Kalla lächelte traurig. "Der damalige Direktor der Bibliothek hatte diese Bücher hierher bringen lassen, als wir Teil des Großen Reiches wurden, da er geahnt hatte, was mit ihnen passieren würde. Er konnte gewiss eine ganze Menge damit anfangen, doch er hatte, glaube ich, nicht mehr lange genug gelebt, um sich daran zu erfreuen."
"Und jetzt ist das ganze Wissen hier wertlos", stellte Dhalia fassungslos fest.
"Das würde ich nicht sagen. Ab und zu kommen neugierige Menschen, so wie du, hier vorbei und wollen etwas über die verbotenen Themen wissen. Über Feen, über Magie, über die Entstehung des Großen Reiches. Einige von ihnen führen wir hierher, und manchmal finden sie, wonach sie suchen. Also, wonach suchst du, Dhalia?"
Das Mädchen dachte schweigend nach. Einerseits wollte sie ihrer Freundin gern die ganze Wahrheit erzählen. Aber nach dem, was sie heute erfahren hatte, hatte sie das ungute Gefühl, dass es besser für die Bibliothekarin war, wenn sie so wenig wie möglich wusste. "Ich möchte versuchen, die Alten Feen zu finden", sagte sie schließlich.
"Du möchtest was?" Kalla war schockiert. Sie sah Dhalia an, als hätte diese nun vollkommen ihren Verstand verloren.
"Ich möchte - nein, ich muss - erfahren, was mit ihnen passiert ist", sagte die junge Frau mit Nachdruck.
"Wenn das nur eine Laune von dir ist, Dhalia, dann rate ich dir dringend, davon Abstand zu nehmen."
Trotzig sah Dhalia sie an. Ihr Blick schien zu sagen: Du müsstest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich einen sehr guten Grund haben muss, um so etwas zu tun.
"Bist du dir denn der Gefahren bewusst, die damit zusammenhängen? Sollte der Herrscher davon erfahren, werden er und seine Dunkelfeen dich jagen, bis du dir wünschst, nie das Elternhaus verlassen zu haben."
Dhalia schluckte, daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Doch sie gab sich tapfer. "Woher sollte er das wohl erfahren?"
"Keine Ahnung. Aber es passieren seltsamere Dinge, als dass der Herrscher erfährt, was in seinem Reich vor sich geht."
"Ich werde vorsichtig sein, das verspreche ich. Bevor wir weiter darüber sprechen, sollten wir sehen, ob wir hier überhaupt etwas finden, das mir weiterhilft." Dhalia war sich sicher, dass der Herrscher nichts von ihrem Vorhaben erfahren würde, bis es zu spät war. Wie sollte er auch. Und wenn sie erst einmal die Feen und die Prophezeite gefunden hatte, konnte er ohnehin nichts mehr ausrichten.

Anfangs hatte die junge Frau noch versucht, sich an der Suche nach Hinweisen zu beteiligen, stellte aber schon bald fest, dass sie Kalla, außer beim Heben der schweren Kisten, keine Hilfe war, da sie nicht lesen konnte, was auf den Bücherrücken geschrieben stand.
"Einige dieser Bücher sind in unserer alten Sprache geschrieben, viele in anderen Sprachen, die auch mir völlig unbekannt sind", klärte die Bibliothekarin sie auf, während sie die verstaubten Kisten durchsah.
Plötzlich richtete sie sich auf und zog mühsam einen großen dunklen Band aus einer der Kisten hervor. "Schau mal her, Dhalia, ich glaube, ich habe etwas gefunden."
Sie legte das Buch auf einen Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, und schlug vorsichtig die vergilbten Seiten auf. Nachdem sie einen Blick auf den Titel geworfen hatte, schaute sie ungläubig zu dem Mädchen herüber. "Das Buch heißt ‚Die Eroberung des Feenreiches' und es hat einer deiner Vorfahren geschrieben!"
"Dann hatte Vater also Recht", murmelte die junge Frau leise. "Es hatte tatsächlich Kontakt zwischen den Feen und meiner Familie bestanden." Neugierig betrachtete sie das Buch und die fremdartigen Lettern, in denen es geschrieben war. "Was steht da drin?"
Kalla beugte sich tiefer über das

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