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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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letzten Feen zu finden?"
Kalla blätterte vorsichtig weiter. Die Seiten waren leer. Bedauernd wollte sie schon den Buchdeckel zuklappen, als Dhalias Hand vorschoss und sie am Handgelenk packte. "Blätter mal zurück. Ich glaube, da war etwas!" Hastig schlug die junge Frau selbst die Seiten zurück und zog ein kleines Blatt Papier zwischen den Seiten des Buches hervor. Neugierig faltete sie es auseinander. Es war in derselben Handschrift beschrieben wie die Seiten des Buches. Unter dem Text hatte der Autor noch eine kleine Skizze angefertigt.
Kalla nahm das Blatt aus Dhalias Hand und hielt es nah an die fast erloschene Lampe. "Das ist eine Anmerkung, eine Art Notiz. Wahrscheinlich hatte dein Vorfahr dies später in sein Buch aufnehmen wollen, ist aber nicht mehr dazu gekommen. Hier steht:
    Ich habe mein Leben lang versucht, das Feenreich zu finden. Bisher ist es mir nicht gelungen. Alles, was ich herausgefunden habe, ist, dass man die vier Elemente der Feenmagie zusammenbringen muss, um den Weg ins Feenreich zu öffnen. Nur sie gemeinsam sind stark genug, das magische Siegel zu überwinden, das das Feenreich von dem unseren trennt.
"
"Was ist das für eine Skizze?" fragte die junge Frau neugierig, die den Zettel in der Hand ihrer Freundin aufmerksam betrachtet hatte.
"Ich bin mir nicht sicher. Darunter steht nur ein Wort:
    Erde
." Die ältere Frau wollte den Zettel schon zurück an Dhalia reichen, als sie plötzlich innehielt. Sie sah sich die Skizze genauer an. "Das kann doch nicht sein ... Aber die Ähnlichkeit ist verblüffend ... Allein schon die Form des Hügels ...", murmelte sie vor sich hin, während sie alle Einzelheiten der kleinen Zeichnung in sich aufnahm.
"Weißt du, was das ist?" fragte die junge Frau aufgeregt.
"Ich bin mir nicht ganz sicher, doch es sieht aus wie die Höhlen von Marterim."
"Die Höhlen von Marterim? Meinst du etwa die Stadt Marterim im Süden?"
"Genau die. In der Nähe der Stadt gibt es sehr alte Höhlen. Ich bin in einem Dorf dort ganz in der Nähe aufgewachsen", fügte Kalla erklärend hinzu.
"Und was ist so besonders an diesen Höhlen?"
"Wie schon gesagt, ich habe dort in der Nähe gewohnt. Alle haben diese Höhlen gemieden. Es hieß, sie wären ein unseliger Ort, ein Feenort. Ich weiß noch, dass es uns als Kinder streng verboten gewesen war, auch nur in die Nähe der Höhlen zu gehen. Natürlich haben wir uns nicht daran gehalten, doch näher als auf dieser Skizze haben wir uns niemals herangetraut."
Dhalia nickte stumm. Es war immerhin ein Anfang. "Weißt du, was das Wort
    Erde
unter der Skizze zu bedeuten hat?"
"Vielleicht ist es eine Anspielung auf die vier Elemente der Feenmagie."
"Die vier Elemente? Du meinst: Erde, Feuer, Wasser und Luft?"
"Es ist denkbar. Vielleicht haben die Höhlen etwas mit dem Element Erde zu tun. Doch was genau mit dem Hinweis gemeint sein könnte, kann ich dir nicht sagen."
"Nun, ich würde sagen, es gibt nur einen Weg, das herauszufinden", sagte Dhalia enthusiastisch und erhob sich.
In diesem Augenblick flackerte die Lampe noch einmal kurz auf und erlosch. Die beiden Frauen blieben in völliger Dunkelheit zurück.
"Du hast nicht zufällig noch eine Lampe dabei, oder?" erkundigte Dhalia sich ruhig.
"Nein, ich dachte nicht, dass es so lange dauern würde. Doch das ist das Geringste unserer Probleme."
"Wieso denn das?"
"Es kann doch nicht dein Ernst sein, zu den Höhlen von Marterim zu wollen! Es ist ein sehr gefährlicher Ort."
Dhalia lächelte. "Woher willst du das wissen? Du warst doch nie dort drin gewesen."
"Ein kluger Mensch muss sich nicht erst verbrennen, um zu wissen, dass das Feuer heiß ist", entgegnete die ältere Frau mit Nachdruck.
"Aber wenn es niemanden gibt, der dieses Feuer jemals gesehen hat, muss dieser Mensch wohl oder übel ganz allein herausfinden, ob das Feuer gefährlich oder nützlich ist."
"Das ist doch Wahnsinn, Dhalia. Du weißt so gut wie gar nichts über das alles. Ich verstehe nicht, was du dort überhaupt willst."
Die junge Frau dachte kurz nach. "Glaubst du, es ist tatsächlich möglich, das Siegel zum Feenreich wieder zu öffnen?" fragte sie vorsichtig.
"Deinem Vorfahren ist es anscheinend nicht gelungen. Dabei hat er viel mehr über diese ganze Angelegenheit gewusst, als du." Kalla wusste einfach nicht, wie sie dem Mädchen diesen Blödsinn ausreden sollte.
"Dennoch, ich muss es versuchen." Dhalias Ton war endgültig.
Kalla spürte, dass es zu diesem Thema keine Diskussion mehr geben würde. Wenn das Mädchen sich

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