Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
Vom Netzwerk:
schien sie aufrichtig zu interessieren. Chris versuchte ein schiefes Grinsen. "Aber klar doch."
Sie nickte und griff nach den Zügeln ihres Pferdes.
"Eliza, warte!" Einer plötzlichen, unerklärlichen Regung folgend griff er in die Tasche und holte ein kleines ledernes Säckchen aus der Tasche. Wortlos hielt er es ihr hin.
"Was ist das?" fragte sie vorsichtig.
"Feenstaub. Er gehörte Dhalia", fügte er schnell hinzu. "Wenn du willst, kannst du ihn haben. Ich habe keine Verwendung dafür."
Sie streckte die Hand danach aus und ließ sich etwas von dem Pulver auf die Handfläche rieseln. Sofort verspürte sie das vertraute Prickeln magischer Energie. Plötzlich wurde sie misstrauisch. "Das ist ein ganzes Vermögen wert. Wieso willst du dich so bereitwillig davon trennen?"
"Ich will damit nichts mehr zu tun haben", stieß er bitter hervor. "Keine Artefakte, keine Magie, keine Feen. Bis zu meinem Lebensende möchte ich keine einzige mehr von euch aus der Nähe sehen. Es kommt nichts Gutes dabei heraus."
Eliza nickte. "Da hast du Recht. Willst du mein Pferd behalten?"
Chris schnaufte humorlos. "Vielleicht kann ich jetzt ja Pferdehändler werden. Mach's gut, Eliza."
"Du auch." Sie verharrte noch einen Augenblick an Ort und Stelle, dann wandte sie sich abrupt um und verschwand zwischen den Bäumen in Richtung des Sees.
Unsicher, was er nun tun sollte, starrte Chris Dhalias Grab an. Es hatte keinen Sinn mehr, dort länger zu verweilen. Dadurch würde sie auch nicht wiederkommen. Doch es war so schwer, den Ort zu verlassen. Irgendwo hörte er Bruno traurig wiehern und riss sich zusammen. Er steckte sich die Finger in den Mund, so, wie er es unzählige Male bei Dhalia beobachtet hatte, und ließ einen lang gezogenen Pfiff ertönen. Gehorsam trabte der Hengst zu ihm heran und rieb seine Schnauze an seiner Schulter. Auch er schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte.
"Ja, mein Brauner", flüsterte Chris und tätschelte den Hals des Tieres. "Ich vermisse sie auch." Er nahm Brunos Kopf in beide Hände und schaute ihn direkt an. "Doch wir beide, wir schaffen das schon, du wirst sehen." Stürmisch umarmte er den Hengst, als wäre er ein menschliches Wesen, dann riss er sich los und begann, seine Sachen zusammenzupacken.
Chris hatte beschlossen, selbst auf Bruno zu reiten und die beiden anderen Tiere als Packpferde zu nutzen.
Sobald er fertig war, schwang er sich in den Sattel. Doch nach wenigen Schritten blieb Bruno stehen und schüttelte unwillig den Kopf. Vergeblich versuchte Chris, ihn mit den Schenkeln und Fersen zum Vorwärtsgehen zu bewegen. Der Hengst rührte sich nicht von der Stelle und starrte ihn nur mit seinen großen dunklen Augen vorwurfsvoll an.
"Sie kommt nicht mehr mit", flüsterte Chris und musste plötzlich gegen die in ihm aufsteigenden Tränen ankämpfen. "Verstehst du? Es sind nur noch wir beide." Doch weder Zureden noch Antreiben hatte irgendeine Wirkung auf das störrische Tier.
"Wie du willst!" schrie Chris den Hengst schließlich wütend an. "Dann bleib doch hier und lass dich von wilden Tieren zerreißen! Mir ist das egal. Ich werde nicht mein Leben wegschmeißen, nur weil sie es mit ihrem so gemacht hat!"
Er sprang aus dem Sattel und befreite Bruno von allem Zaumzeug. "Du bist frei, verschwinde!" stieß er zornig hervor und schwang sich auf sein eigenes Pferd. Elizas Tier am Zügel führend trabte er, so schnell er konnte, davon, ohne sich noch einmal umzusehen. Doch Brunos trauriges Wiehern, der vor Dhalias frischem Grab stand, hallte Chris noch lange in den Ohren.
Mit einem letzten kläglichen Schnauben trabte Bruno schließlich doch los, dem sich rasch entfernenden Chris hinterher.

Exklusive Leseprobe

    Lesen Sie schon jetzt, wie es weiter geht:

    Feenkind
Band 2: Im Reich der Feen

    Ab Dezember 2012 als Ebook erhältlich

Kapitel 1

    Das erste, das Dhalia spürte, als sie zu sich kam, war ein schaler Geschmack im Mund. Nach und nach kamen weitere Eindrücke dazu. Sie hörte das leise Gemurmel fremdartiger Stimmen und nahm wahr, dass sie in einem Bett zu liegen schien. Sie war also nicht tot. Oder sie war schon im Himmel. Neugierig, welche Version zutreffen würde, öffnete sie vorsichtig die Augen und sah sich um. Sie befand sich in einem kleinen hellblauen Zelt. Zumindest hatte sie es im ersten Augenblick für ein Zelt gehalten, bis sie merkte, dass es sich nur um einen Vorhang handelte, der über ihrem Bett - sie lag also tatsächlich in einem Bett - gespannt war.
Sie streckte ihre Arme aus und als

Weitere Kostenlose Bücher