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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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da nichts zu suchen."
"Lasst das mal meine Sorge sein", erwiderte Dhalia schroff und setzte sich in Bewegung.
Hastig lief der Mann ihr hinterher. "Nicht so eilig, Fräulein. Ihr kommt aus dem Wald und wollt zu den verbotenen Höhlen. Ihr habt Glück, wenn ich Euch nicht festnehmen lasse."
"Es dürfte Euch schwer fallen, eine rechtliche Grundlage dafür zu finden."
"Nicht, wenn ich Euch magischer Tätigkeiten verdächtige. Und dafür habt Ihr mir genug Grund gegeben!"
Dhalia lachte laut auf. "Ich und magische Fähigkeiten! Ich bin noch nie auch nur in die Nähe von Magie gekommen."
"Wie habt Ihr es dann durch den Wald geschafft?"
"Keine Ahnung, bin einfach durchmarschiert. Wie kommt Ihr denn darauf, dass dort magische Gefahren lauern?"
Allmählich hatte sich wieder eine Menschentraube um sie gebildet.
"Das weiß doch jedes Kind! Deswegen geht ja kein vernünftiger Mensch in den Wald", warf eine der umstehenden Frauen ein. "Das haben unsere Vorfahren schon so gehalten", führte sie zum Beweis an.
Dhalia lachte erneut. Wie ignorant diese Menschen doch waren. "Und es ist Euch nie in den Kopf gekommen, dass die Gefahr mittlerweile vielleicht vorüber ist?" Aus den sie umgebenden Gesichtern erkannte sie, dass sie einen völlig neuen Gedanken in die Köpfe der Menschen gesetzt hatte. Gleichzeitig spürte sie auch die Verantwortung für ihre Worte in sich aufsteigen, als sie an ihr eigenes Erlebnis im Wald zurückdachte. "Ich sage ja nicht, dass überhaupt keine Gefahr bestehen könnte, doch Ihr solltet das vielleicht einfach mal überprüfen."
"Das mag ja alles sein", tat der alte Mann, der unbedingt noch seine gesamte Anklage gegen Dhalia vorbringen wollte, ihre Ansprache ab. "Aber was wollt Ihr in den Höhlen?" Er sah sehr zufrieden mit sich aus, als hätte er seine Besucherin nun endlich in die Ecke getrieben. Mehrere Köpfe nickten zustimmend.
"Ich bin ... Forscherin", antwortete die junge Frau nach einem kurzen Zögern. Sie hatte bisher nur einen einzigen Forscher kennen gelernt, doch für gewöhnlich wurden sie für absonderliche, eventuell etwas verrückte, im Großen und Ganzen aber harmlose Personen gehalten, denen man meistens ihren Willen ließ.
"Seid Ihr nicht etwas zu jung dafür?" warf ein dicker, stark schwitzender Mann zweifelnd ein.
"Für die wahre Wissenschaft ist man niemals zu jung!" Sie versuchte so indigniert wie möglich zu klingen.
"Und was erforscht Ihr?" wollte ein Anderer wissen. Dhalia fühlte sich selbst wie ein Versuchsobjekt auf dem Seziertisch. Nun, da die Leute ihre Angst vor ihr verloren zu haben schienen, wollten sie anscheinend den größtmöglichen Unterhaltungswert aus ihrer Anwesenheit ziehen.
"Mein Spezialgebiet sind alte Höhlen. Ich suche nach seltenen Höhlenkrebsen, die in manchen von ihnen heimisch sind." Je verrückter sich ihre Geschichte anhörte, desto eher würden die Leute sie vermutlich in Ruhe lassen.
"Passt nur auf, dass Ihr selbst nicht in einen dieser Krebse verwandelt werdet, wenn Ihr in die Höhle geht", spottete der Dicke, der schon zuvor das Wort an sie gerichtet hatte. "Das heißt, falls Ihr da überhaupt rein kommt!"
"Was meint Ihr?"
"Wisst Ihr denn nicht, dass das ein Feenort ist?" fragte der Stadtsprecher sie erstaunt.
"Papperlapapp, ich glaube nicht an die Feen. Ich glaube nur an die Wissenschaft." Stolz reckte Dhalia ihr Kinn in die Luft.
"Nun, wie Ihr wollt. Ihr solltet aber wissen, dass Menschen schon an diesem Ort verschwunden und nie oder erst Jahre später wieder aufgetaucht sind, ohne sich an irgendetwas erinnern zu können."
"Wie lange ist das schon her?"
"Ich weiß nicht. Von uns ist keiner dumm genug, sich den Höhlen zu nähern."
"Vielleicht könnte mich ja trotzdem jemand hinführen. Ich würde ihn gut bezahlen." Die junge Frau sah, wie sich Angst und Gier in den Augen des Stadtsprechers bekämpften. Doch schließlich siegte die Angst, sie war einfach zu tief verwurzelt.
"Wenn Ihr wollt, kann ich Euch gerne den Weg beschreiben. Die Höhlen suchen müsst Ihr aber allein."
"Abgemacht." Dhalia streckte dem Mann ihre Hand hin. "Kann eine Reisende hier vielleicht auch irgendwo ein Frühstück bekommen?" fragte sie heiter.
Der Mann nickte eilig und wies ihr den Weg. Die anderen schienen ihr Interesse an der Besucherin zu verlieren und wandten sich wieder ihren eigenen Angelegenheiten zu.
Während Dhalia aß, beschrieb der Stadtsprecher ihr genau den Weg, der zu den Höhlen führte.
Trotz seiner Höflichkeit konnte sich die junge Frau des Eindrucks nicht

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