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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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das?"
"Matthew, der Anführer, ist hierher gekommen, um seinen Schmerz mit meinem Hochprozentigen ein wenig zu lindern. Die Kleine hat ihm nämlich die Nase gebrochen, wisst Ihr?"
Es war nicht viel und doch war es die einzige Spur, die die Ermttlerin bisher hatte. Die Fähigkeit, mit dem Hintergrund zu verschmelzen, war durchaus ein Effekt, den das eine oder andere Artefakt bewerkstelligen konnte. Das wäre bedeutend genug, um den Alarm auszulösen und um in diesem Teil des Reiches gänzlich verboten zu sein.
"Ich muss sofort mit diesem Matthew reden. Bringt ihn her." Elizas befehlsgewohnter Ton duldete keinen Widerspruch.
Der dicke Mann erbleichte und zog seinen Kopf ein, als wollte er ihn zwischen seinen Schultern verstecken. "Verzeiht, Herrin, aber das wird nicht möglich sein."
"Und wieso nicht?" Elizas Stimme hatte wieder den gefährlichen Unterton angenommen, der weder ihm noch dem Bettler sonderlich behagte.
Der Wirt verbeugte sich tief. "Ich weiß nicht, wo er steckt."
"Dann sucht ihn", sagte die Dunkelfee kalt. "Ich hoffe für Euch, dass er spätestens morgen früh hier vor mir steht. Ich mag es nicht, enttäuscht zu werden."
Der Mann erbleichte, als er das Lächeln bemerkte, das sich die beiden Wächter zuwarfen.
"Ich kann alleine unmöglich die ganze Stadt nach der Bande durchsuchen."
"Ihr braucht es ja auch nicht allein zu tun", sagte Eliza mit honigsüßer Stimme. "Gheorghe wird Euch begleiten. Gleichzeitig passt er auch darauf auf, dass Ihr keine Dummheiten macht." Sie wandte sich an ihren zweiten Wächter. "Und du, Traian, du kannst mit diesem hilfsbereiten Mann - wie war noch mal dein Name?" fragte sie den verstummten Bettler.
"Jonah, Herrin."
"Du gehst also mit Jonah. Ich bin sicher, er wird hoch erfreut sein, dir den Weg zu dem üblichen Jagdrevier der Bande zu zeigen, nicht wahr?"
Jonah nickte eifrig mit dem Kopf, konnte aber nicht umhin, wieder einen hungrigen Blick auf Traians halb gegessenes Steak zu werfen.
Der Wächter warf Eliza einen kaum merklichen Blick zu. Resigniert nickte sie leicht mit dem Kopf. Traian war einfach zu weichherzig, selbst nach zwei Jahren in ihrem Dienst hatte er noch immer nicht seine Herkunft aus einer armen Bauernfamilie der Menschen vergessen. Gheorghe war da ganz anders, sie musste sogar ab und zu seine Grausamkeit gegenüber seinem eigenen Volk zügeln.
Traian schob Jonah seinen Teller hin und nickte ihm aufmunternd zu. Nach einem ängstlichen Blick auf die Dunkelfee fiel Jonah gierig über den unerwarteten Festschmaus her.

Bald darauf brachen die vier Männer auf und Eliza zog sich auf ihr Zimmer zurück. Sie war müde und konnte die vielen Blicke, die sie auf sich zog, nun doch nicht länger ertragen. Sie hatte Anweisung gegeben, sie sofort zu wecken, falls die Männer etwas herausfanden. Doch sie hatte nicht viel Hoffnung, dass die nächtliche Suche erfolgreich sein würde. Vermutlich würde dieser Matthew am nächsten Morgen von selbst wieder auftauchen, um seine Beute wie gewohnt zu versaufen. Menschen waren ja so berechenbar.
Bevor sie zu Bett ging, aktivierte sie noch einige Schutzzauber, um sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen. Hoffentlich dachten Gheorghe und Traian daran, sie zu deaktivieren, wenn sie tatsächlich zu ihr wollten. Sie hatte es ihnen oft genug eingeschärft. Eliza hatte schon einmal einen Wächter, einen überaus guten Wächter, verloren, weil er vergessen hatte, ihren Schutzzauber zu deaktivieren. Es war kein schöner Anblick gewesen und war gewiss keine Erfahrung, die sie gerne wiederholen würde. Vorsichtshalber verriegelte sie ihre Tür. Es waren zwar nur Menschen, doch sie hatte sich an die beiden in den letzten Jahren ziemlich gewöhnt.

Sie hatte sich nicht geirrt. Die vier Männer kamen ohne Ergebnis von ihrer Suche zurück. Jonah und der Wirt waren derart verängstigt, dass Gheorghe und Traian sie vor sich her schieben mussten. Sie selbst sahen zwar auch nicht gerade erfreut aus, kannten ihre Herrin aber inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie nicht zu überflüssiger Grausamkeit neigte. Und überflüssig war in Elizas Augen jede Gewalt, die sie ihrem Ziel nicht näher brachte. Eine Bestrafung der vier Männer hätte also keinen anderen Sinn gehabt, als ihre Angst zu schüren. Und Eliza war überzeugt, dass dies bei Jonah und dem Wirt nicht mehr nötig war.
Dennoch ließ sie sie ihre Enttäuschung deutlich spüren, als sie sich am Morgen endlich trauten, vor ihr zu erscheinen. Nachdem sie Bericht erstattet

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