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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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hatten, sahen alle vier sie erwartungsvoll an, als ob sie die Antwort auf alle Fragen wissen müsste.
Die Dunkelfee zog die Augenbrauen zusammen und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Ihre Augen fixierten den Wirt, der unter ihrem Blick zusammenzuschrumpfen schien. "Und was wollt Ihr nun machen?" fragte sie ihn ruhig.
"Ich, Herrin?" Unwillkürlich versuchte der Mann, einen Schritt zurück zu machen, wurde aber von dem hinter ihm stehenden Wächter an Ort und Stelle gehalten.
"Natürlich Ihr. Ich muss dringend mit diesem Matthew reden, das versteht Ihr doch, oder?" fragte sie ihn beinahe liebenswürdig. "Und ich bin mir sicher, dass Ihr mich nicht noch einmal enttäuschen wollt. Es liegt allein in Eurem Interesse", fügte sie mit einem vielsagenden Blick auf Gheorghe hinzu.
"Aber, Herrin, ich weiß nicht, wo er sich herumtreibt. Wenn wir noch etwas warten, wird er bestimmt erscheinen."
"Und wenn nicht? Eine solche Verzögerung kann ich nicht tolerieren." Ein kaum wahrnehmbarer Wink von ihr genügte. Gheorghes Faust schnellte vor und packte den Wirt schmerzhaft an der Kehle. Gheorghe grinste dümmlich und wartete auf das nächste Zeichen seiner Gebieterin.
"Aber ich kann doch nichts dafür", krächzte der Wirt mit vor Angst weit aufgerissenen Augen. Dicke Schweißtropfen erschienen auf seiner Stirn.
Langsam kam Eliza näher. "Ich will nur Eurer Kreativität auf die Sprünge helfen. Vielleicht fällt Euch ja doch noch etwas ein."
Wieder ein kleiner Wink und Gheorghes andere Faust bohrt sich in den Bauch des armen Mannes. Er jaulte auf und schnappte nach Luft.
"Lass ihn los."
Während der Wirt auf dem Boden zusammenklappte und nach Luft rang, wandte Eliza sich von ihm ab. Der war für nichts zu gebrauchen. Ihr Blick fixierte nun den Bettler. "Fällt dir vielleicht noch etwas ein?" Hinter ihm machte Traian sich bereit. Es würde ihm, im Gegensatz zu Gheorghe, zwar keinen Spaß machen, doch er würde seine Pflicht erfüllen.
Plötzlich schrie Jonah aufgeregt auf und deutete auf die Eingangstür der Taverne. "Da ist einer! Das ist einer von ihnen!"
Der Mann, der die Stube gerade betreten wollte, drehte sich um und rannte davon. Noch bevor Eliza einen Befehl formulieren konnte, waren Gheorghe und Traian bereits hinter ihm her.
Wenige Minuten später schleppten sie den sich stark sträubenden Mann wieder herein und schleuderten ihn praktisch auf den Boden zu Elizas Füßen.
Sie legte den Kopf schräg und betrachtete den Mann einen Augenblick nachdenklich, genau so, wie sie eine Küchenschabe bei ihrem Tun betrachten würde, bevor sie sie zertrat. Dann kam sie langsam näher, bis sie direkt vor ihm stand, so dass er seinen Kopf in den Nacken legen musste, um sie überhaupt ansehen zu können. Der Mann schluckte schwer. Sie konnte deutlich seinen spitzen Adamsapfel in dem gestreckten Hals auf und ab hüpfen sehen.
"Deine Bande hat vor einigen Tagen eine junge Frau verfolgt, wo ist sie jetzt?" fragte Eliza ohne weitere Einleitung.
"Wir haben ihr nichts getan, ich schwöre es, Herrin. Kein Haar haben wir der Kleinen gekrümmt", stieß er hastig hervor.
Verächtlich winkte die Dunkelfee seinen Redeschwall ab. "Das interessiert mich nicht. Ich will wissen, wo sie jetzt ist."
Überrascht sah der Mann hoch. Er würde also keinen Ärger für den Überfall bekommen. "Das weiß ich nicht, Herrin, sie ist uns entwischt."
"Das ist mit bewusst", sagte Eliza mit erzwungener Ruhe. "Wie sah sie denn aus?"
"Sie war blond und schlank."
Auf Elizas Nicken hin packte Gheorghe den Mann und verdrehte ihm mit einer abrupten Bewegung den Arm hinter dem Rücken. Eliza glaubte, das Schultergelenk knacken gehört zu haben.
Der Mann vor ihr schrie vor Schmerz auf. Seine Augen weiteten sich angsterfüllt. Die Ermittlerin lächelte zufrieden. Er schien den Ernst seiner Lage endlich zu begreifen.
"Bitte, mehr weiß ich nicht. Ich hab sie doch kaum einmal gesehen", stammelte er.
Bei dieser Äußerung zog Gheorghe wieder stärker an dem verrenkten Arm, so dass der Mann von neuem aufschrie.
"Wozu brauche ich dich dann noch, wenn du mir nichts Neues zu sagen weißt? Erledige das", sagte sie zu Gheorghe mit einer abfälligen Handbewegung auf den Räuber und wandte sich ab.
"Nein, wartet!" heulte der Mann verzweifelt auf. "Matthew hat sie aufgegabelt. Er muss bestimmt mehr über sie wissen. Ich kann Euch zu Matthew bringen!"
Ein zufriedenes Lächeln huschte über Elizas Lippen, als sie sich wieder dem Räuber zuwandte. "Du wirst Gheorghe und Traian

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