Feenring (German Edition)

Titel: Feenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson

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dieses Rudels. Theo Hennessey. Unter den Augen Erik und Celia Randolphs. Ich habe dazu Magie eingesetzt, eine mächtige Zauberformel, die ich dem Vampir verdanke, dessen Leben jetzt in Gefahr ist und der eure Unterstützung benötigt. Theos Leben konnte ich nur durch diese Zauberformel retten, und jetzt behaupten sie, Erik und Celia, ihren Menschenverstand auch in der Wolfsgestalt zu behalten. Sie haben mit Todd darüber geredet. Ich verspreche, sobald dies vorüber ist, werde ich das Ritual noch einmal durchführen und diese Gabe allen Freiwilligen gewähren, die es wünschen.«
    »Todd, die Details wirst du erläutern«, sagte Johnny, »aber nur denen, die nicht nur schwören, Beistand zu leisten, sondern auch, diese Einzelheiten für sich zu behalten.« Er trat eine Stufe tiefer neben mich. »Ihr müsst jetzt eine Entscheidung treffen. Entscheidet ihr euch dafür, zuzuschauen und die Welt ihrem Schicksal zu überlassen, oder wollt ihr die Zukunft in eure eigenen Hände nehmen?« Er nahm meine Hand, legte sie auf seinen Arm und führte mich als seinesgleichen hinaus. Als er sich an Cammi vorbeischob, rempelte er sie, um seinen Einstellung zu unterstreichen, mit der Schulter an.

28
    Als wir zum Theater zurückkamen, trafen wir dort Mountain. »Der Boss will, dass ihr in seine Räumlichkeiten kommt.« Dann begleitete er uns dorthin.
    Die große Tür fiel zu und schloss uns in einem Raum, der nur durch eine einzelne rote Stumpenkerze auf dem ansonsten leeren Altar vor völliger Dunkelheit bewahrt wurde. In der Luft lag der Duft von Drachenwurz. Der Geruch der Trauer. Die gemauerten Wände wirkten im geringen Licht glaubwürdig unterirdisch, bedrohlich und beengend. Die beiden Säulen aus bleichem Marmor erinnerten an Stein gewordene Geister, die Tür dazwischen hätte ebenso gut der schwarze Höllenschlund sein können.
    Ich entdeckte Menessos auf der anderen Seite in einem seiner hohen Ledersessel. Fast verschmolz er mit dem Nachtdunkel des Raums. Er trug Schwarz, ich unterschied keinerlei Einzelheiten außer seinem strengen, gesenkten Blick und seiner gedankenschwer geballten Faust unterm Kinn.
    »Goliath hat den Schausteller verhört«, sagte er leise.
    »Ja, und?« Ich ging zu ihm, Johnny folgte mir.
    Menessos wartete, bis wir auf der halbrunden Bank neben ihm Platz genommen hatten, doch ohne den Blick zu heben. »Er hat den Mordversuch zugegeben.«
    Johnny beugte sich vor, das Leder knarrte. »Auf wenn von euch hatte er’s abgesehen?«
    »Auf mich.«
    Erleichtert, irgendwie aber auch wieder nicht, fragte ich: »Wo ist der Schausteller jetzt?«
    »Ich darf ihn von Rechts wegen vierundzwanzig Stunden festhalten und verhören, es sei denn, die hiesigen Gesetzeshüter erheben Einspruch dagegen und nehmen ihn ihrerseits rechtmäßig in Gewahrsam – was sie, wenn es sich bei dem Gefangenen um einen Menschen handelt, immer tun. Das war auch diesmal so. Wir haben ihn vor Tagesanbruch übergeben.«
    »Wer war sein Auftraggeber?«, fragte ich. »Oder hat er aus eigenem Interesse gehandelt?«
    Er zögerte die Antwort so lange wie möglich hinaus. »Heldridge hat ihn geschickt.«
    Ich war zu baff, um etwas zu sagen, andererseits konnte ich mich noch gut daran erinnern, wie Menessos Heldridge während des Eximiums an die Kandare genommen hatte.
    »Anscheinend hatte er etwas dagegen, dass ich mich mit meinem Gefolge ausgerechnet in seiner Domäne niederlasse. Dabei hätte er sich geehrt fühlen müssen, meine hiesige Dienststelle zu beherbergen. Üblicherweise fördern Gebietsherren die Wirtschaft. In Chicago hat man mich gebeten, nicht zu gehen … «
    Er schweifte ab, seine Stimme verlor sich. Ich hatte den Eindruck, dass er das Gespräch führte, während er in Gedanken ganz woanders war. »Was noch?«
    »Hmm?«
    »Sag’s mir.« Ich legte ihm eine Hand aufs Knie.
    Endlich hob sich sein Haifischblick. Er sah mich an. »Heldridge war beim Eximium. Vielleicht hat er den Feen von dem Taschentuch erzählt. Wenn er mich loswerden wollte, ist das nur folgerichtig. Aber er kann sich nicht an die Feen wenden oder die Energien aufstören, und keine Hexe, die noch bei Verstand ist, würde das für ihn übernehmen. Das heißt, die Feen haben ihn kontaktiert, wahrscheinlich nachdem ich bestätigt hatte, dass ich meine Zelte hier aufschlagen wollte. Ihn verärgert hatte. Sie haben meine eigenen Leute gegen mich eingesetzt.«
    »Wo ist Heldridge jetzt?«
    »Er ist geflohen. Seine Zuflucht ist in Auflösung. Ich muss seine Leute auf