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Feentod

Feentod

Titel: Feentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
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sind von mir.« Staff trat zu ihr und zog eine CD aus einem Hängeregal. Dem Cover nach zu urteilen, war es eine ältere Scheibe von Ef-Ef-Why.
    Noraya blätterte im Booklet. »Wow. Über die Hälfte der Songs sind ja von dir!« Sie war ehrlich überrascht. Mit einem Mal konnte sie auch nachvollziehen, wieso Staffs Ausstieg Faris und die Band so getroffen hatte. »Und warum genau hast du nun Ef-Ef-Why damals den Rücken gekehrt?«
    Â»Habe ich doch schon gesagt. Das war einfach nicht mehr mein Stil«, antwortete er schnell. »Ich wollte andere Musik machen.«
    Â»Mhm. Das muss die anderen sicher verletzt haben. Irgendwie stelle ich mir das schon ätzend vor, wenn plötzlich der Haupt-Songwriter seiner Band den Rücken kehrt, weil er die Musik nicht mehr toll findet. Schon ein bisschen arrogant.« Die Worte waren raus, bevor Noraya richtig darüber nachgedacht hatte.
    Â»Daran kann ich nichts Arrogantes finden«, entgegnete Staff. Um seinen Mund hatte sich ein harter Zug gebildet.
    Â»Entschuldige«, sagte Noraya schnell. »Mich geht das ja auch überhaupt nichts an. Kann absolut verstehen, dass du musikalisch eigene und neue Wege gehen wolltest.«
    Â»Ja, so ist es«, bestätigte Staff nun bereits wieder etwas freundlicher. Dennoch ließ die Art, wie er es sagte, keinen Zweifel zu, dass das Thema damit für ihn beendet war. Er reichte ihr eine Tasse Kaffee und sie machten es sich auf den Sesseln bequem. Dann bat Staff sie, sich an alle Vorfälle zu erinnern. Noraya konzentrierte sich und begann, ihm alles zu erzählen. Als sie von Urgro berichtete, hakte Staff nach: »Ist dir schon mal vor dem Festival etwas Ähnliches passiert wie mit den Luftballons. Es kann doch gut möglich sein, dass der Schatten dir schon länger nachstellt.«
    Â»Du meinst, auf einem der kleinen Konzerte?«
    Â»Zum Beispiel. Vielleicht gab es ja schon früher mal einen Vorfall.« Noraya überlegte. »Gibt es vielleicht einen Fan von Engelhauch, der zu all euren Konzerten kommt? Oder war dein komischer Nachbar einmal dort?«
    Noraya schüttelte langsam den Kopf. Außer den Freunden, die immer kamen, konnte sie sich an kein Gesicht erinnern, das regelmäßig im Publikum auftauchte. Und Urgro? Den hätte sie doch erkannt.
    Â»Oder hat dir jemand mal ein Geschenk überreicht?« Staff ließ nicht locker.
    Â»Ja, da war mal was«, fiel es Noraya ein. »Vor circa einem halben Jahr. Bei einem Auftritt im Rock and Swing. Da ist nach dem Konzert so ein langer Typ mit Kapuze zu mir gekommen. Mit einer Rose, die er mir unbedingt geben wollte, und so einer herausgerissenen Buchseite. Er hat gesagt, dass ich am nächsten Tag in den Stadtpark zu den großen Springbrunnen kommen soll. Dann ist er sofort abgehauen.«
    Staff setzte sich kerzengerade hin. »Da bist du ja wohl hoffentlich nicht hingegangen.«
    Â»Natürlich nicht. Zumal der Text, den er mir gegeben hat völlig strange war.«
    Â»Hast du den noch?«
    Â»Nein! Den hab ich sofort weggeschmissen.«
    Â»Kannst du dich denn erinnern, was da drinstand. War es ein bekannter Text?«
    Â»Kann schon sein. Er war ziemlich altmodisch geschrieben. Es ging irgendwie um eine schöne Zigeunerin in Paris. Sie war sechzehn, das weiß ich noch. Genauso alt wie ich. Und Tänzerin. Esmeralda hieß die.«
    Staff dachte angestrengt nach. Er schien eine Vermutung zu haben. Ohne weitere Erklärung setzte er sich an seinen PC und recherchierte im Internet. »Bingo!«, rief er. »Im Glöckner von Notre-Dame kommt eine Zigeunerin vor. Spielt in Paris und sie heißt Esmeralda.«
    Â»Und worum geht es da?«
    Staff fasste im Lesen den Text grob zusammmen: »Es geht um die schöne Zigeunerin Esmeralda, die von vielen Männern begehrt wird. Auch von einem Kardinal und dem verwachsenen Glöckner Quasimodo. Weil er sie nicht kriegen kann, will der Kardinal sie töten. Er behauptet, Esmeralda wäre eine Hexe. Der hässliche Glöckner schafft es zunächst, sie zu retten, aber dann wird sie doch noch gehängt und der Kardinal weidet sich an ihren Qualen. Dafür tötet ihn dann der Glöckner. Und am Schluss muss auch der sterben.«
    Â»Uff«, entfuhr es Noraya. »Ziemlich gruselig.«
    Â»Und der Typ hat dir eine Buchseite daraus gegeben? Das ist krass.«
    Â»Hm.« Noraya kroch eine Gänsehaut über den Rücken. Das war mehr

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