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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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Lautsprecher-Arrays können den Nachhall austricksen - sie erzeugen einen hohen Sprachpegel nur dort, wo er benötigt wird, regen den restlichen Raum und damit den Nachhall wenig an. Anselm Goertz, Professor für Audiokommunikation an der Technischen Universität Berlin, nennt diese stark richtenden Lautsprecher »das Mittel der Wahl bei halligen Räumen«, deren Gestaltung nicht nachträglich geändert werden kann. Da helfe es meist mehr, weniger Lautsprecher als zuvor, dafür aber gut richtende aufzustellen.
    Warum das so selten passiert, erklärt Audiotechniker Goertz so: »Diese modernen Lautsprecher sind natürlich teuer, sparen aber auf der anderen Seite auch wieder Kosten ein, da nur wenige dieser Lautsprecher benötigt werden und dementsprechend auch nur wenig Aufwand mit Installation, Verkabelung und so weiter getrieben werden muss.«
    Bei Neubauten ist es laut Hörforscher Kollmeier viel einfacher und günstiger, eine gute Akustik umzusetzen, als die Sanierung alter Gebäude. Trotzdem klappt es auch bei der Planung neuer Gebäude nicht immer mit der Akustik. Kollmeier: »Leider wird hier oft im Vorfeld gespart. Sei es aus Rücksicht auf die Gestaltung - glatte, für die Akustik ungünstige Materialien wie Stahl und Glas sind sehr beliebt -, sei es aus Nicht-Wissen.« Dabei müsse der Bau eines Gebäudes mit guter Akustik nicht unbedingt teurer sein als der eines mit schlechter Sprachverständ-lichkeit. Kollmeier: »Es ist eher eine Frage der Gestaltung und der verwendeten Materialien als die besonders teurer Technik.« Eine Akustikdecke in einem Klassenzimmer koste zum Beispiel 1000 oder 2000 Euro mehr als eine klassische, die Akustik würde das aber erheblich verbessern.

    Lautsprecher: In hallenden Räumen mit viel Grundrauschen kann er noch so laut röhren - die Durchsagen bleiben unverständlich.
    Das Problembewusstsein dürfte in den kommenden Jahrzehnten steigen. Heute haben 18 Prozent der Deutschen einen behandlungsbedürftigen Hörverlust, sagt Hörforscher Kollmeier. Bei den über 65-Jährigen sind es mehr als 50 Prozent. Kollmeier: »Wenn Menschen mit gutem Hörvermögen schon wenig verstehen, hören diejenigen mit Beeinträchtigungen sicher kaum noch etwas von den da durchgegebenen Informationen.«
    Da der Altersdurchschnitt der Gesellschaft steigt, wird das Problem schlecht zu verstehender Durchsagen drängender. Für diese Menschen kann auch ein Bahnhof mit verbesserter Akustik
immer noch ein zu großes Klangchaos produzieren. Denn zumindest in stark hallenden Räumen wie Bahnhöfen ist auch mit allen Akustiktricks »eine perfekte Verständlichkeit nicht machbar«, erklärt Kollmeier. Die Idee des Physikprofessors, um dieses Problem zu lösen: In jedem öffentlichen Raum könnten auf einer standardisierten Frequenz Durchsagen übertragen werden, die jeder Besucher mit einem eigenen Empfangsgerät (etwa seinem Handy, Mini-Laptop oder Bluetooth-Kopfhörer) nutzen könnte. Kollmeier: »Es ist natürlich ein enormes Vorhaben, so einen Standard zu etablieren, technisch aber ist das keine große Herausforderung.«
    TIPP:
    Planen Sie zum Umsteigen am Bahnhof grundsätzlich drei Stunden ein - davon bleiben abzüglich der Verspätung dann meist noch zwei übrig. Zeit genug, um am Infopoint der Bahn anzustehen.

Technikärgernis Automatikjalousie
    Die Verschwörung der Windwächter
    Die Sonne knallt, ein laues Lüftchen weht, und die Automatik rollt die Jalousien aus Angst vor Sturmschäden hoch. Fassadenverdunkler spinnen, weil Windsensoren falsch platziert und Anlagen schlecht programmiert sind - oder weil Chefs an der Zurechnungsfähigkeit der Büroarbeiter zweifeln.
    Wenn die Grafiker die Packpapierrollen ausrollen und die Fenster mit mehreren braunen Lagen zukleben, dann ist der Sommer da. Kann sein, dass die Angestellten in den meisten anderen Bürogebäuden Deutschlands im Hochsommer von heruntergefahrenen Jalousien abgeschirmt bequem im Dämmerlicht sitzen.
    In meinem alten Büro musste man die Sonne selbst aussperren. Außenjalousien gab es zwar, allerdings auch eine Automatik, die diese bei knallender Sonne regelmäßig und stundenlang unkorrigierbar hochfuhr - wegen zu viel Winds und drohender Sturmschäden an den Jalousien, wie ein Haustechniker erklärte.
    So etwas gibt es nicht nur im Ruhrgebiet - Klagen über solche Mimosenjalousien hört man in ganz Deutschland.
    Ingmar Hook zum Beispiel arbeitet bei München in einem
Büro mit Jalousienkrankheit: »Unser Windwächter fährt die Jalousie

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