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Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse

Titel: Fehlfunktion - Warum Frischhaltefolie nie gerade abreißt und andere Alltagsärgernisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Lischka
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diesen: »Mist hab ich wohl gerladst« - der Autor meint damit, dass er die Veröffentlichung einer Software verpasst hat.

    Für Apple ist »gerladst« offenbar ein deutsches Wort - denn wer »gerladst« in sein iPhone tippt, wird nicht korrigiert. Warum auch: Gerladst ist ein tolles, neues deutsches Wort. Es klingt nach Versagen, Peinlichkeit, vergeblicher Mühe, Kapitulation vor umständlichen Erklärungen, die stimmen, aber niemanden überzeugen werden. Kurz: »Gerladst« beschreibt ziemlich gut die Gefühlsmischung, die bei mir aufkommt, wenn mein Telefon unverständliches Kauderwelsch an Kollegen und Bekannte verschickt. Diesen offensichtlichen Vokabelfehler kann man nicht korrigieren. Abschalten lässt sich die iPhone-Zwangskorrektur auch nicht.
    Schon wieder gerladst!
    TIPP:
    Verzichten Sie beim Handytippen auf verfängliche Konsonanten. Und auf riskante Vokale gleich mit. X ist am sichersten. Am besten bauen Sie Ihre Nachrichten nur aus Xen und Leerzeichen zusammen, damit müsste man ja Morsecode schreiben können. Und endlich wird einem der meist diskriminierten Buchstaben unseres Alphabets etwas Wiedergutmachung zuteil! Freunde, die Morsecode nicht verstehen, rufen Sie einfach an. Oder Sie schweigen, bis Apple die iPhone-Software aktualisiert und man die Besserwisserfunktion auch ausschalten kann.

Technikärgernis Lautsprecherdurchsage
    Wie bitte?
    Knarzen, Quietschen, Knacken - am Bahnhof hört man alles Mögliche, nur nicht die Durchsage, wo denn nun der »heute anders verkehrende« Zug abfährt, den man in fünf Minuten erwischen muss. Schuld sind Störgeräusche und der Nachhall, sagen Hörforscher. Und schlechte Raumplanung.
    Es gibt eine Durchsage, die jeder Bahnreisende mitkriegt: »Bitte achten Sie auch auf die Lautsprecherdurchsagen am Bahnsteig.« Das hört man im Zug und versteht es so gerade noch. Was dann aber auf den hallenden Bahnsteigen an wichtigen Informationen durchgegeben wird, geht im Lärm der herumhetzenden Passagiere, der anderen Züge und Durchsagen unter.
    Das war immer schon so, heißt aber nicht, dass unverständliche Durchsagen ein Naturgesetz sind. Das Problem in Bahnhöfen, Flughäfen und Zügen sind die sogenannten Störgeräusche, also das Quietschen einfahrender Züge, das Rattern der Rolltreppen, das Rauschen der Klimaanlage, das Geschnatter der Reisenden.
    Besonders schlimm sind parallel laufende Durchsagen zum Beispiel auf unterschiedlichen Bahnsteigen. Der Physiker und
Hörforscher Birger Kollmeier erklärt: »Das Gehirn kann sehr gut Sprache zwischen Störgeräuschen ausmachen, aber nicht von anderer Sprache unterscheiden. Wenn Sprache durch andere Sprache gestört wird, mindert das die Verständlichkeit stärker als Störgeräusche.«
    Aber auch die meisten Störgeräusche allein machen Durchsagen schon unverständlich. Das kann in fahrenden U- und S-Bahnen passieren, in großen Räumen wie Bahnhöfen und Flughäfen ist es aber noch viel schlimmer, weil der Nachhall die Störgeräusche verstärkt. Und es hallt umso stärker, je glatter die Oberflächen eines Raums sind. Hörforscher Kollmeier: »In Flughäfen fällt der Zuglärm weg, aber auch hier sorgen Klimaanlagen für ein Grundrauschen. In geschlossenen U- und S-Bahnen ist der Raum zwar klein, die Störgeräusche aber sind umso stärker und die Oberflächen fast durchgehend glatt.«
    Um die Durchsagen verständlicher zu machen, muss man die Störgeräusche irgendwie mindern und das Erwünschte dort verstärken, wo die Menschen es hören sollen. Den »Signal-Rausch-Abstand verbessern«, nennen Hörforscher das. Akustikexperte Kollmeier: »Jede Verbesserung um ein Dezibel hier bewirkt, dass die Verständlichkeit um bis zu 20 Prozent steigt.«
    Den Nachhall der Störgeräusche kann man mit Dämmplatten und allen möglichen absorbierenden Materialien mindern, die gezielte Verstärkung der erwünschten Durchsagen ist nicht ganz so einfach. Nur mehr Lautsprecher aufhängen und den Pegel erhöhen, reicht nämlich nicht immer aus. Die Technik muss sich der Akustik des Raums anpassen - und die ist nun mal in jedem Gebäude anders. Hörforscher Kollmeier verrät ein paar allgemeine Tricks: »Es hilft, mehr Lautsprecher zu installieren und
sie niedriger zu hängen. Da können Gebäudeakustiker sehr viel verbessern. Es ist mit einer Reihe parallel geschalteter Lautsprecher in einer bestimmten Anordnung auch möglich, die wahrgenommene Sprachquelle an einen anderen Ort zu verlagern als die Lautsprecher.«
    Diese

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