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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Zivilverwaltung zu übernehmen und alles an Personal und Material zu beschlagnahmen, was es benötigte. Im Grunde genommen kam die Ausrufung der Alarmstufe zwei der Erklärung des Kriegsrechts gleich (Alarmstufe eins, der volle Kriegszustand, konnte nur von Alastair allein verhängt werden).
    »Die Lage ist ein wenig komplizierter als das, Ma’am«, sagte der Admiral. »Mein Stab hat sämtliche Daten über die Laton/Lalonde-Angelegenheit analysiert. Jetzt, nachdem durch diesen Reporter Graeme Nicholson bestätigt wurde, daß Laton sich die ganzen Jahre über auf Lalonde aufgehalten hat, müssen wir andere Faktoren in Betracht ziehen. Insbesondere diesen Energievirus, von dem uns die Edeniten berichtet haben.«
    »Ich empfinde die Tatsache allein als bedeutsam, daß sie uns ihre Erkenntnisse mitgeteilt haben«, sagte Roche Skark. »Genaugenommen drängten sie sogar darauf, daß wir informiert werden sollten. Ein sehr ungewöhnlicher Schritt, bedenkt man das Verhältnis zwischen Kulu und der edenitischen Kultur. Offensichtlich erachten sie die Gefahr als ernst genug, um jegliche politischen Differenzen zu übersteigen. Und angesichts dessen, was unseren G66-Truppen im Dschungel von Lalonde widerfahren ist, gehe ich davon aus, daß diese Meinung vollkommen gerechtfertigt ist.«
    »Die Analyse von Jenny Harris’ Dschungelmission und den nachfolgenden Ereignissen auf Lalonde legen nahe, daß der Energievirus und die umfassende Sequestrierung der Einwohner ein und das gleiche sind«, sagte der Admiral. »Wir haben es mit einer unsichtbaren Macht zu tun, die imstande ist, menschliches Bewußtsein zu kontrollieren und die auf diese Weise übernommenen Personen mit einer extrem fortgeschrittenen Fähigkeit zur Kontrolle von Energie auszustatten. Fortgeschritten genug, um zur elektronischen Kriegführung in einem bisher nicht gekannten Ausmaß eingesetzt zu werden. Und diese weißen Feuerbälle, die die Sequestrierten verschießen, scheinen einfach aus der Luft zu kommen.«
    »Ich habe die Dschungelmission teilweise überflogen«, sagte Kirsten. »Die physischen Kräfte dieser Sequestrierten sind phänomenal. Wollen Sie andeuten, daß jeder, der auf diese Weise übernommen wird, ähnliche Fähigkeiten entwickelt?«
    »Genau, Ma’am.«
    »Und wie überträgt sich dieser Energievirus?«
    »Das läßt sich relativ einfach herausfinden«, sagte Jannike Dermot. »Die Antwort liegt in der Erinnerung dieses Gerald Skibbow – wie er infiziert und sequestriert wurde, wie sich dieser Virus verhält, wo seine Grenzen und Schwächen liegen. Meiner Meinung nach liegt in Gerald Skibbow der Schlüssel, um unseren mangelhaften Wissensstand aufzubessern.«
    »Hat er sich denn inzwischen erholt?« fragte Kirsten.
    »Nein. Die Mediziner sagen, daß er in einem schweren Trauma gefangen ist und daß es auf des Messers Schneide steht, ob er jemals wieder zu seinen vollen geistigen Fähigkeiten zurückfinden wird. Ich schlage vor, daß wir seine Persönlichkeit extrahieren.«
    »Ist das in seinem Zustand klug?«
    Die Direktorin der ISA zeigte keinerlei Emotionen. »Aus medizinischer Sicht nein, nicht, wenn er die gesamten Ereignisse noch einmal durchleben muß. Aber eine Extraktion würde uns die Informationen liefern, die wir so dringend benötigen.«
    Es war eine Verantwortung, auf die Kirsten gerne verzichtet hätte. Skibbow war ein Mensch aus Fleisch und Blut, er besaß Eltern und wahrscheinlich auch eigene Kinder. Einen Augenblick lang kam ihr das Bild von Benedict in den Sinn, wie er in Edwards Schoß gesessen hatte. »Also gut«, sagte sie und bemühte sich, die gleiche unpersönliche Haltung zu demonstrieren wie die Leiterin der ISA. »Machen Sie es.«
    »Danke sehr, Ma’am.«
    »Nach dem Bericht von Lalonde hat Laton persönlich die edenitischen Agenten vor diesem Virus gewarnt, nicht wahr? Er hat behauptet, daß er von ihm angegriffen wird.«
    »Das ist zutreffend, Ma’am«, sagte Admiral Farquar. »Genau das macht unser gegenwärtiges Problem noch drängender.«
    »Sie glauben also, daß Laton die Wahrheit gesagt hat, daß es sich um eine Xeno-Invasion handelt?«
    »Unter den gegebenen Umständen halte ich das für sehr wahrscheinlich, ja. Deswegen bitte ich auch um Ausrufung der Alarmstufe zwei. Dadurch stehen mir die Mittel zur Verfügung, das Ombey-System zu verteidigen – für den Fall, daß im Anschluß an die Virusattacke eine richtige Invasion erfolgt.«
    Kirsten spürte ein Kitzeln in den Handflächen. Das Gefühl am

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