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Fehlfunktion

Fehlfunktion

Titel: Fehlfunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ihm freundschaftlich auf die Schulter, und sie setzten sich.
    »Diese Kelly hat schon nach dir gefragt, Joshua«, berichtete Barrington.
    »Ah.« Joshua drehte sich um, Kelly Tirrel, half ihm seine neurale Nanonik auf die Sprünge. Reporterin der Agentur Collins. »Ach ja, ich erinnere mich. Wie geht es ihr?«
    »Sah verdammt gut aus, als ich sie das letzte Mal gesehen habe. Sie ist neuerdings häufig in den Sendungen zu sehen. Verliest dreimal die Woche die Morgennachrichten von Collins.«
    »Gut. Sehr gut. Freut mich zu hören.« Joshua nahm eine kleine Flasche Norfolk Tears aus der Innentasche der goldgelben Jacke, die er über dem Bordanzug trug.
    Roland Frampton starrte darauf wie das Kaninchen auf eine Schlange.
    »Das hier ist das Cricklade-Bouquet«, sagte Joshua beiläufig. Er stellte drei Gläser auf den Tisch und zog langsam den Korken aus der Flasche. »Ich hab’ schon gekostet. Mit das Beste, was Norfolk zu bieten hat. Sie füllen es im Stoke County ab.« Die klare Flüssigkeit ergoß sich aus der birnenförmigen Flasche in die Gläser.
    Jeder nahm eines davon, und Roland Frampton hielt seines gegen das gelbe Licht von den Wänden.
    »Na denn, zum Wohl«, sagte Joshua und nahm einen Schluck. Ein Drache blies seinen diabolischen Atem in Joshuas Bauch.
    Roland Frampton nippte andächtig. »Mein Gott, die sind perfekt!« Er blickte Joshua an. »Wieviel haben Sie mitgebracht? Mir sind die wildesten Gerüchte zu Ohren gekommen …?«
    Joshua kramte umständlich die Frachtliste hervor, ein glattes Stück bedrucktes Papier mit Grant Kavanaghs schicker Unterschrift in schwarzer Tinte am unteren Rand.
    »Dreitausend Kisten!« ächzte Frampton. Die Augen drohten ihm aus den Höhlen zu quellen.
    Barrington Grier musterte Joshua scharf, dann pflückte er die Frachtpapiere aus Framptons Händen. »Ich will verdammt sein«, murmelte er.
    Frampton tupfte sich die Stirn mit einem seidenen Taschentuch ab. »Das ist einfach phantastisch. Jawohl, absolut phantastisch. Aber soviel … damit habe ich nicht gerechnet, Joshua. Nichts Persönliches, es ist nur, daß jemand, der zum ersten Mal nach Norfolk kommt, normalerweise nicht mit soviel Fracht zurückkehrt. Ich muß erst ein paar Arrangements treffen … die Bank. Ich brauche ein wenig Zeit.«
    »Natürlich.«
    »Sie wollen tatsächlich warten?« fragte Frampton zaghaft.
    »Sie waren fair zu mir, als ich angefangen habe, Fracht zu befördern. Ich denke, es macht nichts, wenn ich ein paar Tage warte.«
    Rolands Hand schnitt durch die Luft und kam als geballte Faust wenige Zentimeter über der Tischplatte zum Halten. Seine alte Entschlossenheit kehrte deutlich sichtbar zurück. »Gut. Ich lasse Ihnen innerhalb dreißig Stunden einen Wechsel der Jupiterbank zukommen. Das werde ich Ihnen nicht vergessen, Joshua. Und eines Tages müssen Sie mir verraten, wie Sie das geschafft haben.«
    »Vielleicht.«
    Roland Frampton leerte sein Glas in einem Zug und erhob sich. »Dreißig Stunden. Versprochen.«
    »Fein. Wenn ich nicht hier bin, geben Sie den Wechsel jemandem von meiner Besatzung. Ich denke nicht, daß sie woanders hingehen.«
    Joshua sah dem alten Mann hinterher, der sich einen Weg durch die aufgeregte Menge bahnte.
    »Das war verdammt anständig von dir, Joshua«, sagte Barrington. »Du hättest schnelles Geld machen können, wenn du deine Ladung an eine der großen kommerziellen Handelsketten verkauft hättest.«
    Joshua grinste, und sie stießen mit den Gläsern an. »Wie schon gesagt, er hat mir geholfen, als ich in Verlegenheit war.«
    »Roland Frampton ist kein Mann, der Hilfe braucht. Er dachte, er würde dir einen Gefallen tun, wenn er deine Fracht kauft. Anfänger im Norfolk-Geschäft haben meist schon Glück, wenn sie mit mehr als zweihundert Kisten nach Hause zurückkehren.«
    »Ja, das habe ich gehört.«
    »Und du kommst mit einer Ladung zurück, die fünfmal soviel wert ist wie Framptons gesamtes Geschäft! Wirst du uns erzählen, wie du das angestellt hast?«
    »Nein.«
    »Das habe ich mir bereits gedacht. Ich weiß nicht, wie du es immer wieder schaffst, junger Freund, aber bei Gott, ich wünschte, ich hätte Aktien von dir.«
    Joshua leerte sein Glas und schenkte Barrington ein breites Grinsen. Dann reichte er ihm die Flasche Norfolk Tears. »Hier, für dich. Laß sie dir schmecken.«
    »Du willst nicht noch ein wenig bleiben? Schließlich ist das deine Party!«
    Joshua blickte sich um. Warlow stand inmitten eines Gedränges junger Frauen, die alle laut

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