Fehlschlag unzulässig
Parallel-Bezugsebenen mit Koordinationsfluß-Konstante« war ein völlig neuartiger Begriff aus der soeben erst anerkannten Hyperphysik.
Goldstein, Allison, Nishimura und Steamers waren Wissenschaftler, die damit etwas anfangen und irrsinnig erscheinende Begriffe in die Realität umsetzen konnten.
Besonders Reg J. Steamers, unser Abstrakt-Logist, hatte schon vor Tagen zu bedenken gegeben, daß umgeformte Kräfte im Wirkungsbereich der fünften Dimension andere Überlegungen erforderten als solche, die uns lange bekannt waren.
Damit hatten wir selbstverständlich kalkuliert, nicht aber mit den Dingen, die dann tatsächlich eingetroffen waren.
Ich hatte beim Anlaufen der Wechselumformer ein extrem lautes Heulen vernommen. Als die bereitgestellten Normalenergien aus den normalen, wenn auch physikalisch höchstwertigen Marsreaktoren in Energieeinheiten des 5-D-Raumes umgeformt wurden, war der Time-Transmitter erst funktionsbereit gewesen.
Wir wußten aus den marsianischen Unterlagen – so wenig wir auch davon verstanden –, daß abstrakt-physikalische Maßnahmen dieser Art nie und nimmer im Bereich der vier bekannten Dimensionen durchführbar waren.
Nicht einmal ein überlichtschnelles Marsraumschiff konnte seine unfaßlichen Geschwindigkeiten im Einsteinschen Kontinuum erreichen. Es mußte die Krümmung, den abstoßenden Potentialwall, überwinden, um »draußen«, jenseits bekannter Gesetzmäßigkeiten, operieren zu können.
Was »draußen« eigentlich war, verstand niemand. Alle Anschauungsbilder, die von uns mühevoll erarbeitet worden waren, mußten primitiv und unrichtig bleiben, weil wir Menschen einfach nicht die Gehirne besaßen, die mit dem fünfdimensionalen Überkontinuum etwas anfangen konnten.
Unser Intellekt verriet uns lediglich, daß es so etwas geben mußte, sonst hätte es sicher nicht zu einem Weltraumkrieg zwischen Mars und Deneb kommen können. Die ungeheuren Entfernungen hätte niemand überwinden können, um seinen kosmischen Nachbarn allerlei waffentechnische Raffinessen zu servieren.
Marsraumschiffe waren einzigartige Konstruktionen, aber im Vergleich mit dem Zeitdeformator stellten sie immer noch verständliche, von Menschen beherrschbare Maschinen dar.
Daran hatte ich denken müssen, als das zu unserer Umwelt gehörende Heulen plötzlich verstummt war. Trotzdem war es noch dagewesen, allerdings nicht in der Form von belastenden Ultraschallfrequenzen oder sonstigen, begreifbaren Dingen, sondern ganz anders!
Die uralte physikalische Weisheit, daß in diesem Universum niemals etwas verlorengeht, was aus Energie besteht, hatte sich erfüllt.
Das Heulen war nicht direkt energetisch gewesen. Aber die Kräfte, die es erzeugt hatten, waren vollenergetischer Natur.
Niemand unter uns konnte annähernd sagen, wieviel Megawatt einer der marsianischen Reaktoren erzeugte. Goldstein sprach vorsichtig von einigen Millionen.
Dr. Framus G. Allison war kühner. Er scheute sich nicht, den Begriff »Gigawatt« zu gebrauchen. »Wozu so umständlich und kleinkariert rechnen«, meinte er. Für ihn war jedes Marserzeugnis gleichbedeutend mit unvorstellbaren Höchstleistungen.
Allerdings konnte er auch nicht sagen, wie diese Sonnenenergien beherrscht wurden. Wenn man in seiner Gegenwart nur den altirdischen Begriff »Isolationen« aussprach, verzog er bereits angewidert das Gesicht. Dabei war es sicher, daß die Marsianer den Fluß ihrer Ultraenergien grandios beherrschten.
Wie war das nun gewesen? Ja –
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