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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mal ein ver­nünf­ti­ges Wort zu hö­ren«, ver­nahm ich Al­li­sons Stim­me. »Ih­re Vor­sor­ge­pla­nung in al­len Eh­ren, Kon­nat, aber ha­ben Sie auch dar­an ge­dacht, wie lan­ge der Sau­er­stoff­vor­rat reicht? Wenn wir län­ger als drei Stun­den un­ter­wegs sind, wis­sen wir, wie es frü­he­ren U-Boot-Be­sat­zun­gen nach der Ent­de­ckung durch den Geg­ner er­ging. Dann möch­te ich den se­hen, der noch an einen Kampf­an­zug mit Le­bens­er­hal­tungs­sys­tem her­an­kommt.«
    »Trös­ten Sie sich, Sa­my, ich tra­ge mei­nen Kampf­an­zug«, er­klär­te ich ge­las­sen.
    »Was? Und wir …«
    »Ja, ich weiß, Sie und an­de­re Be­dau­erns­wer­te quä­len sich mit der Ein­satz­mas­ke ab. Wie dem auch sei, Fra­mus, der Sau­er­stoff reicht für zehn Stun­den, denn trotz der ge­stau­ten Gü­ter gibt es ge­nü­gend Zwi­schen­räu­me. Pro­fes­sor Gold­stein, Start frei.«
    »Ku­lot, Sie soll­ten sich so­fort um den Geis­tes­zu­stand un­se­res Ex­pe­di­ti­ons­chefs küm­mern«, for­der­te Al­li­son laut­stark. »Ha­ben Sie das ge­hört?«
    »Sa­my hört über­haupt nichts«, rief Han­ni­bal da­zwi­schen. »Und so et­was nennt sich Me­di­zi­ner. An­de­ren Leu­ten im Ge­sicht her­um­tram­peln, das kann er! Er ope­riert auch nur des­halb bar­fuß, weil er die So­cken für die Nar­ko­se braucht. Jetzt rut­schen Sie doch noch ein Stück wei­ter, Sie Zit­ter­aal. He, Großer, so geht das wirk­lich nicht. Über mir ist ein Not­luk. Ich stei­ge ga­ran­tiert aus, wenn …«
    »Du wirst dei­ne Ma­nö­v­er­sta­ti­on nicht ver­las­sen«, un­ter­brach ich ihn. »Pro­fes­sor, sind Ih­re Meß­wer­te kor­rekt?«
    »So kor­rekt, wie sie es auf­grund der er­rech­ne­ten Da­ten sein kön­nen. Wenn die Aus­sa­gen des Prä-Afri­ka­ners rich­tig wa­ren und wenn wir sie in un­ser Sprungs­che­ma ta­del­los ein­ge­ord­net ha­ben, kom­men wir mit ei­nem Fehl­wert von plus-mi­nus zwei Mo­na­ten Real­zeit her­aus. Be­ob­ach­ten Sie bit­te die Leucht­kon­trol­len. Sie schei­nen da­für ein be­son­de­res Ge­spür zu be­sit­zen und …«
    »Kunst­stück, Pro­fes­sor. Ent­schul­di­gen Sie bit­te die Un­ter­bre­chung. Hier scheint neu­er­dings je­der­mann un­ter­bro­chen zu wer­den. Ich kann Ih­ren Kon­troll­stand lei­der nicht über­bli­cken, und die Sym­bo­l­an­zei­gen wer­den von zahl­lo­sen Ge­päck­stücken ver­deckt.«
    »Dem­nächst pla­ne ich die Ver­la­dung«, rief Han­ni­bal gif­tig da­zwi­schen. »Das ist doch die Hö­he! Der ein­zi­ge Su­per­mann, der mit ei­nem tau­send­fach va­ri­ie­ren­den Farb­ton zu­recht­kommt, steckt wie ein platt­ge­walz­ter Band­wurm zwi­schen Mann­schleu­se und Be­darfs­gü­tern. Warum frißt du dich ei­gent­lich nicht zu Gold­stein durch? Die­se Bies­ter sol­len doch einen un­heim­li­chen Ap­pe­tit ha­ben.«
    »Re­ling spricht«, dröhn­te ei­ne Stim­me in un­se­ren Kopf­hö­rern auf. »Mei­ne Her­ren – ich war bis jetzt be­reit, Ihr Ab­laß­ven­til für Ih­re see­li­schen Nö­te of­fen­zu­las­sen. Ab so­fort ha­ben Sie es zu schlie­ßen und sich dar­an zu er­in­nern, daß Ih­nen kein Mensch hel­fen kann. Sie kön­nen nur aus­stei­gen und auf­ge­ben, dann ha­ben Sie Ih­re Ru­he. Was al­so wol­len Sie? Und noch et­was: Kon­nats Ver­lan­gen nach ei­nem To­tal­stau stieß auf er­heb­li­che Wi­der­stän de. Wir ha­ben uns den­noch da­zu be­reit­ge­fun­den, ob­wohl uns selbst­ver­ständ­lich klar ist, daß Sie enor­me Be­las­tun­gen zu über­ste­hen ha­ben. Ich ha­be mich ent­schlos­sen, Ih­nen we­gen Ih­rer of­fen­kun­di­gen Er­re­gung noch ei­ne Er­klä­rung nach­zu­rei­chen. Es tut mir leid, aber ich se­he kei­ne an­de­re Mög­lich­keit.«
    Er ver­stumm­te für einen Mo­ment. Wir ver­nah­men sei­nen Atem.
    Han­ni­bal und ich wuß­ten, was nun kom­men wür­de. Der Al­te er­griff die Flucht nach vorn.
    Pro­fes­sor Ta­nahoyl sah mich mit ei­nem wis­sen­den Blick an. Re­ling fuhr fort:
    »Nach­fol­gen­de Er­klä­rung wol­len Sie bit­te mit der vol­len in ihr ent­hal­te­nen Kon­se­quenz auf­fas­sen. Sie star­ten zu ei­nem so­ge­nann­ten Him­mel­fahrts­kom­man­do. Ih­re Chan­cen, ge­sund und über­dies

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