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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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war die ein­zi­ge Mög­lich­keit, an Bord des to­tal über­la­de­nen Zeit­de­for­ma­tors über­haupt noch mit­ein­an­der Bild­kon­takt auf­neh­men zu kön­nen.
    »Was ist da oben los?« rief ich in das Mi­kro­phon.
    Han­ni­bal schrie wie­der. Schließ­lich ver­nah­men wir ei­ne Er­klä­rung.
    »Dr. Ku­lot spricht«, mel­de­te sich un­ser Pa­ra­dia­gno­s­ti­ker. In sei­ner Stim­me schwang der Un­ter­ton auf­stei­gen­der Pa­nik mit.
    »Hö­ren Sie, HC-9, wenn Sie Ih­rem Kol­le­gen nicht so­fort ver­bie­ten, mir in die Ze­hen zu bei­ßen, stei­ge ich wie­der aus. Das ist doch die …«
    Als Sa­my mit ei­nem Schmer­zens­schrei en­de­te, ahn­te ich al­les.
    Ich for­der­te Be­herr­schung und wies auf die Be­deut­sam­keit des Un­ter­neh­mens hin, aber das nütz­te nicht viel.
    Han­ni­bals Or­gan war auch in die­ser schall­schlu­cken­den En­ge nicht zu über­hö­ren. Au­ßer­dem ver­nahm man ihn über die Vi­si­phon­ver­bin­dung.
    »Sei­ne Schweiß­fü­ße lie­gen di­rekt vor mei­ner Na­se«, be­schwer­te er sich wü­tend. »Au­ßer­dem be­rührt er stän­dig mein Ge­sicht. Das ist nicht aus­zu­hal­ten. Er muß den Stand­ort wech­seln. Oder hält man mich viel­leicht – oh, Ku­lot, Sie Leu­te­schin­der, warum sind Sie nicht schon in der Stein­zeit ge­kocht wor­den!«
    Sa­my wur­de wie­der von dem Klei­nen at­ta­ckiert. Mein Nach­bar, Pro­fes­sor Ta­nahoyl, amü­sier­te sich und sprach er­neut das Wort »köst­lich« in sein Helm­mi­kro­phon.
    Das gab dem Zwerg den Rest. Of­fen­bar war es nicht leicht, mit Sa­mys Fü­ßen fer­tig zu wer­den. Er trug be­reits sei­ne Ein­satz­mas­ke als bar­ba­ri­scher Me­di­zin­mann und war da­her bar­fuß.
    »Das Fü­ße­pro­blem wird sich be­stimmt lö­sen las­sen«, rief ich, nun eben­falls die Be­herr­schung ver­lie­rend.
    »Aber si­cher. Köst­lich«, be­stä­tig­te Ta­nahoyl.
    Re­ling, der drau­ßen un­ter dem großen Zelt­dach stand, woll­te wis­sen, wie­so es zu sol­chen Schwie­rig­kei­ten kom­men kön­ne, ob­wohl wir nicht ein­mal ge­st­ar­tet wä­ren. Wie das wohl nach­her aus­se­hen wür­de usw.
    Mir wur­de klar, daß es un­se­re La­de­ex­per­ten et­was zu gut ge­meint hat­ten. Ta­nahoyl konn­te auch nicht den Mund hal­ten, und die an­de­ren Be­sat­zungs­mit­glie­der brach­ten es nicht über sich, hin­sicht­lich un­se­rer Si­tua­ti­on die not­wen­di­ge Dis­zi­plin zu wah­ren.
    Fra­mus G. Al­li­son mach­te al­ler­lei ver­we­ge­ne Vor­schlä­ge, un ter de­nen ein »Ab­biß-Vor­trieb« zur Be­sei­ti­gung von Sa­mys Ze­hen noch der harm­lo­ses­te war.
    Sa­my da­ge­gen be­teu­er­te, es sei ihm un­mög­lich, die Bei­ne wei­ter als zwei Zen­ti­me­ter an­zu­zie­hen, um da­durch Han­ni­bals stra­pa­zier­te Na­se zu ent­las­ten.
    Pro­fes­sor Da­vid Gold­stein, ein nor­ma­ler­wei­se zu­rück­hal­ten­der und stil­ler Ver­tre­ter der Wis­sen­schaft, schi­en be­son­de­re Vor­stel­lun­gen zu ha­ben. Er lach­te stän­dig und stör­te die Sprech­ver­bin­dung.
    Nur Ta­nahoyl schi­en die Si­tua­ti­on zu ge­nie­ßen. Sein »köst­lich« wirk­te all­mäh­lich ner­ven­zer­mür­bend. Han­ni­bal rea­gier­te ent­spre­chend.
    »Wenn Sie noch ein­mal ›köst­lich‹ sa­gen, sprin­ge ich an Ih­ren Fett­knor­pel, zu dem Sie Hals sa­gen«, tob­te er los. »Das ist doch al­ler­hand. Wir kön­nen so nicht star­ten. Das ist rest­los ver­plant. Wel­cher Narr hat das an­ge­ord­net? Wer war das wohl? Mein Herr Kol­le­ge …«
    »Mo­ment, ich kann doch noch Platz schaf­fen«, mel­de­te sich Dr. Ku­lot keu­chend. »Mei­ne Schul­ter­aus­buch­tun­gen las­sen sich et­was ein­drücken.«
    »Das wird aber auch Zeit«, schimpf­te Han­ni­bal. »Mann, was hat der Schweiß­pran­ken. Wenn er im At­lan­tik ba­det, ster­ben die He­rin­ge.«
    »Klar zum An­lauf­ma­nö­ver, Pro­fes­sor Gold­stein«, rief ich in mein Mi­kro­phon. »Ich ge­be kein Ge­päck­stück her, nicht ein­mal in der Grö­ßen­ord­nung ei­ner Streich­holz­schach­tel. Ihr wer­det mir dank­bar sein, wenn ihr in der Ur­zeit so ziem­lich al­les greif­bar habt, was wir be­nö­ti­gen. Da­bei ist das nur das Al­ler­not­wen­digs­te.«
    »Fein, we­nigs­tens

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