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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nichts da­von be­merkt, aber es steht fest, daß es mit je­ner Schal­tung über­ein­stimmt, die we­der Gold­stein noch ich je­mals an­zu­rüh­ren wag­ten. Da ist sie.«
    Er deu­te­te nach links oben. Ich folg­te der aus­ge­streck­ten Hand mit den Bli­cken.
    »Das ro­te Kon­so­len­band, stark nach in­nen ge­wölbt und vier tel­kreis­för­mig?«
    »Ja­wohl! Und ge­nau vierund­fünf­zig Zen­ti­me­ter lang und sech­zehn Zen­ti­me­ter breit. Das hat sich im Hyper­raum zum Schalt­ke­gel ent­wi­ckelt. Sie stan­den da­vor, und hin­ter Ih­nen war der für Sie nicht mehr sicht­ba­re, weil ent­stoff­lich­te Kon­tur­ses­sel. Als Sie schal­te­ten, fie­len wir zu­rück, aber Sie brauch­ten im Ge­gen­satz zu Han­ni­bal län­ger für die Re­ma­te­ria­li­sie­rung. Er wur­de für Ih­re Be­grif­fe kurz vor­her sehr groß, gas­för­mig und ver­schwand. Trotz sei­nes mo­di­fi­zier­ten Ge­hirns hat­te er sich un­se­rer Zu­stands­form an­ge­paßt.«
    »Wie­so nur er? Ich war auch noch da.«
    »Si­cher, aber Sie be­rühr­ten den Hy­per­schalt­ke­gel. Als wir zu­rück­fie­len, war Ih­re Mas­se so hoch ver­dich­tet wie die Ma­te­rie ei­nes aus­ge­glüh­ten Ster­nes. Sie wo­gen in dem Zu­stand schät­zungs­wei­se ei­ni­ge hun­dert­tau­send Ton­nen oder mehr. Ihr Kör­per war mil­lio­nen­fach här­ter als Stahl und mil­lio­nen­fach schwe­rer als Was­ser. Es wür­de mich in­ter­es­sie­ren, wel­ches spe­zi­fi­sche Ge­wicht Sie be­sa­ßen. Ja – und mit die­ser be­acht­li­chen Ver­dich­tungs­mas­se fie­len Sie auf den Ses­sel, der in­fol­ge­des­sen zer­brach. Die Tei­le, auf de­nen Sie di­rekt lie­gen, sind zer­pul­vert. Wir ha­ben das al­les nur am Ran­de mit­be­kom­men.«
    »Sie woll­ten ja auch vom Le­ben nichts mehr wis­sen«, höhn­te ich, in­ner­lich auf­ge­wühlt. »Sie hät­ten sich ein­mal hö­ren sol­len! Nis­hi­mu­ra fing mit dem Un­sinn an, und Sie stimm­ten kräf­tig ein.«
    Sein Ge­sicht ver­schloß sich. Der Um­for­mer des Plas­ma­b­ren­ners lief an.
    »Wir ha­ben es be­reits ge­hört. Kon­nat, wenn die von den Mar­sia­nern ga­ran­tiert ein­ge­bau­te Ab­schirm­vor­rich­tung nicht ge­fun­den wird, müs­sen Sie sich über­le­gen, wie Sie Ih­ren Nach­schub in die Ne­ga­ti­ve­be­ne be­kom­men. Nein, ge­bär­den Sie sich nicht wie­der wie ein Tob­süch­ti­ger. Uns reicht es für den Rest un­se­res Le­bens. Ha­ben Sie schon ein­mal einen Mann aus Mas­sivstahl to­ben ge­se­hen? Ach was, was heißt hier Stahl! Ver­dich­te­te Son­nen­ma­te­rie wa­ren Sie, aber Ihr Ge­hirn funk­tio­nier­te nach wie vor. Wir ha­ben das glück­li­cher­wei­se schnell ge­nug be­grif­fen und Sie mit ins­ge­samt sechs brei­ten Stahl­bän­dern fest­ge­schweißt. Nie­mand hät­te Sie fest­hal­ten kön­nen. Un­se­re Pa­ra­ly­se­schüs­se, die sonst einen Büf­fel fäl­len, ha­ben Sie wie Zu­cker ver­daut. Ku­lots Sprit­zen wa­ren wir­kungs­los. Sie ka­men erst wie­der in die Nor­mal­form zu­rück, als Sie end­lich Ih­ren re­vol­tie­ren­den Geist be­zwan­gen.«
    Ich er­in­ner­te mich an das Heu­len. Al­li­son ver­schwieg es takt­voll.
    »Es tut mir leid, Fra­mus«, flüs­ter­te ich er­schöpft.
    »Un­sinn, wir sind glück­lich, daß Sie in die­sen Zu­stand hin­ein­rutsch­ten. Wä­re das näm­lich nicht ge­sche­hen, hät­te es kei­ne Rück­kehr ge­ge­ben. Dar­aus geht auch her­vor, warum wir nicht so­fort aus­la­den und heim­keh­ren kön­nen, um wei­te­ren Nach­schub zu ho­len. Au­ßer Ih­nen gibt es auf un­se­rer Welt kei­nen Men­schen, des­sen Ge­hirn pa­ra­stark ge­nug wä­re, um die auf­tre­ten­den Ef­fek­te ver­tra­gen zu kön­nen. Han­ni­bal hielt lan­ge Zeit stand, aber im ent­schei­den­den Mo­ment wur­de er eben­falls ent­ma­te­ria­li­siert. Ki­ny wur­de lan­ge zu­vor be­sin­nungs­los. Sie lös­te sich zu­sam­men mit uns auf. Das be­weist, daß es mit ei­ner Psi-Fä­hig­keit al­lein nicht ge­tan ist. Man muß auch den nö­ti­gen Wi­der­stand leis­ten kön­nen. Wenn wir Glück ha­ben, fin­den wir die Schutz­schal­tun­gen. Ge­lingt es nicht, müs­sen wir mit den vor­han­de­nen Aus­rüs­tungs­gü­tern un­se­ren Auf­trag er­le­di­gen und

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