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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu­rück­keh­ren. Oder wol­len Sie das Ri­si­ko ein­ge­hen, bei je­der Nach­schub­rei­se selbst an Bord zu blei­ben? Ob Ih­nen die Kunst­stück­chen noch ein­mal ge­lin­gen, ist äu­ßerst frag­lich. Ich glau­be es nicht.«
    »Aus­ge­schlos­sen«, mel­de­te sich Ku­lot. »Sie brau­chen ei­ne län­ge­re Er­ho­lungs­pau­se. Bei ei­ner zwei­ten Be­las­tung die­ser Art wür­den Sie zer­bre­chen. Las­sen Sie un­be­dingt die Fin­ger da­von! Der Plan muß ge­än­dert wer­den. Ei­ne Rück­kehr dürf­te mög­lich sein, weil der De­for­ma­tor au­to­ma­tisch zu sei­nem Aus­gangs­punkt in der Real­zeit reist. Dann aber muß erst die Ab­schir­mung ge­fun­den wer­den. Es wä­re Selbst­mord, das …«
    »Das weiß ich be­reits, Sa­my«, un­ter­brach ich ihn är­ger­lich. »Okay, wir wer­den uns dar­über un­ter­hal­ten. Nun schweißt mich los. Sind wir an­ge­kom­men, oder gibt es da eben­falls ei­ne Pan­ne?«
    Han­ni­bal knie­te sich ne­ben mich und wisch­te mir den Schweiß von der Stirn.
    »Du siehst aus wie ein ge­quetsch­ter Fin­ger«, stell­te er in sei­ner char­man­ten Art fest. »Ja, wir sind an­ge­kom­men, aber nicht so, wie wir es uns vor­ge­stellt hat­ten.«
    »Auch das noch«, stöhn­te ich. »Was ist los? Ver­kehr­te Epo­che? Schwim­men wir auf den Wo­gen der großen Flut?«
    »Nein, die kommt erst noch. Wir sind we­sent­lich wei­ter zu­rück. Du warst vier Stun­den be­sin­nungs­los. Dei­ne To­be­rei hat uns je­doch die Zeit ver­trie­ben und …«
    »Zur Sa­che, MA-23!« fuhr ich ihn wü­tend an.
    »Wie Sie mei­nen, Sir. Nach un­se­ren Be­rech­nun­gen und den Hin­wei­sen des Prä-Afri­ka­ners hät­ten wir 187.132 Jah­re, 3 Mo­na te und 5 Ta­ge in die Ne­ga­ti­ve­be­ne ein­tau­chen müs­sen. So war die Au­to­mat­schal­tung pro­gram­miert. Wir sind aber um 187.211 Jah re, 7 Mo­na­te und 9 Ta­ge zu­rück­ge­gan­gen, al­so um 79 Jah­re, 4 Mo­na­te und 4 Ta­ge zu­viel. Die Ein­tauch­au­to­ma­tik schal­te­te zum pro­gram­mier­ten Wann-Da­tum ab; aber nur für ei­ne hal­be Stun­de. Wir wur­den von Or­ka­nen um­heult. Über­all war Was­ser zu se­hen. In un­mit­tel­ba­rer Nä­he loh­ten Vul­ka­ne.«
    Ich starr­te ihn fra­gend an.
    »Und?«
    »Tja, plötz­lich spran­gen die Ma­schi­nen wie­der an«, er­klär­te er mit ei­nem un­si­che­ren Auf­la­chen. »Frag nicht wie – es ge­sch­ah von selbst. Gold­stein und Al­li­son be­haup­ten über­ein­stim­mend, daß …«
    »Über­las­sen Sie das bit­te mir«, hör­te ich ei­ne an­de­re Stim­me.
    Ich dreh­te mü­he­voll den Kopf, fluch­te über die brei­ten Stahl­bän­der und er­kann­te Da­vid Gold­stein.
    Er zwäng­te sei­nen schmäch­ti­gen Kör­per durch ei­ne Ge­päck­lücke, schob sei­ne ver­al­te­te Horn­bril­le zu­recht und wisch­te sich mit ei­nem nicht mehr wei­ßen Ta­schen­tuch ei­ni­ge Schmutz­par­ti­kel aus den stark er­grau­ten Haa­ren.
    »Die­ses Rät­sel kön­nen wir be­reits lö­sen«, er­klär­te er in sei­ner ru­hi­gen Art. »Darf ich Sie bit­ten, sich des­we­gen nicht auf­zu­re­gen?«
    »Pro­fes­sor, ich ha­be mich ge­nug auf­ge­regt. Wenn Sie es mir eben­falls gön­nen, schnells­tens von den Stahl­bän­dern be­freit zu wer­den, so spre­chen Sie rasch. Vor­her fängt Al­li­son näm­lich nicht an.«
    »Oh, na­tür­lich, ver­zei­hen Sie«, sag­te er. »Sir, wir ha­ben bei un­se­rer Pro­gram­mie­rung einen we­sent­li­chen Fak­tor über­se­hen, näm­lich je­nen der mar­sia­ni­schen Zu­kunfts­rei­se.«
    »Sie mei­nen Taf­kars Er­kun­dungs­ex­pe­di­ti­on?«
    »Rich­tig. Wir hät­ten uns den­ken kön­nen, daß die mar­sia­ni­sche Wis­sen­schaft we­gen der Wich­tig­keit die­ses Un­ter­neh­mens größ­ten Wert dar­auf leg­te, das aus ih­rer Re­la­tiv­zu­kunft heim­keh­ren­de Ge­rät ex­akt im Fluß der Zeit auf­zu­fan­gen und es zum rea­len Zeit­punkt der Ge­scheh­nis­se zu ber­gen. Man kon­stru­ier­te da­her ei­ne Art von Auf­fang­vor­rich­tung, die si­cher­lich syn­chron mit dem Kon­stan­ten­wert läuft. In die­sen Auf­fän­ger sind wir eben­falls hin­ein­ge­ra­ten. Un­se­re Sprung­kur­ve war zu kurz. Das auf fünf­di­men­sio­na­ler Ebe­ne lau­fen­de Zeit-Peil­ge­rät

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