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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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or­ten.
    Der Glei­ter, in dem sich Ke­no­ne­we be­fand, ruck­te plötz­lich an, schoß senk­recht in den Him­mel em­por und ver­schwand mit auf­flam­men­dem Heck­trieb­werk.
    Ehe auch die zwei­te Ma­schi­ne ent­kom­men konn­te, er­öff­ne­te ich das ge­ziel­te Wir­kungs­feu­er.
    Ich brauch­te nur zwei De­to­therm-Ge­schos­se, um die vor­de­re Hälf­te des Rump­fes in einen zer­schmel­zen­den Glut­ball zu ver­wan­deln. Er stürz­te aus et­wa zwei Me­ter Hö­he ab, schlug schwer auf und schlit­ter­te da­nach ei­ni­ge Fuß­breit über den Bo­den. Dort blieb das Ge­fährt bren­nend lie­gen.
    Wie­der konn­te ich deut­lich die dump­fen Im­puls­fron­ten der Be­sat­zungs­mit­glie­der or­ten.
    Sie hat­ten den ge­ring­fü­gi­gen Fall ge­sund über­stan­den und rann­ten in ver­schie­de­ne Rich­tun­gen da­von. Ich zö­ger­te einen Se­kun­den­bruch­teil, aber er ge­nüg­te ei­nem Mann, der in die­ser Si­tua­ti­on we­sent­lich ent­schlos­se­ner han­del­te als ich.
    Et­wa vier­zig Me­ter rechts von mir be­gann ei­ne Mün­dung zu glu­ten. Mi­ni-Raks heul­ten in der­art schnel­ler Schuß­fol­ge aus dem Lauf, daß sich ei­ne Feu­er­schlan­ge ent­wi­ckel­te, die mit großer Ge­schwin­dig­keit über den Glei­ter hin­weg­zuck­te.
    Nis­hi­mu­ra feu­er­te mit Nor­mal­ge­schos­sen. Ich sah sie in Baum­stäm­me fah­ren, sie durch­schla­gen und in­fol­ge des noch nicht er­folg­ten Brenn­schus­ses der hoch­wirk­sa­men Treib­la­dun­gen wei­ter­ra­sen. Es dau­er­te ei­ni­ge Zeit, bis die Glut­punk­te end­gül­tig er­lo­schen.
    »Im­puls­front nicht mehr wahr­nehm­bar«, ver­nahm ich Han­ni­bals te­le­pa­thi­sche Durch­sa­ge. In­fol­ge des ak­ti­vier­ten Schutz­schirms ver­stand ich den Klei­nen nur un­deut­lich. »Ich ste­he oben auf der Klip­pe. Au­ßer den bei­den Ma­schi­nen sind noch zwei an­de­re ge­st­ar­tet. Sie wa­ren hin­ter dem Ge­röll­bruch ge­lan­det. Die Ge­gend ist jetzt sau­ber.«
    Ich wink­te Nis­hi­mu­ra zu. Er stand wie ein Dä­mon zwi­schen dem Un­ter­holz.
    »Es wa­ren vier Mann«, gab Han­ni­bal zu­sätz­lich durch. »Vor­sicht, et­was ist noch zu spü­ren. Da drü­ben lie­gen zwei. An­schei­nend sind ih­re An­ti-Sicht­ge­rä­te be­schä­digt.«
    Ich schritt lang­sam nach vorn. Die bei­den Män­ner wa­ren von Nis­hi­mu­ras Gar­ben ge­trof­fen wor­den. Sie leb­ten nicht mehr.
    Ei­ne drit­te Per­son ent­deck­te ich in ei­nem auf­fäl­lig nie­der­ge­drück­ten Busch­werk. Ich er­tas­te­te den leb­lo­sen Kör­per, fand am Gür­tel den Pro­jek­tor und schal­te­te ihn ab. Da­durch wur­de auch die­ses Op­fer ei­ner un­sin­ni­gen Maß­nah­me sicht­bar.
    »Num­mer vier ist ver­schwun­den«, be­haup­te­te Han­ni­bal. »Wahr­schein­lich un­ver­letzt oder nur leicht ver­wun­det. Dei­ne In­di­vi­du­al­strah­lun­gen stö­ren mich bei der Su­che.«
    »Ich ha­be ihn schon ein­ge­peilt«, ent­geg­ne­te ich an­ge­spannt. »Blei­be oben ste­hen, Klei­ner. Wir müs­sen ihn le­bend ha­ben.«
    Ich öff­ne­te mei­ne Pa­ra­sin­ne noch wei­ter und fand die schwa che Im­puls­front so­fort. Er hat­te sich zwi­schen den Fel­strüm­mern na­he dem Hoch­wald ver­steckt und rühr­te sich nicht.
    Je nä­her ich auf sein Ver­steck zu­kam, um so deut­li­cher wur den die Schwin­gun­gen. Ich hör­te Im­pul­se stei­gen­der Pa­nik her­aus.
    Er muß­te vor Angst na­he­zu wahn­sin­nig wer­den und sich fra gen, wie­so ich auf ihn, den Un­sicht­ba­ren, der­art ziel­stre­big zu­ge­hen konn­te.
    Ich er­war­te­te ei­ne Pa­ni­k­re­ak­ti­on; aber er schoß nicht, ob­wohl er be­stimmt über ei­ne Waf­fe ver­füg­te.
    Er war zwei­fel­los in­tel­li­gent, sonst hät­te er sich nicht so ge­schickt ver­hal­ten. Folg­lich muß­te er sich sa­gen, daß mar­sia­ni­sche Schutz­schir­me für ihn un­tast­bar wa­ren. Au­ßer­dem muß­te er in der Dun­kel­heit Han­ni­bal und Kenji Nis­hi­mu­ra in ih­ren Schutz­schir­men über­deut­lich se­hen.
    Ich ging noch zwei Schrit­te wei­ter, bog mit der Hand ei­ni­ge Zwei­ge zur Sei­te und stand dann ge­nau vor ihm. Der Ab­stand zu sei­nem in ei­ner Bo­den­mul­de kau­ern­den Kör­per konn­te nur noch einen

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