Fehlschlag unzulässig
orten.
Der Gleiter, in dem sich Kenonewe befand, ruckte plötzlich an, schoß senkrecht in den Himmel empor und verschwand mit aufflammendem Hecktriebwerk.
Ehe auch die zweite Maschine entkommen konnte, eröffnete ich das gezielte Wirkungsfeuer.
Ich brauchte nur zwei Detotherm-Geschosse, um die vordere Hälfte des Rumpfes in einen zerschmelzenden Glutball zu verwandeln. Er stürzte aus etwa zwei Meter Höhe ab, schlug schwer auf und schlitterte danach einige Fußbreit über den Boden. Dort blieb das Gefährt brennend liegen.
Wieder konnte ich deutlich die dumpfen Impulsfronten der Besatzungsmitglieder orten.
Sie hatten den geringfügigen Fall gesund überstanden und rannten in verschiedene Richtungen davon. Ich zögerte einen Sekundenbruchteil, aber er genügte einem Mann, der in dieser Situation wesentlich entschlossener handelte als ich.
Etwa vierzig Meter rechts von mir begann eine Mündung zu gluten. Mini-Raks heulten in derart schneller Schußfolge aus dem Lauf, daß sich eine Feuerschlange entwickelte, die mit großer Geschwindigkeit über den Gleiter hinwegzuckte.
Nishimura feuerte mit Normalgeschossen. Ich sah sie in Baumstämme fahren, sie durchschlagen und infolge des noch nicht erfolgten Brennschusses der hochwirksamen Treibladungen weiterrasen. Es dauerte einige Zeit, bis die Glutpunkte endgültig erloschen.
»Impulsfront nicht mehr wahrnehmbar«, vernahm ich Hannibals telepathische Durchsage. Infolge des aktivierten Schutzschirms verstand ich den Kleinen nur undeutlich. »Ich stehe oben auf der Klippe. Außer den beiden Maschinen sind noch zwei andere gestartet. Sie waren hinter dem Geröllbruch gelandet. Die Gegend ist jetzt sauber.«
Ich winkte Nishimura zu. Er stand wie ein Dämon zwischen dem Unterholz.
»Es waren vier Mann«, gab Hannibal zusätzlich durch. »Vorsicht, etwas ist noch zu spüren. Da drüben liegen zwei. Anscheinend sind ihre Anti-Sichtgeräte beschädigt.«
Ich schritt langsam nach vorn. Die beiden Männer waren von Nishimuras Garben getroffen worden. Sie lebten nicht mehr.
Eine dritte Person entdeckte ich in einem auffällig niedergedrückten Buschwerk. Ich ertastete den leblosen Körper, fand am Gürtel den Projektor und schaltete ihn ab. Dadurch wurde auch dieses Opfer einer unsinnigen Maßnahme sichtbar.
»Nummer vier ist verschwunden«, behauptete Hannibal. »Wahrscheinlich unverletzt oder nur leicht verwundet. Deine Individualstrahlungen stören mich bei der Suche.«
»Ich habe ihn schon eingepeilt«, entgegnete ich angespannt. »Bleibe oben stehen, Kleiner. Wir müssen ihn lebend haben.«
Ich öffnete meine Parasinne noch weiter und fand die schwa che Impulsfront sofort. Er hatte sich zwischen den Felstrümmern nahe dem Hochwald versteckt und rührte sich nicht.
Je näher ich auf sein Versteck zukam, um so deutlicher wur den die Schwingungen. Ich hörte Impulse steigender Panik heraus.
Er mußte vor Angst nahezu wahnsinnig werden und sich fra gen, wieso ich auf ihn, den Unsichtbaren, derart zielstrebig zugehen konnte.
Ich erwartete eine Panikreaktion; aber er schoß nicht, obwohl er bestimmt über eine Waffe verfügte.
Er war zweifellos intelligent, sonst hätte er sich nicht so geschickt verhalten. Folglich mußte er sich sagen, daß marsianische Schutzschirme für ihn untastbar waren. Außerdem mußte er in der Dunkelheit Hannibal und Kenji Nishimura in ihren Schutzschirmen überdeutlich sehen.
Ich ging noch zwei Schritte weiter, bog mit der Hand einige Zweige zur Seite und stand dann genau vor ihm. Der Abstand zu seinem in einer Bodenmulde kauernden Körper konnte nur noch einen
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