Fehlschlag unzulässig
schaltete meinen Schutzschirm ein. Weiter unten leuchte ten Hannibals und Allisons Schirme auf.
»Kommen Sie, Kenji!« schrie ich dem japanischen Wissenschaftler zu. Er mußte der Situation schon vorher mißtraut haben, oder er hätte nicht zuerst seinen Projektor aktiviert.
Wir sprangen unter den Tarnnetzen hervor. Authry und seine beiden Techniker eröffneten das Wirkungsfeuer auf jene Stellen, wo es immer noch in unregelmäßigen Abständen aufblitzte.
Ich wurde dreimal voll getroffen, aber mein Schirm hielt der Belastung stand.
Hannibal und Allison streuten erneut den Wald ab. Diesmal aber vernünftigerweise mit normalen Vollmantelgeschossen.
Warum feuerte der Gegner nicht mit wirkungsvollen Waffen? Warum nicht?
Der Gedanke plagte mich derart, daß ich die unwirklichen Ereignisse zu mißachten begann. Für die Fremden wäre es eine Kleinigkeit gewesen, uns mit Thermostrahlern zu beschießen und eine atomare Gluthölle zu erzeugen.
Ich ging hinter einem der großen Steine in Deckung und rief Kiny an.
»Sprechfunknachricht an alle. Sofort in den Deformator zurückziehen. Das gilt nicht für die Schutzschirmträger. Gib das durch, Kleines. Authry soll mit dem Feuerwerk aufhören. Jeder automatische Raumsatellit wird die Mündungsblitze erkennen. Aufhören!«
Die Männer stellten ihr Feuer ein. Plötzlich wurde es still.
Ich zermarterte mir immer noch das Gehirn, welchen Sinn dieser Angriff haben könnte. Wovon wollte man uns ablenken?
»Ruhe bewahren, Psi-Peilung«, forderte ich.
Hinter den Tarnnetzen rannten die Männer in den Deformator zurück. Ich vernahm das Rumoren anlaufender Maschinen. Das mußte Goldstein veranlaßt haben. Wahrscheinlich bereitete er sich auf die Errichtung der schweren Hochenergie-Schutzschirme vor.
Die Maßnahme war einerseits richtig, andererseits gefährlich. Wenn wir jemals nach Hause zurückkehren wollten, durfte der Time-Transmitter auf keinen Fall beschädigt werden. An die Ortungsgefahr mochte ich jedoch nicht denken.
Ich erhob mich aus meiner Deckung und rannte weiter. Nishimura sprang in die entgegengesetzte Richtung und verschwand zwischen den bereits verlöschenden Flammen.
Das Unterholz bot nicht mehr genug Nahrung, und die Hochstämme waren zu mächtig und zu feucht, um entflammen zu können.
Ich kam an Hannibal vorbei. Er kniete hinter einem Fels und nickte mir nur schwach zu. Er hatte zusammen mit Kiny einen Para-Verbundblock gebildet in der Hoffnung, die Bewußtseinssperre der Angreifer doch durchdringen zu können.
»Die toten Echos entfernen sich«, vernahm ich Hannibals Durchsage. »Vorsicht, sie ziehen sich zurück. Wieso?«
Genau das wollte ich wissen!
Ich rannte um den Flugschrauber herum. Als ich Naru Keno newe nicht entdeckte, wurde mir klar, was die Aktion zu bedeu ten hatte.
Jemand hatte einen von uns entführen wollen.
Die Erkenntnis traf mich wie ein Keulenschlag. Wir hatten uns verhalten wie Anfänger. Sogar Hannibal hatte sich täuschen lassen, obwohl er zusammen mit Naru angekommen war und unmittelbar in dessen Nähe gelegen hatte.
Narus Maschinenkarabiner war ebenfalls verschwunden. Nur ein vergessenes Rundmagazin zeugte davon, daß er hinter dem bauchigen Rumpf des Flugschraubers gestanden hatte.
In den Kopfhörern meines Funkhelms ertönten plötzlich aufgeregte Stimmen. Hannibal und Allison hatten meine Reaktion bemerkt und ebenfalls erkannt, daß wir uns hatten bluffen lassen.
Ich achtete nicht darauf, sondern lief den Steilhang hinunter.
»Auf Naru konzentrieren«, rief ich Kiny und Hannibal zu. »Man wird ihn wahrscheinlich mit einem
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