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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der Göt­ter. Kennst du mei­nen ge­fürch­te­ten Na­men?«
    »Ja!« log der Ge­fan­ge­ne.
    Ne­ben mir lach­te je­mand. Es war Al­li­son. Ich stieß ihm den Ell­bo­gen in die Rip­pen und fauch­te ihn wie ei­ne Kat­ze an. Dar­auf­hin schwieg er.
    » Gauhk, der Fehl­far­be­ne« fuhr in sei­nem selt­sa­men Ver­hör fort. Ei­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter wuß­ten wir mehr.
    Der Frem­de stamm­te tat­säch­lich aus der Duf­ten­den Stadt na­mens Whu­ro­la. Sie lag na­he der heu­ti­gen Stra­ße von Gi­bral­tar und galt als die Me­tro­po­le der At­lan­ti­schen Epo­che.
    Sein Na­me war Ma­lou. Er war ei­ne Art Voll­zugs­be­am­ter oder Po­li­zist in at­lan­ti­schen Diens­ten und dem Ver­wal­tungs­chef je­ner Küs­ten­stadt un­ter­stellt, die Han­ni­bal auf dem Rund­flug ge­fun­den hat­te.
    Ich hör­te nicht mehr auf die Er­klä­run­gen. Wie ich Han­ni­bal kann­te, wür­de er die­sen selt­sa­men Ord­nungs­hü­ter ge­konnt aus­fra­gen und nicht mit fürch­ter­li­chen Dro­hun­gen spa­ren. Da ih­re Rea­li­sie­rung zu den Sit­ten der Zeit ge­hör­te, wür­den sie sehr ernst ge­nom­men wer­den.
    Al­li­son zog mich nach hin­ten. Als wir au­ßer Hör­wei­te wa­ren, er­klär­te er mit dem Ton der Er­leich­te­rung:
    »Nun, was ha­be ich ge­sagt? Die­se Bur­schen ha­ben das, was wir ›Dreck am Ste­cken‹ nen­nen. Der Über­fall war rechts­wid­rig und auf kei­nen Fall von re­gu­lä­ren Po­li­zei- oder Ab­wehr­be­hör­den be­foh­len. Das kam mir doch gleich äu­ßerst selt­sam vor. Ah­nen Sie, was das be­deu­tet?«
    Ich seufz­te gott­er­ge­ben und mar­schier­te den Steil­hang hin­auf.
    »He, ah­nen Sie, was das be­deu­tet?« er­kun­dig­te sich Al­li­son hart­nä­ckig und klam­mer­te sich an mich.
    »Rei­ßen Sie mir nicht den Är­mel aus!« fuhr ich ihn an. »Hän de weg! Fra­mus, ich schi­cke Sie post­wen­dend in un­se­re Zeit zu­rück, wenn Sie mir noch län­ger auf die Ner­ven ge­hen. Si­cher weiß ich, was das be­deu­tet. Hal­ten Sie ak­ti­ve GWA-Leu­te neu­er­dings für stumpf­sin­nig? Zum Teu­fel …«
    Ich zerr­te mei­nen Är­mel aus sei­nen halt­su­chen­den Hän­den. Fra­mus rutsch­te den Hang hin­un­ter, dach­te aber nicht dar­an, den Mund zu hal­ten.
    »Wi­der­stands­grup­pen oder ganz ge­wöhn­li­che Ge­schäf­te­ma cher im ei­ge­nen La­ger sind das«, rief er durch die Nacht. »War­ten Sie doch. Wo wol­len Sie denn hin?«
    »Die fri­schen Bröt­chen aus dem holz­be­heiz­ten Stei­no­fen ho len, was sonst.«
    Fra­mus G. Al­li­son starr­te mich fas­sungs­los an. Wei­ter oben lach­te je­mand grol­lend.
    Es war Am­bro­si­us Ta­nahoyl, eben­falls ein Ver­tre­ter je­ner Wis­sen­schaf­ten, die einen nor­mal­emp­fin­den­den Men­schen zum Wahn­sinn trei­ben konn­ten.
     
     
7.
     
    Wir hat­ten so schnell und ziel­stre­big ge­han­delt, wie es Ke­no­ne­wes Ent­füh­rung er­for­der­lich mach­te.
    Wenn Han­ni­bal oder ich ge­faßt wor­den wä­ren, hät­te die La­ge bes­ser aus­ge­se­hen, denn wir konn­ten pa­ra­psy­chi­schen und pa­ra­me­cha­ni­schen Ver­hör­me­tho­den je­der Art wi­der­ste­hen und so­gar den Ein­druck er­we­cken, als wä­ren wir voll be­ein­flußt.
    Na­ru war da­zu nicht in der La­ge! Aus die­sem Grun­de war un­se­re Si­tua­ti­on von ei­ner Mi­nu­te zur an­de­ren kri­tisch ge­wor­den.
    Wir hoff­ten je­doch, daß man ihn nicht so­fort nach sei­ner An­kunft in der Küs­ten­stadt ei­ner pein­li­chen Be­fra­gung un­ter­zie­hen wür­de. Wahr­schein­lich wa­ren wich­ti­ge Per­sön­lich­kei­ten zu be­nach­rich­ti­gen. Bis sie ih­re An­wei­sun­gen ge­ben konn­ten, wür­de ei­ne ge­wis­se Zeit ver­ge­hen.
    Un­ter Um­stän­den zö­ger­te man noch län­ger, denn Ke­no­ne­we trug im­mer­hin die Mas­ke ei­nes Pho­ro­sers und war auch in der La­ge, einen sol­chen dar­zu­stel­len.
    Wir hat­ten er­fah­ren, daß Pho­ros in ih­rem ge­sell­schaft­li­chen Rang und ih­rer mi­li­tä­ri­schen Be­deu­tung we­sent­lich hö­her ein­ge­stuft wur­den als die Hilfs­kräf­te aus Whu­ro­la.
    Das gab zu den­ken. Je­den­falls schi­en man in die­ser Er­de­po­che kei­ne Ras­sen­vor­ur­tei­le zu ha­ben, wie sie noch im 20.

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