Fehlschlag unzulässig
der Götter. Kennst du meinen gefürchteten Namen?«
»Ja!« log der Gefangene.
Neben mir lachte jemand. Es war Allison. Ich stieß ihm den Ellbogen in die Rippen und fauchte ihn wie eine Katze an. Daraufhin schwieg er.
» Gauhk, der Fehlfarbene« fuhr in seinem seltsamen Verhör fort. Einige Minuten später wußten wir mehr.
Der Fremde stammte tatsächlich aus der Duftenden Stadt namens Whurola. Sie lag nahe der heutigen Straße von Gibraltar und galt als die Metropole der Atlantischen Epoche.
Sein Name war Malou. Er war eine Art Vollzugsbeamter oder Polizist in atlantischen Diensten und dem Verwaltungschef jener Küstenstadt unterstellt, die Hannibal auf dem Rundflug gefunden hatte.
Ich hörte nicht mehr auf die Erklärungen. Wie ich Hannibal kannte, würde er diesen seltsamen Ordnungshüter gekonnt ausfragen und nicht mit fürchterlichen Drohungen sparen. Da ihre Realisierung zu den Sitten der Zeit gehörte, würden sie sehr ernst genommen werden.
Allison zog mich nach hinten. Als wir außer Hörweite waren, erklärte er mit dem Ton der Erleichterung:
»Nun, was habe ich gesagt? Diese Burschen haben das, was wir ›Dreck am Stecken‹ nennen. Der Überfall war rechtswidrig und auf keinen Fall von regulären Polizei- oder Abwehrbehörden befohlen. Das kam mir doch gleich äußerst seltsam vor. Ahnen Sie, was das bedeutet?«
Ich seufzte gottergeben und marschierte den Steilhang hinauf.
»He, ahnen Sie, was das bedeutet?« erkundigte sich Allison hartnäckig und klammerte sich an mich.
»Reißen Sie mir nicht den Ärmel aus!« fuhr ich ihn an. »Hän de weg! Framus, ich schicke Sie postwendend in unsere Zeit zurück, wenn Sie mir noch länger auf die Nerven gehen. Sicher weiß ich, was das bedeutet. Halten Sie aktive GWA-Leute neuerdings für stumpfsinnig? Zum Teufel …«
Ich zerrte meinen Ärmel aus seinen haltsuchenden Händen. Framus rutschte den Hang hinunter, dachte aber nicht daran, den Mund zu halten.
»Widerstandsgruppen oder ganz gewöhnliche Geschäftema cher im eigenen Lager sind das«, rief er durch die Nacht. »Warten Sie doch. Wo wollen Sie denn hin?«
»Die frischen Brötchen aus dem holzbeheizten Steinofen ho len, was sonst.«
Framus G. Allison starrte mich fassungslos an. Weiter oben lachte jemand grollend.
Es war Ambrosius Tanahoyl, ebenfalls ein Vertreter jener Wissenschaften, die einen normalempfindenden Menschen zum Wahnsinn treiben konnten.
7.
Wir hatten so schnell und zielstrebig gehandelt, wie es Kenonewes Entführung erforderlich machte.
Wenn Hannibal oder ich gefaßt worden wären, hätte die Lage besser ausgesehen, denn wir konnten parapsychischen und paramechanischen Verhörmethoden jeder Art widerstehen und sogar den Eindruck erwecken, als wären wir voll beeinflußt.
Naru war dazu nicht in der Lage! Aus diesem Grunde war unsere Situation von einer Minute zur anderen kritisch geworden.
Wir hofften jedoch, daß man ihn nicht sofort nach seiner Ankunft in der Küstenstadt einer peinlichen Befragung unterziehen würde. Wahrscheinlich waren wichtige Persönlichkeiten zu benachrichtigen. Bis sie ihre Anweisungen geben konnten, würde eine gewisse Zeit vergehen.
Unter Umständen zögerte man noch länger, denn Kenonewe trug immerhin die Maske eines Phorosers und war auch in der Lage, einen solchen darzustellen.
Wir hatten erfahren, daß Phoros in ihrem gesellschaftlichen Rang und ihrer militärischen Bedeutung wesentlich höher eingestuft wurden als die Hilfskräfte aus Whurola.
Das gab zu denken. Jedenfalls schien man in dieser Erdepoche keine Rassenvorurteile zu haben, wie sie noch im 20.
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