Fehlschlag unzulässig
Paralyseschuß erwischt haben, aber deshalb kann er doch noch denken. Er ist wahrscheinlich unsichtbar. Ich würde ihm jedenfalls sofort ein Anti-Sichtgerät umhängen. Peilt ihn ein! Konzentrieren! Ich folge der Spur allein.«
Hannibal blieb stehen. Ich peilte mich auf ihn ein und erkann te, daß er Naru bereits gefunden hatte.
Von da an erhielt ich eine Psi-Fährte, der ich bedenkenlos folgen konnte. Wenn ich wenige Meter von der korrekten Richtung abwich, empfand ich sofort einen inneren Zwang, wieder etwas zur Seite zu springen. Diese Art der Zusammenarbeit mußte geübt werden. Wenn ich allein gewesen wäre, hätte ich entweder auf den Weg oder auf Kenonewes Gedankenmuster achten müssen. Beides zugleich konnten wir nicht tun. Dazu fehlte uns noch die Routine.
»Achtung, Steamers meldet sich. Seine Energiepeiler sprechen an«, teilte Kiny mit. »Dicht vor Ihnen laufen nukleare Maschinen an, wahrscheinlich Flugzeugtriebwerke. Sie sind auf der Fährte.«
Ich übersprang erneut das in zahlreichen Windungen verlaufende Bachbett und bog um eine hohe Felsnase herum. Plötzlich sah ich sie!
Ob die flachen, bootsartigen Gleiter bei ihrer Ankunft unsichtbar gewesen waren, konnte ich nicht feststellen. Jetzt waren sie es jedenfalls nicht mehr!
Eine der großen Maschinen startete soeben. Das Triebwerk arbeitete völlig lautlos. Nur ein schwaches Flimmern bewies, daß mit modernsten marsianischen Anti-Schwerefeldern gearbeitet wurde.
Ich blieb neben der Felsnase stehen. In der Dunkelheit mußte ich mit meinem aktivierten Schutzschirm wie eine grünlich leuchtende Geistererscheinung wirken. Jedermann konnte mich sehen, aber jedermann würde auch begreifen, wie zwecklos es war, auf mich zu schießen. Mein Individual-Schirmprojektor hatte bereits dem Beschuß eines marsianischen Kampfroboters standgehalten. Mit den üblichen Handfeuerwaffen war er nur bei einem konzentrierten Punktbeschuß aus vielen Strahlwaffen zu durchdringen.
Ich erhob meine Thermorak. Auch das mußte man sehen!
Diese Gewißheit war einer meiner Trümpfe. Es gab aber noch mehr! Im Augenblick der Anvisierung arbeitete mein Gehirn wieder mit der Präzision, wie es für einen GWA-Schatten selbstverständlich sein sollte.
Ich rechnete damit, daß die Unbekannten nicht allzuviel Wert auf das Leben ihrer Mitstreiter legten. Jedenfalls hatten sie allein zum Zweck der Ablenkung zahlreiche Männer in unser Abwehrfeuer geschickt.
Kenonewe mußte für sie enorm wichtig sein; oder wichtig werden! Natürlich wollten sie erfahren, wer so unverhofft über der großen Seestadt erschienen war. Der Himmel mochte wissen, für wen sie uns in dem Augenblick hielten.
Ich mußte schnellstens herausfinden, auf welchem der beiden Luftgleiter Kenonewe war. Er durfte auf keinen Fall gefährdet werden.
Als ich den Entschluß faßte, einen Warnschuß vor den Bug der startenden Maschine zu setzen, wurden auf ihr plötzlich Narus Körperumrisse erkennbar. Jemand hatte die Leistung seines Anti-Sichtprojektors so reduziert, daß ich ihn einwandfrei identifizieren konnte.
Ich begriff die Spielregeln sofort. Der unbekannte Kommandeur dieses Trupps gab mir zu verstehen, daß er seine Maschine unangetastet sehen wollte.
Aus dem anscheinend leeren Raum über Kenonewes Kopf wurde ein weiterer Gegenstand erkennbar. Es war eine menschliche Hand, in der geisterhaft eine marsianische Strahlwaffe schwebte.
Ich verzichtete auf einen Beschuß. Kenonewe war in diesem Stadium der Ereignisse nicht zu helfen.
Die Besatzung der zweiten Maschine war ebenfalls unsichtbar, aber ich konnte ihre Impulsfronten
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