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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Pa­ra­ly­se­schuß er­wi­scht ha­ben, aber des­halb kann er doch noch den­ken. Er ist wahr­schein­lich un­sicht­bar. Ich wür­de ihm je­den­falls so­fort ein An­ti-Sicht­ge­rät um­hän­gen. Peilt ihn ein! Kon­zen­trie­ren! Ich fol­ge der Spur al­lein.«
    Han­ni­bal blieb ste­hen. Ich peil­te mich auf ihn ein und er­kann te, daß er Na­ru be­reits ge­fun­den hat­te.
    Von da an er­hielt ich ei­ne Psi-Fähr­te, der ich be­den­ken­los fol­gen konn­te. Wenn ich we­ni­ge Me­ter von der kor­rek­ten Rich­tung ab­wich, emp­fand ich so­fort einen in­ne­ren Zwang, wie­der et­was zur Sei­te zu sprin­gen. Die­se Art der Zu­sam­men­ar­beit muß­te ge­übt wer­den. Wenn ich al­lein ge­we­sen wä­re, hät­te ich ent­we­der auf den Weg oder auf Ke­no­ne­wes Ge­dan­ken­mus­ter ach­ten müs­sen. Bei­des zu­gleich konn­ten wir nicht tun. Da­zu fehl­te uns noch die Rou­ti­ne.
    »Ach­tung, Stea­mers mel­det sich. Sei­ne Ener­gie­pei­ler spre­chen an«, teil­te Ki­ny mit. »Dicht vor Ih­nen lau­fen nu­klea­re Ma­schi­nen an, wahr­schein­lich Flug­zeug­trieb­wer­ke. Sie sind auf der Fähr­te.«
    Ich über­sprang er­neut das in zahl­rei­chen Win­dun­gen ver­lau­fen­de Bach­bett und bog um ei­ne ho­he Fels­na­se her­um. Plötz­lich sah ich sie!
    Ob die fla­chen, boots­ar­ti­gen Glei­ter bei ih­rer An­kunft un­sicht­bar ge­we­sen wa­ren, konn­te ich nicht fest­stel­len. Jetzt wa­ren sie es je­den­falls nicht mehr!
    Ei­ne der großen Ma­schi­nen star­te­te so­eben. Das Trieb­werk ar­bei­te­te völ­lig laut­los. Nur ein schwa­ches Flim­mern be­wies, daß mit mo­d­erns­ten mar­sia­ni­schen An­ti-Schwe­re­fel­dern ge­ar­bei­tet wur­de.
    Ich blieb ne­ben der Fels­na­se ste­hen. In der Dun­kel­heit muß­te ich mit mei­nem ak­ti­vier­ten Schutz­schirm wie ei­ne grün­lich leuch­ten­de Geis­terer­schei­nung wir­ken. Je­der­mann konn­te mich se­hen, aber je­der­mann wür­de auch be­grei­fen, wie zweck­los es war, auf mich zu schie­ßen. Mein In­di­vi­du­al-Schirm­pro­jek­tor hat­te be­reits dem Be­schuß ei­nes mar­sia­ni­schen Kampfro­bo­ters stand­ge­hal­ten. Mit den üb­li­chen Hand­feu­er­waf­fen war er nur bei ei­nem kon­zen­trier­ten Punkt­be­schuß aus vie­len Strahl­waf­fen zu durch­drin­gen.
    Ich er­hob mei­ne Ther­mo­rak. Auch das muß­te man se­hen!
    Die­se Ge­wiß­heit war ei­ner mei­ner Trümp­fe. Es gab aber noch mehr! Im Au­gen­blick der An­vi­sie­rung ar­bei­te­te mein Ge­hirn wie­der mit der Prä­zi­si­on, wie es für einen GWA-Schat­ten selbst­ver­ständ­lich sein soll­te.
    Ich rech­ne­te da­mit, daß die Un­be­kann­ten nicht all­zu­viel Wert auf das Le­ben ih­rer Mit­strei­ter leg­ten. Je­den­falls hat­ten sie al­lein zum Zweck der Ab­len­kung zahl­rei­che Män­ner in un­ser Ab­wehr­feu­er ge­schickt.
    Ke­no­ne­we muß­te für sie enorm wich­tig sein; oder wich­tig wer­den! Na­tür­lich woll­ten sie er­fah­ren, wer so un­ver­hofft über der großen See­stadt er­schie­nen war. Der Him­mel moch­te wis­sen, für wen sie uns in dem Au­gen­blick hiel­ten.
    Ich muß­te schnells­tens her­aus­fin­den, auf wel­chem der bei­den Luft­glei­ter Ke­no­ne­we war. Er durf­te auf kei­nen Fall ge­fähr­det wer­den.
    Als ich den Ent­schluß faß­te, einen Warn­schuß vor den Bug der star­ten­den Ma­schi­ne zu set­zen, wur­den auf ihr plötz­lich Na­rus Kör­pe­rum­ris­se er­kenn­bar. Je­mand hat­te die Leis­tung sei­nes An­ti-Sicht­pro­jek­tors so re­du­ziert, daß ich ihn ein­wand­frei iden­ti­fi­zie­ren konn­te.
    Ich be­griff die Spiel­re­geln so­fort. Der un­be­kann­te Kom­man­deur die­ses Trupps gab mir zu ver­ste­hen, daß er sei­ne Ma­schi­ne un­an­ge­tas­tet se­hen woll­te.
    Aus dem an­schei­nend lee­ren Raum über Ke­no­ne­wes Kopf wur­de ein wei­te­rer Ge­gen­stand er­kenn­bar. Es war ei­ne mensch­li­che Hand, in der geis­ter­haft ei­ne mar­sia­ni­sche Strahl­waf­fe schweb­te.
    Ich ver­zich­te­te auf einen Be­schuß. Ke­no­ne­we war in die­sem Sta­di­um der Er­eig­nis­se nicht zu hel­fen.
    Die Be­sat­zung der zwei­ten Ma­schi­ne war eben­falls un­sicht­bar, aber ich konn­te ih­re Im­puls­fron­ten

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