Fehlschlag unzulässig
Jahrhundert unverständlicherweise gang und gäbe gewesen waren.
Die Herren auf der urweltlichen Erde waren die Marsianer. Daran gab es nichts zu rütteln.
Ihnen unterstanden direkt die Atlanter, und nach ihnen rangierten die Phoroser in der Liste der Völker.
Reg J. Steamers hatte die Logikauswertung nach bewährtem GWA-Muster vorgenommen. Allison und Nishimura hatten ihn dabei unterstützt und eigene Berechnungen angestellt.
Sie stimmten mit meiner taktischen und strategischen Psycho-Auswertung vollkommen überein.
Grundsätzlich waren wir zu der Auffassung gelangt, daß wir es uns nicht erlauben konnten, Zeit zu vergeuden. Wenn Naru schneller als unverhofft einem eingehenden Verhör unterzogen wurde, war unser Vorhaben so gut wie gescheitert.
Dann liefen wir nicht nur Gefahr, noch vor unserer Flucht in unsere Zeit gefaßt zu werden, sondern wir konnten uns auch nie mehr in dieser Epoche sehen lassen.
Wenn nur ein Verdachtsmoment bis zur regulären marsianisch-atlantischen Spionageabwehr durchsickerte, konnte sich Admiral Saghon ausrechnen, welche Schritte die Besucher aus seiner Realzukunft demnächst unternehmen würden.
Infolgedessen kam es nicht mehr darauf an, bei diesem Unternehmen einen direkten Erfolg zu erringen, sondern erst einmal dafür zu sorgen, daß wir nicht restlos aufflogen. Von unseren Absichten durften die Marsianer nichts erfahren! Wir hatten nur dann eine Chance, das Unheil zu verhindern, wenn wir hundertprozentig anonym arbeiten konnten.
Das Resultat unserer Besprechung lag somit fest.
Ich schaute auf den Zeitmesser. Es war kurz vor vier Uhr, am 1. Februar 2011 – Realzeit; vorausgesetzt unsere Instrumente arbeiteten noch korrekt. Der Überfall lag erst zwei Stunden zurück.
Allison bemerkte meinen Blick. Er warnte sofort.
»Wir haben Hochsommer. In einer Stunde wird es hell. Sie wollen doch nicht bei strahlendem Sonnenschein …«
»Doch, ich will«, schnitt ich ihm das Wort ab. »Meine Herren, die Situation ist derart kritisch, daß uns keine andere Wahl bleibt, als sofort oder gar nicht zu handeln. Wir müssen zu der Küstenstadt – eh, wie war der Name?«
»Nitrabyl«, erklärte Hannibal, der bis vor wenigen Minuten den Gefangenen verhört hatte. »Das sind etwa neunzig Kilometer Luftlinie in südöstlicher Richtung. Wichtig ist, daß es von unserem Standort aus keine größere Handelsstraße gibt. Die britischen Inseln unserer Zeit sind in der Atlantischen Epoche mit einer kaum berührten Wildnis gleichzusetzen. Das Leben beginnt erst an der Biskaya. Aus Richtung Normandie und Südfrankreich gibt es allerdings schon zahlreiche Handelswege. Die Luftaufnahmen zeigen, daß dort auch in ziemlich regelmäßigen Abständen Befestigungsanlagen gebaut wurden. Wir könnten unangefochten bis in die Nähe der Küste kommen.«
»Ja sicher, was sonst«, murrte Allison. »Und dann wird man uns fragen, wo unser Schiff ist. Wir sollten in den Einsatzmasken von einer belebten Handelsstraße her kommen. Wozu haben wir die Kostüme entworfen und die Verhaltensweise erprobt? Bedenken Sie, daß uns Khoul die Wahrheit sagte. Es trifft alles zu.«
»Reittiere – wie steht es mit Reittieren?« warf Tanahoyl ein. »Wird ein Fürst, auch wenn es sich um einen barbarischen Herrscher aus dem eisbedeckten Norden handelt, zu Fuß ankommen?«
»Nur keine Aufregung«, beschwichtigte Hannibal. »Den Punkt habe ich unauffällig erfragt. Es gibt keine Reittiere, sondern nur Zugtiere vor schweren, unförmigen Wagen. Die Vornehmen marschieren oder fahren.«
»Was?« staunte Ambro. »Sir, das können Sie mir nicht erzählen! Die
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