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Fehlschlag unzulässig

Fehlschlag unzulässig

Titel: Fehlschlag unzulässig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Jahr­hun­dert un­ver­ständ­li­cher­wei­se gang und gä­be ge­we­sen wa­ren.
    Die Her­ren auf der ur­welt­li­chen Er­de wa­ren die Mar­sia­ner. Dar­an gab es nichts zu rüt­teln.
    Ih­nen un­ter­stan­den di­rekt die At­lan­ter, und nach ih­nen ran­gier­ten die Pho­ro­ser in der Lis­te der Völ­ker.
    Reg J. Stea­mers hat­te die Lo­gi­k­aus­wer­tung nach be­währ­tem GWA-Mus­ter vor­ge­nom­men. Al­li­son und Nis­hi­mu­ra hat­ten ihn da­bei un­ter­stützt und ei­ge­ne Be­rech­nun­gen an­ge­stellt.
    Sie stimm­ten mit mei­ner tak­ti­schen und stra­te­gi­schen Psy­cho-Aus­wer­tung voll­kom­men über­ein.
    Grund­sätz­lich wa­ren wir zu der Auf­fas­sung ge­langt, daß wir es uns nicht er­lau­ben konn­ten, Zeit zu ver­geu­den. Wenn Na­ru schnel­ler als un­ver­hofft ei­nem ein­ge­hen­den Ver­hör un­ter­zo­gen wur­de, war un­ser Vor­ha­ben so gut wie ge­schei­tert.
    Dann lie­fen wir nicht nur Ge­fahr, noch vor un­se­rer Flucht in un­se­re Zeit ge­faßt zu wer­den, son­dern wir konn­ten uns auch nie mehr in die­ser Epo­che se­hen las­sen.
    Wenn nur ein Ver­dachts­mo­ment bis zur re­gu­lä­ren mar­sia­nisch-at­lan­ti­schen Spio­na­ge­ab­wehr durch­si­cker­te, konn­te sich Ad­mi­ral Sag­hon aus­rech­nen, wel­che Schrit­te die Be­su­cher aus sei­ner Real­zu­kunft dem­nächst un­ter­neh­men wür­den.
    In­fol­ge­des­sen kam es nicht mehr dar­auf an, bei die­sem Un­ter­neh­men einen di­rek­ten Er­folg zu er­rin­gen, son­dern erst ein­mal da­für zu sor­gen, daß wir nicht rest­los auf­flo­gen. Von un­se­ren Ab­sich­ten durf­ten die Mar­sia­ner nichts er­fah­ren! Wir hat­ten nur dann ei­ne Chan­ce, das Un­heil zu ver­hin­dern, wenn wir hun­dert­pro­zen­tig an­onym ar­bei­ten konn­ten.
    Das Re­sul­tat un­se­rer Be­spre­chung lag so­mit fest.
    Ich schau­te auf den Zeit­mes­ser. Es war kurz vor vier Uhr, am 1. Fe­bru­ar 2011 – Real­zeit; vor­aus­ge­setzt un­se­re In­stru­men­te ar­bei­te­ten noch kor­rekt. Der Über­fall lag erst zwei Stun­den zu­rück.
    Al­li­son be­merk­te mei­nen Blick. Er warn­te so­fort.
    »Wir ha­ben Hoch­som­mer. In ei­ner Stun­de wird es hell. Sie wol­len doch nicht bei strah­len­dem Son­nen­schein …«
    »Doch, ich will«, schnitt ich ihm das Wort ab. »Mei­ne Her­ren, die Si­tua­ti­on ist der­art kri­tisch, daß uns kei­ne an­de­re Wahl bleibt, als so­fort oder gar nicht zu han­deln. Wir müs­sen zu der Küs­ten­stadt – eh, wie war der Na­me?«
    »Ni­tra­byl«, er­klär­te Han­ni­bal, der bis vor we­ni­gen Mi­nu­ten den Ge­fan­ge­nen ver­hört hat­te. »Das sind et­wa neun­zig Ki­lo­me­ter Luft­li­nie in süd­öst­li­cher Rich­tung. Wich­tig ist, daß es von un­se­rem Stand­ort aus kei­ne grö­ße­re Han­dels­s­tra­ße gibt. Die bri­ti­schen In­seln un­se­rer Zeit sind in der At­lan­ti­schen Epo­che mit ei­ner kaum be­rühr­ten Wild­nis gleich­zu­set­zen. Das Le­ben be­ginnt erst an der Bis­ka­ya. Aus Rich­tung Nor­man­die und Süd­frank­reich gibt es al­ler­dings schon zahl­rei­che Han­dels­we­ge. Die Luft­auf­nah­men zei­gen, daß dort auch in ziem­lich re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den Be­fes­ti­gungs­an­la­gen ge­baut wur­den. Wir könn­ten un­an­ge­foch­ten bis in die Nä­he der Küs­te kom­men.«
    »Ja si­cher, was sonst«, murr­te Al­li­son. »Und dann wird man uns fra­gen, wo un­ser Schiff ist. Wir soll­ten in den Ein­satz­mas­ken von ei­ner be­leb­ten Han­dels­s­tra­ße her kom­men. Wo­zu ha­ben wir die Ko­stü­me ent­wor­fen und die Ver­hal­tens­wei­se er­probt? Be­den­ken Sie, daß uns Khoul die Wahr­heit sag­te. Es trifft al­les zu.«
    »Reit­tie­re – wie steht es mit Reit­tie­ren?« warf Ta­nahoyl ein. »Wird ein Fürst, auch wenn es sich um einen bar­ba­ri­schen Herr­scher aus dem eis­be­deck­ten Nor­den han­delt, zu Fuß an­kom­men?«
    »Nur kei­ne Auf­re­gung«, be­schwich­tig­te Han­ni­bal. »Den Punkt ha­be ich un­auf­fäl­lig er­fragt. Es gibt kei­ne Reit­tie­re, son­dern nur Zug­tie­re vor schwe­ren, un­för­mi­gen Wa­gen. Die Vor­neh­men mar­schie­ren oder fah­ren.«
    »Was?« staun­te Am­bro. »Sir, das kön­nen Sie mir nicht er­zäh­len! Die

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