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Feierlaune - Eine Facebook-Party

Feierlaune - Eine Facebook-Party

Titel: Feierlaune - Eine Facebook-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tondern
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große Coup war kläglich gescheitert. Mascha war fort. Sie saß mit Dave auf der Rückbank von Mehmeds Mercedes, hinter diesen getönten Scheiben, und…
    Scheiße, dachte Florian verzweifelt.
    Cat bog sanft seinen Kopf nach hinten und legte ihm die eckige Schachtel auf die linke Gesichtsseite. Eisige Kälte ging von der Packung aus. Kevin musste sie aus dem Tiefkühlschrank in der Küche geholt haben. Vielleicht waren Himbeeren drin oder Lachs in Rosmarinsoße.
    Cat stützte Florians Hinterkopf mit der einen Hand, mit der anderen fuhr sie behutsam mit der Tiefkühlpackung über sein Auge. Ihre Berührungen waren so sanft, dass Florian jede Sekunde genoss.
    Kevin, du Glückspilz.
    Als Cat die kühlende Packung schließlich wegnahm und seinen Kopf aufrichtete, sah er hinter ihr einen Jungen eine Flasche an den Mund setzen.
    Genau, dachte er. Das isses! Ich such mir auch ’ne Flasche. Und dann lass ich mich volllaufen. Bis mir endgültig alles egal ist.
    Kevin und Joke fassten ihn rechts und links unter den Armen und stellten ihn vorsichtig auf die Beine. Florian versuchte, sich loszumachen. Aber sie nahmen ihn in die Mitte und brachten ihn ins Haus.
    Sie durchquerten den Wohnbereich. Die Boxen dröhnten so laut, dass das Parkett zitterte. Fast alle Möbel waren an die Wände geschoben. Trotzdem war die freie Fläche zu klein für die Tanzenden.
    Kevin und Joke bugsierten ihn über die Treppe hinauf ins Dachgeschoss, in sein eigenes Zimmer.
    » Stimmt, hier ist es leiser«, sagte Joke, als er die Zimmertür hinter sich geschlossen hatte. » Da unten versteht man ja sein eigenes Wort nicht.«
    Florians Bett war total zerwühlt. Der Computer war eingeschaltet. Auch an den Wandschränken hatte sich jemand zu schaffen gemacht. Aber Cat schob die Sachen, die davor auf dem Boden lagen, schnell mit dem Fuß in die Schränke und machte die Türen zu.
    Sie setzten Florian auf einen Stuhl. Cat beugte sich über ihn und untersuchte sein Auge.
    » Schon besser. Aber ich kühl’s noch ein bisschen. Vielleicht bleibt es dann offen.«
    Wieder spürte Florian ihre Hand an seinem Hinterkopf. Sofort waren die Gedanken an Mascha wieder da. Was sie auf dem Rücksitz des schwarzen Mercedes machte …
    » Ich kann das selbst«, sagte er genervt und nahm Cat die Tiefkühlpackung aus der Hand.
    Kevin, der sich auf das zerwühlte Bett gesetzt hatte, zog Cat sofort neben sich.
    » Langsam sollten wir mal überlegen, wie wir die da unten loswerden«, sagte Joke.
    » Austrocknen.« Kevin holte einen Schlüssel aus der Hosentasche. Grinsend hielt er ihn Florian hin. » Ich hab den Weinkeller abgeschlossen. Wenn die nichts mehr zu trinken finden, ziehen sie irgendwann freiwillig ab.«
    Irgendwas stimmte an dieser Argumentation nicht. Florian erinnerte sich an den Jungen, den er gerade unten am Pool gesehen hatte. » Da hatte einer ’ne randvolle Flasche. Wo soll er die denn hergehabt haben?«
    » Die muss er sich schon vor ’ner Stunde oder so gesichert haben«, meinte Kevin. » Machen ja manche. Dass sie die Flaschen irgendwo im Gebüsch bunkern.«
    » Oder sie knacken das Schloss«, sagte Joke.
    » Vom Weinkeller?« Kevin schüttelte entschieden den Kopf. » Das ist ’ne Eichentür, Mann.«
    » Könnte doch trotzdem sein.« Joke stand auf. » Ich schau mal nach. Bin in einer Minute wieder da.«
    Aber dann dauerte es doch. Florian hatte unwillkürlich auf die Uhr geguckt. Fünf Minuten verstrichen. Zehn. Für Florian war es eine qualvolle Ewigkeit. Nicht weil Cat darauf bestand, dass er die ganze Zeit die Tiefkühlpackung auf sein Auge hielt, das ging ja noch, sondern weil Kevin einfach nicht die Hände bei sich behalten konnte. Immer leidenschaftlicher fummelte er an Cat herum.
    Florian schluckte.
    Er sah wieder den Mercedes vor sich. Die getönten Scheiben im Fond. Und er sah Mascha und Dave.
    Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er stand abrupt vom Stuhl auf. » Schätze, das genügt jetzt. Ich bring die Packung in den Tiefkühler zurück.«
    Genau in diesem Moment steckte Joke seinen Kopf zur Tür herein. Er sah ziemlich bekümmert aus. Hinter ihm kam Julia ins Zimmer. Ihr blasses Gesicht war gerötet. Verlegen wich sie Florians Blick aus.
    » Also, das mit dem Weinkeller stimmt leider«, sagte Joke. » Sie haben die Tür aufgebrochen.«
    Florian dachte an die superteuren Weine und Champagner, die sein Vater manchmal im Internet ersteigerte. Die konnten doch nicht alle weg sein. Er musste sofort runter. Vielleicht konnte er ja noch

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